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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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und folgte ihm mit steifen Bewegungen und starrem Blick. Harry gab dem Wagen einen dankbaren Klaps und der fuhr zurück in den Wald und verschwand.
    Harry ging noch einmal in Hagrids Hütte, um den Tarnumhang zu holen. Fang lag zitternd unter einer Decke in seinem Korb. Als Harry wieder nach draußen kam, sah er Ron im Kürbisbeet stehen und sich heftig übergeben.
    »Folgt den Spinnen«, sagte Ron matt und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. »Das werd ich Hagrid nie verzeihen. Wir können von Glück reden, dass wir am Leben sind.«
    »Ich wette, er glaubte, Aragog würde seinen Freunden nichts tun«, sagte Harry.
    »Das ist ja gerade Hagrids Problem!«, sagte Ron und hämmerte mit der Faust gegen die Hüttenwand. »Er glaubt ständig, Monster seien nicht so schlimm wie ihr Ruf, und du siehst ja, wohin ihn das gebracht hat! In eine Zelle in Askaban!« Er zitterte jetzt unkontrolliert am ganzen Körper. »Was hat es gebracht, uns da reinzuschicken? Was haben wir herausgefunden, möchte ich gern wissen.«
    »Dass Hagrid die Kammer des Schreckens nicht geöffnet hat«, sagte Harry, warf Ron den Umhang über und zog ihn am Arm, um ihn zum Gehen zu bewegen. »Er war unschuldig.«
    Von Ron kam ein lautes Schnauben. Offenbar stellte er sich etwas anderes unter Unschuld vor, als Aragog in einem Schrank auszubrüten.
    Das Schloss ragte nun über ihnen auf, und Harry zog am Tarnumhang, damit ihre Füße bedeckt waren. Sie schoben vorsichtig das knarrende Tor auf, durchquerten die Eingangshalle, stiegen die Marmortreppe empor und huschten mit angehaltenem Atem durch die Gänge, in denen aufmerksame Wächter umherliefen. Endlich erreichten sie den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, wo vom Feuer nur noch glühende Asche übrig geblieben war. Hier waren sie in Sicherheit. Sie nahmen den Tarnumhang ab und kletterten die Wendeltreppe zum Schlafsaal hoch.
    Ron sank ins Bett, ohne sich die Mühe zu machen, die Kleider auszuziehen. Harry jedoch fühlte sich nicht besonders müde. Er saß auf dem Bettrand und dachte angestrengt über alles nach, was Aragog gesagt hatte.
    Die Kreatur, die irgendwo im Schloss lauerte, hörte sich nach einer Art monsterhaftem Voldemort an – selbst andere Ungetüme wollten es nicht beim Namen nennen. Doch er und Ron waren keinen Schritt weitergekommen bei ihrem Versuch, herauszufinden, was es war oder wie es seine Opfer versteinerte. Selbst Hagrid hatte nie gewusst, was in der Kammer des Schreckens steckte.
    Harry schwang die Beine aufs Bett und lehnte sich gegen die Kissen. Durch das Turmfenster funkelte der Mond.
    Er wusste nicht, was sie noch tun konnten. Überall waren sie auf Sackgassen gestoßen. Riddle hatte den Falschen erwischt, der Erbe Slytherins war davongekommen, und keiner konnte sagen, ob es dieselbe Person war oder eine andere, die diesmal die Kammer geöffnet hatte. Es blieb niemand übrig, den sie fragen konnten. Harry legte sich hin und dachte über die Worte Aragogs nach.
    Er war schon halb eingeschlafen, als ihm etwas einfiel, was ihm wie ihre letzte Hoffnung vorkam, und plötzlich saß er wieder kerzengerade auf dem Bett.
    »Ron«, zischte er durch die Dunkelheit, »Ron –«
    Ron wachte mit einem Jaulen auf, das an Fang erinnerte, blickte wild umher und erkannte dann Harry.
    »Ron – dieses Mädchen, das gestorben ist. Aragog sagte, sie sei in einer Toilette gefunden worden«, sagte Harry und achtete nicht auf Nevilles schnaubendes Schnarchen in der Ecke. »Was, wenn sie dieses Klo nie verlassen hat? Was, wenn sie immer noch da ist?«
    Ron rieb sich die Augen und blinzelte stirnrunzelnd durch das Mondlicht. Und dann begriff auch er.
    »Du glaubst doch nicht etwa – nicht die Maulende Myrte?«

 
Die Kammer des Schreckens
    »Wir waren so oft in diesem Klo und sie war nur drei Türen entfernt«, sagte Ron verbittert beim Frühstück am nächsten Morgen, »wir hätten sie fragen können, aber jetzt …«
    Den Spinnen nachzuspüren war schwer genug gewesen. Jetzt würde es fast unmöglich sein, den Lehrern lange genug zu entkommen, um sich in ein Mädchenklo zu stehlen, das zu allem Überfluss auch noch unmittelbar am Schauplatz des ersten Angriffs lag.
    Doch in der ersten Stunde, in Verwandlung, geschah etwas, das die Kammer des Schreckens zum ersten Mal seit Wochen aus ihren Köpfen vertrieb. Nach zehn Minuten Unterricht verkündete Professor McGonagall, ihre Prüfungen würden am ersten Juni beginnen, in genau einer Woche.
    »Prüfungen?« , heulte Seamus Finnigan auf. »Wir

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