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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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»meine beste Freundin kommt aus einer Muggelfamilie, sie wird als Erste an der Reihe sein, wenn die Kammer wirklich geöffnet wurde.«
    »Harry Potter setzt sein Leben für Freunde ein!«, stöhnte Dobby in einer Art wehmütiger Begeisterung. »So edel! So tapfer! Aber er muss sich selbst retten, er muss, Harry Potter darf nicht –«
    Dobby erstarrte plötzlich und seine Fledermausohren erzitterten. Auch Harry hörte es. Draußen auf dem Gang näherten sich Schritte.
    »Dobby muss gehen!«, hauchte der Elf entsetzt: Es gab ein lautes Knacken und Harrys Faust umklammerte plötzlich nur noch dünne Luft. Er ließ sich aufs Bett zurückfallen, die Augen auf den dunklen Eingang zum Krankenflügel gerichtet, und lauschte den näher kommenden Schritten.
    Einen Moment später kam Dumbledore rückwärtsgehend in das Krankenzimmer. Er trug einen langen, wollenen Morgenmantel und eine Nachtmütze und schleppte den Kopf von etwas, das aussah wie eine Statue. Professor McGonagall erschien eine Sekunde später, die Füße tragend. Gemeinsam hievten sie die Statue auf ein Bett.
    »Holen Sie Madam Pomfrey«, flüsterte Dumbledore, und Professor McGonagall hastete am Fußende von Harrys Bett vorbei und verschwand. Harry lag mucksmäuschenstill da und tat so, als würde er schlafen. Er hörte aufgeregtes Geflüster, und dann tauchte Professor McGonagall wieder auf, dicht gefolgt von Madam Pomfrey, die eine Strickjacke über ihr Nachthemd zog. Er hörte, wie jemand pfeifend Luft holte.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Madam Pomfrey zu Dumbledore gewandt und beugte sich über die Statue auf dem Bett.
    »Ein zweiter Angriff«, sagte Dumbledore. »Minerva hat ihn auf der Treppe gefunden.«
    »Neben ihm lag ein Bündel Trauben«, sagte Professor McGonagall, »wir glauben, er hat versucht, sich hier heraufzuschleichen, um Potter zu besuchen.«
    Harrys Magen verkrampfte sich fürchterlich. Langsam und vorsichtig richtete er sich ein paar Zentimeter auf, um die Statue auf dem Bett betrachten zu können. Ein Strahl Mondlicht fiel auf das starr blickende Gesicht.
    Es war Colin Creevey. Mit weit aufgerissenen Augen lag er da, die Hände von sich gestreckt. Und in den Händen hielt er seine Kamera.
    »Versteinert?«, flüsterte Madam Pomfrey.
    »Ja«, sagte Professor McGonagall. »Aber ich darf nicht daran denken … wenn Albus nicht nach unten gegangen wäre, um sich heiße Schokolade zu holen – wer weiß, was dann –«
    Alle drei starrten auf Colin hinunter. Dann beugte sich Dumbledore vor und zerrte die Kamera aus Colins verklammerten Händen.
    »Sie denken, es ist ihm gelungen, ein Foto seines Angreifers zu schießen?«, sagte Professor McGonagall mit beschwörender Stimme.
    Dumbledore antwortete nicht. Er zog den Kameradeckel ab.
    »Du meine Güte!«, sagte Madam Pomfrey.
    Ein Dampfstrahl zischte aus der Kamera. Harry, drei Betten entfernt, drang der beißende Geruch von verbranntem Plastik in die Nase.
    »Geschmolzen«, sagte Madam Pomfrey und schüttelte den Kopf, »alles geschmolzen …«
    »Was bedeutet das, Albus?«, fragte Professor McGonagall ängstlich.
    »Es heißt«, sagte Dumbledore, »dass die Kammer des Schreckens tatsächlich wieder offen ist.«
    Madam Pomfrey schlug sich die Hand gegen den Mund. Professor McGonagall starrte Dumbledore an.
    »Aber Albus … wer?«
    »Die Frage ist nicht, wer«, sagte Dumbledore, die Augen auf Colin gerichtet. »Die Frage ist, wie …«
    Und nach dem, was Harry von Professor McGonagalls Gesicht in der Dunkelheit erkennen konnte, verstand sie auch nicht mehr als er.

 
Der Duellierclub
    Als Harry am Sonntagmorgen aufwachte, hatte die Wintersonne den Krankensaal in gleißendes Licht getaucht. Er spürte zwar neue Knochen im Arm, konnte ihn allerdings noch nicht bewegen. Rasch setzte er sich auf und sah hinüber zu Colins Bett, doch jetzt versperrte ihm der lange Vorhang die Sicht, hinter dem sich Harry tags zuvor umgezogen hatte. Madam Pomfrey bemerkte, dass er wach war, und kam mit einem Frühstückstablett zu ihm. Dann begann sie seinen Arm und seine Finger zu dehnen und zu strecken.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie, während er sich mit der linken Hand unbeholfen Haferbrei in den Mund löffelte. »Wenn du aufgegessen hast, darfst du gehen.«
    Harry zog sich so schnell er konnte an und machte sich rasch auf den Weg zum Gryffindor-Turm, voller Ungeduld, Ron und Hermine von Colin und Dobby zu erzählen. Doch sie waren nicht da. Harry ging wieder hinaus, um nach ihnen zu suchen. Wo konnten

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