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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wieder an, sich zu öffnen, immer wenn er die Beherrschung verliert, so war das auch, als –«
    »Aber dann musst du deinen Geist verschließen!«, sagte Hermine schrill. »Harry, Dumbledore wollte nicht, dass du diese Verbindung benutzt, er wollte, dass du sie stilllegst, deshalb solltest du Okklumentik einsetzen! Denn sonst kann Voldemort falsche Bilder in dein Bewusstsein einpflanzen, erinner dich –«
    »Jaah, ich erinnere mich gut, danke«, sagte Harry mit zusammengebissenen Zähnen; Hermine brauchte ihm nicht zu sagen, dass Voldemort einst genau diese Verbindung zwischen ihnen genutzt hatte, um ihn in eine Falle zu locken, und auch nicht, dass dies zu Sirius’ Tod geführt hatte. Er wünschte, er hätte ihnen nicht erzählt, was er gesehen und gespürt hatte; es ließ Voldemort bedrohlicher wirken, so als ob er sich gerade gegen das Fenster des Salons pressen würde, und der Schmerz in seiner Narbe nahm immer noch zu, und er kämpfte dagegen an: Es war, als würde er sich gegen einen Brechreiz wehren.
    Er wandte Ron und Hermine den Rücken zu und tat, als würde er den alten Wandteppich mit dem Stammbaum der Familie Black studieren. Dann stieß Hermine einen spitzen Schrei aus: Harry zückte erneut seinen Zauberstab, wirbelte herum und sah einen silbrigen Patronus durch das Fenster des Salons hereinschweben und auf dem Boden vor ihnen landen, wo er die Gestalt eines Wiesels annahm, das mit der Stimme von Rons Vater sprach.
    »Familie sicher, nicht antworten, wir werden beobachtet.«
    Der Patronus löste sich in nichts auf. Ron gab einen halb wimmernden, halb stöhnenden Laut von sich und ließ sich auf das Sofa fallen. Hermine rückte an ihn heran und ergriff seinen Arm.
    »Es geht ihnen gut, es geht ihnen gut!«, flüsterte sie, und Ron lachte halbherzig und umarmte sie.
    »Harry«, sagte er über Hermines Schulter, »ich –«
    »Kein Problem«, sagte Harry, dem von dem Schmerz in seinem Kopf übel war. »Es ist deine Familie, ’türlich machst du dir Sorgen. Mir würde es genauso gehen.« Er dachte an Ginny. »Mir geht es genauso.«
    Seine Narbe schmerzte höllisch, sie brannte wie im Garten des Fuchsbaus. Undeutlich hörte er Hermine sagen: »Ich will nicht alleine sein. Können wir nicht die Schlafsäcke nehmen, die ich mitgebracht habe, und heute hier drin übernachten?«
    Er hörte, wie Ron zustimmte. Er konnte sich nicht mehr länger gegen den Schmerz wehren: Er musste ihm nachgeben.
    »Badezimmer«, murmelte er und ging, so schnell er konnte, ohne zu rennen, aus dem Salon.
    Er schaffte es gerade noch: Mit zitternden Händen verriegelte er die Tür hinter sich, griff nach seinem hämmernden Kopf und stürzte zu Boden, und dann spürte er in einem plötzlichen Ausbruch unerträglicher Schmerzen, wie der Zorn, der nicht zu ihm gehörte, von seiner Seele Besitz ergriff, er sah einen langen Raum, nur von einem Kaminfeuer erleuchtet, und den großen blonden Todesser auf dem Boden, schreiend und sich krümmend, und eine schmächtigere Gestalt über ihm, den Zauberstab in der ausgestreckten Hand, während Harry mit einer hohen, kalten, gnadenlosen Stimme sprach.
    »Noch mehr, Rowle, oder sollen wir Schluss machen und dich Nagini zum Fraß vorwerfen? Lord Voldemort ist nicht sicher, ob er dieses Mal verzeiht … Dafür hast du mich zurückgerufen, um mir zu sagen, dass Harry Potter wieder entkommen ist? Draco, lass Rowle noch einmal von unserem Missvergnügen kosten … tu es, oder du spürst selbst meinen Zorn!«
    Im Feuer fiel ein Holzscheit: Flammen loderten auf, ihr Licht zuckte über ein von Grauen erfülltes, spitzes weißes Gesicht – mit dem Gefühl, als ob er aus tiefem Wasser auftauchen würde, schnappte Harry nach Luft und öffnete die Augen.
    Er lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem kalten schwarzen Marmorboden, die Nase nur Zentimeter von einem der silbernen Schlangenschwänze entfernt, die die große Badewanne trugen. Er setzte sich auf. Malfoys ausgemergeltes, versteinertes Gesicht schien ins Innere seiner Augen eingebrannt. Harry war übel von dem, was er gesehen hatte, von der Art, wie Draco nun von Voldemort benutzt wurde.
    Es klopfte heftig an der Tür, und Harry zuckte zusammen, als Hermines Stimme ertönte:
    »Harry, möchtest du deine Zahnbürste? Ich hab sie hier.«
    »Jaah, prima, danke«, sagte er, nach Kräften bemüht, so lässig wie möglich zu klingen, und er stand auf, um Hermine hereinzulassen.

 
Kreachers Geschichte
    Harry erwachte früh am nächsten Morgen, auf dem

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