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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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große Straße, wo auf der anderen Seite einige Männer sangen und im Zickzack über den Bürgersteig liefen.
    »Rein aus Neugier, warum gerade Tottenham Court Road?«, fragte Ron Hermine.
    »Ich hab keine Ahnung, das ist mir einfach so eingefallen, aber ich bin sicher, dass wir hier draußen in der Muggelwelt weniger in Gefahr sind, die erwarten nicht, dass wir hier sind.«
    »Stimmt«, sagte Ron und sah sich um, »aber fühlst du dich nicht ein bisschen – ungeschützt?«
    »Wo können wir sonst hin?«, fragte Hermine und zuckte zusammen, als die Männer auf der anderen Straßenseite anfingen, ihr hinterherzupfeifen. »Wir können ja wohl kaum Zimmer im Tropfenden Kessel mieten, oder? Und der Grimmauldplatz kommt nicht in Frage, wenn Snape da reinkann … Wir könnten es vielleicht mit dem Haus meiner Eltern probieren, aber möglicherweise kommen die Todesser, um dort nachzusehen … oh, wenn die nur endlich die Klappe halten würden!«
    »Alles klar, Süße?«, schrie der betrunkenste Mann auf dem Bürgersteig gegenüber. »Lust auf ’n Drink? Gib dem Rotfuchs den Laufpass und komm mit auf ’n Bier!«
    »Am besten, wir setzen uns mal irgendwo rein«, sagte Hermine rasch, als Ron den Mund aufmachte, um über die Straße zurückzubrüllen. »Seht mal, das hier ist gut, los, hinein!«
    Es war ein kleines, heruntergekommenes Nachtcafé. Eine dünne Fettschicht lag auf allen Resopaltischen, doch es war zumindest leer. Harry rutschte als Erster auf eine Sitzbank, und Ron nahm neben ihm und gegenüber von Hermine Platz, die es gar nicht mochte, mit dem Rücken zum Eingang zu sitzen: Sie blickte so oft über die Schulter, dass es aussah, als würde sie unter einem nervösen Zucken leiden. Harry behagte das Sitzen nicht; beim Gehen hatte er sich vormachen können, dass sie ein Ziel hatten. Unter dem Tarnumhang konnte er spüren, wie die letzten Reste des Vielsaft-Tranks ihre Wirkung verloren, seine Hände nahmen wieder ihre normale Länge und Form an. Er zog seine Brille aus der Tasche und setzte sie auf.
    Nach ein oder zwei Minuten sagte Ron: »Wir sind hier nicht weit weg vom Tropfenden Kessel, wisst ihr, der ist gerade mal in der Charing Cross –«
    »Ron, das geht nicht!«, sagte Hermine sofort.
    »Nicht um dort zu bleiben, sondern um rauszufinden, was los ist!«
    »Wir wissen, was los ist! Voldemort hat das Ministerium erobert, was müssen wir sonst noch wissen?«
    »Okay, okay, es war nur ’ne Idee!«
    Sie verfielen erneut in ein angespanntes Schweigen. Die Kaugummi kauende Bedienung schlurfte herüber und Hermine bestellte zwei Cappuccino: Da Harry unsichtbar war, hätte es komisch gewirkt, auch für ihn einen zu bestellen. Zwei stämmige Arbeiter betraten das Café und quetschten sich auf die benachbarte Sitzgruppe. Hermine senkte die Stimme und flüsterte.
    »Ich würde sagen, wir suchen uns einen ruhigen Platz zum Disapparieren und verschwinden aufs Land. Wenn wir dort sind, können wir dem Orden eine Nachricht schicken.«
    »Du kriegst das also hin mit diesem sprechenden Patronus?«, fragte Ron.
    »Ich denk schon, ich hab geübt«, sagte Hermine.
    »Von mir aus, solange die dadurch nicht in Schwierigkeiten geraten, aber vielleicht sind sie ja auch schon verhaftet«, sagte Ron. »Gott, ist das widerlich«, fügte er nach einem kleinen Schluck von dem schaumigen, gräulichen Kaffee hinzu. Die Bedienung hatte es gehört; sie warf Ron einen bösen Blick zu, während sie davonschlurfte, um die Bestellungen der neuen Gäste aufzunehmen. Der größere der beiden Arbeiter, der blond und ziemlich hünenhaft war, wie Harry jetzt erst bemerkte, scheuchte sie weg. Sie starrte beleidigt zurück.
    »Lasst uns mal gehen, ich will diese Brühe nicht trinken«, sagte Ron. »Hermine, hast du Muggelgeld, um das zu bezahlen?«
    »Ja, ich hab mein ganzes Bausparkonto geleert, bevor ich zum Fuchsbau kam. Ich wette, das Kleingeld ist ganz unten«, seufzte Hermine und griff nach ihrer Perlentasche.
    Die Arbeiter machten beide dieselbe Bewegung, und Harry ahmte sie ganz automatisch nach: Alle drei zogen ihre Zauberstäbe. Ron, der ein paar Sekunden brauchte, bis er begriffen hatte, was los war, warf sich über den Tisch und stieß Hermine auf ihrer Bank um. Die Wucht der Todesserflüche zertrümmerte die geflieste Wand, dort, wo eben noch Rons Kopf gewesen war, und Harry schrie, immer noch unsichtbar: »Stupor!«
    Ein roter Lichtstrahl traf den großen blonden Todesser im Gesicht: Er sackte ohnmächtig zur Seite. Sein Begleiter,

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