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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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können.«
    Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, fiel auch das schmierige Gehabe von Mr Borgin ab.
    »Ihnen auch einen schönen Tag, Mr Malfoy, und wenn es stimmt, was man sich erzählt, haben Sie mir nicht einmal die Hälfte von dem verkauft, was auf Ihrem Landsitz versteckt ist …«
    Dumpf murmelnd verschwand Mr Borgin im Hinterzimmer. Harry wartete noch eine Minute, ob er vielleicht zurückkam, und schlüpfte dann so leise er konnte aus dem Schrank, an den Glaskästen vorbei und aus der Ladentür.
    Die zerbrochene Brille auf die Nase gepresst, schaute er sich um. Er war in einer schmutzigen Gasse, in der es offenbar nur Läden für die dunklen Künste gab. Borgin und Burkes , den er gerade verlassen hatte, schien der größte zu sein, dafür steckte das Schaufenster gegenüber voll abstoßender Schrumpfköpfe und zwei Läden weiter wimmelte es in einem Käfig von gigantischen Spinnen. Aus dem Schatten eines Hauseingangs heraus verfolgten ihn die Blicke zweier schäbig aussehender Zauberer, die sich gedämpft unterhielten. Harry fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Mühsam hielt er die Brille gerade und machte sich in der verzweifelten Hoffnung, hier herauszufinden, auf den Weg.
    Ein altes hölzernes Straßenschild über einem Laden für giftige Kerzen sagte ihm, dass er in der Nokturngasse war. Doch das half nichts, denn von einer solchen hatte Harry noch nie gehört. Im Feuer bei den Weasleys, mit dem Mund voller Asche, hatte er wohl nicht deutlich genug gesprochen. Er versuchte ruhig Blut zu bewahren und überlegte, was er tun sollte.
    »Hast dich nicht etwa verirrt, Schätzchen?«, sagte eine Stimme dicht an seinem Ohr und Harry zuckte vor Schreck zusammen.
    Eine alte Hexe stand vor ihm und hielt ein Tablett. Was darauf lag, sah menschlichen Fingernägeln, und zwar ganzen, fürchterlich ähnlich. Sie schielte ihn an und zeigte ihre moosgrünen Zähne. Harry wich zurück.
    »Geht mir gut, danke«, sagte er, »ich wollte gerade –«
    » HARRY! Was zum Teufel machst du hier?«
    Harrys Herz machte einen Hüpfer. Das Gleiche tat die Hexe; ein Häufchen Fingernägel fiel ihr auf die Füße. Fluchend sah sie die massige Gestalt Hagrids, des Wildhüters von Hogwarts, mit großen Schritten näher kommen, die rabenschwarzen Augen blitzten über seinem üppigen struppigen Bart.
    »Hagrid!«, krächzte Harry erleichtert. »Ich hab mich verirrt – Flohpulver –«
    Hagrid schlug der Hexe die Schale aus den Händen, packte Harry am Kragen und zog ihn fort. Die Schreie der Alten verfolgten sie auf dem ganzen Weg durch die gewundene Gasse bis hinaus ins helle Sonnenlicht. In der Ferne sah Harry einen schneeweißen Marmorbau, der ihm vertraut vorkam – es war die Gringotts-Bank. Hagrid hatte ihn geradewegs in die Winkelgasse geführt.
    »Wie siehst du denn aus!«, sagte Hagrid grimmig und klopfte den Ruß mit so kräftigen Schlägen von Harrys Kleidern, dass er beinahe in ein Fass mit Drachendung geflogen wäre, das vor einer Apotheke stand. »Treibst dich in der Nokturngasse rum, was soll ich denn davon halten – zwielichtige Gegend, Harry – möchte nicht, dass dich jemand dort sieht –«
    » Das ist mir auch klar«, sagte Harry und duckte sich, als Hagrid ihn erneut abklopfen wollte. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich verirrt habe – und außerdem, was hattest du eigentlich dort zu suchen?«
    »Ich hab einen Fleisch fressenden Schneckenschutz gesucht«, brummte Hagrid. »Die ruinieren mir noch den ganzen Kohl im Schulgarten. Du bist doch nicht etwa allein?«
    »Ich wohne bei den Weasleys, aber wir haben uns verloren«, erklärte Harry. »Ich muss los und sie suchen …«
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
    »Warum hast du mir eigentlich nie zurückgeschrieben?«, fragte Hagrid den neben ihm hertrabenden Harry (der drei Schritte machen musste für jeden Schritt, den Hagrid mit seinen gewaltigen Stiefeln tat). Harry erzählte alles von Dobby und den Dursleys.
    »Diese verdammten Muggels«, knurrte Hagrid, »wenn ich das gewusst hätte –«
    »Harry! Harry! Hier bin ich!«
    Harry hob den Kopf und sah Hermine Granger oben auf der weißen Treppe von Gringotts stehen. Sie rannte ihnen entgegen, ihr buschiges braunes Haar flog im Wind.
    »Was ist mit deiner Brille passiert? Hallo, Hagrid – ach, es ist toll , euch beide wiederzusehen – kommst du mit zu Gringotts, Harry?«
    »Sobald ich die Weasleys gefunden habe«, sagte Harry.
    »Das wird nicht lange dauern«, meinte Hagrid grinsend.
    Harry und

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