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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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um.
    »Du – du glaubst doch nicht, dass du immer noch die Spur auf dir hast, Harry?«
    »Das kann nicht sein«, sagte Ron. »Die Spur löst sich, wenn man siebzehn wird, das ist magisches Gesetz, man kann sie keinem Erwachsenen auferlegen.«
    »Soweit du weißt«, sagte Hermine. »Und wenn die Todesser nun einen Weg gefunden haben, sie auf einen Siebzehnjährigen zu legen?«
    »Aber Harry war in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht in der Nähe eines Todessers. Wer sollte ihn denn wieder mit einer Spur belegt haben?«
    Hermine antwortete nicht. Harry fühlte sich verseucht, befleckt: Hatten die Todesser ihn wirklich auf diese Weise gefunden?
    »Wenn ich nicht zaubern kann und ihr nicht in meiner Nähe zaubern könnt, ohne dass wir unseren Standort verraten …«, begann er.
    »Wir trennen uns nicht!«, sagte Hermine entschieden.
    »Wir brauchen ein sicheres Versteck«, sagte Ron. »Wo wir in Ruhe über alles nachdenken können.«
    »Grimmauldplatz«, sagte Harry.
    Den beiden anderen blieb der Mund offen stehen.
    »Sei nicht albern, Harry, da kann Snape doch rein!«
    »Rons Dad meinte, sie hätten Flüche gegen ihn in Stellung gebracht – und selbst wenn die nicht funktioniert haben«, fuhr er hastig fort, als Hermine widersprechen wollte, »was soll’s? Ich schwöre, mir wäre nichts lieber, als Snape zu treffen!«
    »Aber –«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig, Hermine? Eine bessere Möglichkeit gibt es nicht. Snape ist nur ein einzelner Todesser. Wenn ich die Spur immer noch auf mir habe, dann sind sie scharenweise hinter uns her, ganz gleich wo wir sonst hingehen.«
    Sie konnte nicht widersprechen, auch wenn sie so aussah, als ob sie es gerne getan hätte. Als sie die Tür des Cafés aufschloss, ließ Ron den Deluminator klicken, um die Beleuchtung wieder freizugeben. Dann zählte Harry bis drei, sie lösten die Zauber von ihren drei Opfern, und noch ehe die Bedienung oder irgendeiner der beiden Todesser mehr als eine müde Bewegung machen konnten, hatten sich Harry, Ron und Hermine auf der Stelle gedreht und waren in der drückenden Dunkelheit verschwunden.
    Sekunden später dehnte sich Harrys Lunge dankbar aus und er öffnete die Augen: Sie standen jetzt in der Mitte eines vertrauten kleinen und heruntergekommenen Platzes. Rundum ragten schäbige Häuser in die Höhe. Sie konnten Nummer zwölf sehen, denn Dumbledore, der Geheimniswahrer, hatte ihnen von der Existenz des Hauses erzählt, und schritten nun eilig darauf zu, wobei sie sich alle paar Meter vergewisserten, dass sie nicht verfolgt oder beobachtet wurden. Sie sprangen die Steinstufen hoch und Harry klopfte mit seinem Zauberstab ein Mal gegen die Haustür. Sie hörten mehrere metallische Klickgeräusche und das Rasseln einer Kette, dann schwang die Tür knarrend auf, und sie traten hastig über die Schwelle.
    Als Harry die Tür hinter ihnen schloss, sprangen die altmodischen Gaslaternen an und warfen ihr flackerndes Licht durch die Eingangshalle. Hier sah es genauso aus, wie Harry es in Erinnerung hatte: unheimlich, voller Spinnweben, die Silhouetten der Hauselfenköpfe an der Wand warfen seltsame Schatten die Treppe hinauf. Lange, dunkle Vorhänge verdeckten das Porträt von Sirius’ Mutter. Nur der Schirmständer aus einem Trollbein war nicht an seinem Platz, sondern lag seitlich auf dem Boden, als hätte Tonks ihn eben wieder umgestoßen.
    »Ich glaube, hier war jemand«, flüsterte Hermine und deutete auf den Schirmständer.
    »Das ist vielleicht passiert, als der Orden hier rausgegangen ist«, erwiderte Ron leise.
    »Wo sind jetzt diese Flüche, die sie gegen Snape in Stellung gebracht haben?«, fragte Harry.
    »Vielleicht werden sie nur ausgelöst, wenn er auftaucht?«, überlegte Ron.
    Dennoch blieben sie eng zusammen auf der Türmatte stehen, mit dem Rücken zur Tür, voller Angst, weiter ins Haus hineinzugehen.
    »Also, ewig können wir hier nicht bleiben«, sagte Harry und machte einen Schritt vorwärts.
    »Severus Snape?«
    Mad-Eye Moodys Stimme flüsterte aus der Dunkelheit und alle drei sprangen vor Schreck zurück. »Wir sind nicht Snape!«, krächzte Harry, bis etwas über ihn hinwegzischte wie ein kalter Luftzug und seine Zunge sich umstülpte, so dass er nicht mehr sprechen konnte. Aber noch bevor er in seine Mundhöhle tasten konnte, hatte sich seine Zunge wieder gelöst.
    Die beiden anderen hatten offenbar das gleiche unangenehme Erlebnis gehabt. Ron machte Würgelaute; Hermine stammelte: »Das m-muss der

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