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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nächsten Morgen aufwachten, strahlte die Sonne und es wehte eine leichte, erfrischende Brise.
    »Beste Bedingungen für Quidditch!«, sagte Wood begeistert am Gryffindor-Tisch und schaufelte die Teller der Mannschaft mit Rührei voll. »Harry, halt dich ran, du brauchst ein anständiges Frühstück.«
    Harry hatte am dicht besetzten Gryffindor-Tisch entlanggestarrt und sich gefragt, ob der neue Besitzer von Riddles Tagebuch ihm direkt vor Augen saß. Hermine hatte ihn gedrängt, den Diebstahl zu melden, doch davon wollte er nichts wissen. Dann würde er einem Lehrer alles über das Tagebuch sagen müssen, und wie viele Leute wussten eigentlich, warum Hagrid vor fünfzig Jahren rausgeflogen war? Er wollte nicht der sein, der alles wieder aufrührte.
    Als Harry gemeinsam mit Ron und Hermine die Große Halle verließ, um seine Quidditch-Sachen zu holen, wuchs Harrys lange Sorgenliste um ein neues Kümmernis. Gerade hatte er den Fuß auf die Marmortreppe gesetzt, da hörte er es wieder –
    »Töte dieses Mal … lass mich reißen … zerfetzen …«
    Er schrie laut auf und Ron und Hermine sprangen erschrocken von ihm weg.
    »Die Stimme!«, sagte Harry und warf einen Blick über die Schulter. »Ich hab sie eben wieder gehört – ihr nicht?«
    Ron schüttelte den Kopf, die Augen weit aufgerissen. Hermine jedoch schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Harry, ich glaub, mir ist eben ein Licht aufgegangen! Ich muss in die Bibliothek!«
    Und sie rannte die Treppe hoch und davon.
    »Was ist ihr klar geworden?«, sagte Harry verwirrt. Immer noch blickte er umher und versuchte herauszufinden, woher die Stimme gekommen war.
    »Eine ganze Menge mehr als mir«, sagte Ron kopfschüttelnd.
    »Aber warum muss sie in die Bibliothek?«
    »Weil das Hermines Art ist«, sagte Ron achselzuckend. »Im Zweifelsfall geh in die Bibliothek!«
    Harry stand unentschlossen herum und versuchte die Stimme wieder zu erhaschen, doch jetzt kamen Schüler aus der Großen Halle, die laut schwatzend durch das Portal hinüber zum Quidditch-Feld strömten.
    »Beeil dich lieber«, sagte Ron, »es ist fast elf – das Spiel –«
    Harry rannte hoch in den Gryffindor-Turm, holte seinen Nimbus Zweitausend und schloss sich der großen Schar an, die über das Gelände schwärmte. Doch in Gedanken war er immer noch im Schloss, bei der körperlosen Stimme, und als er im Umkleideraum seinen scharlachroten Umhang anzog, war sein einziger Trost, dass nun alle draußen waren, um das Spiel zu sehen.
    Als die Spieler auf das Feld marschierten, erhob sich ohrenbetäubender Beifall. Oliver Wood genehmigte sich einen Aufwärmflug um die Torstangen, und Madam Hooch gab die Bälle frei. Die Hufflepuffs, die in Kanariengelb spielten, bildeten eine Traube und besprachen ein letztes Mal ihre Taktik.
    Gerade bestieg Harry seinen Besen, als Professor McGonagall halb schreitend, halb rennend über das Feld kam, ein gewaltiges purpurnes Megafon in der Hand.
    Harry wurde das Herz schwer wie Stein.
    »Das Spiel ist abgesagt«, rief Professor McGonagall durch das Megafon hinüber zu den voll besetzten Rängen. Zurück kamen Buhrufe und Pfiffe. Oliver Wood, außer sich vor Verzweiflung, landete und rannte, ohne vom Besen zu steigen, auf Professor McGonagall zu.
    »Aber Professor«, rief er. »Wir müssen spielen – der Pokal – Gryffindor –«
    Professor McGonagall achtete gar nicht auf ihn und hob erneut das Megafon: »Alle Schüler gehen zurück in die Gemeinschaftsräume, wo die Hauslehrer ihnen alles Weitere erklären. So schnell Sie können, bitte!« Dann ließ sie das Megafon sinken und winkte Harry zu sich herüber.
    »Potter, ich denke, Sie kommen besser mit mir …«
    Wie konnte sie ihn nur diesmal schon wieder verdächtigen, fragte sich Harry, als sie zum Schloss aufbrachen, und sah gleichzeitig, wie Ron sich aus der protestierenden Menge löste und zu ihnen herübergerannt kam. Zu Harrys Überraschung hatte Professor McGonagall nichts einzuwenden.
    »Ja, vielleicht sollten Sie auch mitkommen, Weasley …«
    Manche der Schüler, die um sie herumschwärmten, grummelten, weil das Spiel ausfiel, andere sahen besorgt aus. Harry und Ron folgten Professor McGonagall zurück in die Schule und die Marmortreppe empor. Doch diesmal ging es nicht in das Büro eines Lehrers.
    »Das wird ein ziemlicher Schock für Sie sein«, sagte Professor McGonagall mit überraschend sanfter Stimme, als sie sich dem Krankenflügel näherten. »Es gab einen weiteren Angriff … einen

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