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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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abgespreizt.
    »Was
machen Sie denn?« Unwillkürlich zuckte sie vor meiner Geste zurück.
    »Das
feit gegen Hexen«, sagte ich. »Genauso haben Sie’s doch gestern
abend auch bei Cronin gemacht. Gehört er mit zu Ihrem Zirkel?«
    »Ich
weiß nicht, ob er heute nacht dabei war«, antwortete
sie leise. »Aber früher gehörte er dazu. Genau wie wir alle.«
    »Es
ist einfach noch zu früh am Tag, als daß Sie mir mit Orakeln kommen könnten«,
knirschte ich. »Also sprechen Sie Klartext. Wann früher?«
    »Bei
unserer Hippie-Pilgerei«, sagte sie. »Nach einer Weile fingen wir an, uns zu
langweilen — besonders Amanda. Also hielt sie nach neuem Zeitvertreib Ausschau,
mit dem wir uns amüsieren konnten.«
    »Soweit
ich weiß«, erinnerte ich mich plötzlich, »braucht man dreizehn Teilnehmer für
solche Zeremonien.«
    »Wir
mußten eben mit sechs auskommen«, fertigte sie mich kurz ab. »Kirk brachte uns
auf die Idee, er faselte die ganze Zeit von Hexenkünsten und schwarzer Magie.
Die Sache lag also in der Luft, wenn Sie wissen, was ich meine. Damals waren
wir gerade in San Franzisko. Amanda fuhr los und kaufte ein paar einschlägige
Bücher, die sie dann mit Kirk studierte. Anschließend schlug sie uns vor, wir
sollten ein paar der aufgeführten Riten durchprobieren. Pete war Feuer und
Flamme, weil alles Verschrobene ihn sofort fasziniert. Und Brenda machte Kirks
wegen mit, nehme ich wenigstens an.«
    »Und
Sie?«
    Sie
zögerte. »Ich hatte keine Lust, mich mit ihnen deshalb herumzustreiten, und Ed
war es gleichgültig, weil er sowieso die ganze Zeit haschte.«
    »Und
mit welchen Riten haben Sie angefangen?«
    »Mit
kindischen Spinnereien. Wir tanzten splitternackt herum, während Amanda sich als
eine Art Hohepriesterin aufführte. Sie gab uns irgendein Öl, mit dem wir uns
salben mußten, und dann mußten wir Wein aus einem geweihten Kelch trinken.
Zusammen mit Kirk intonierte sie irgendwelchen absurden Singsang, und am Ende
lief alles auf die übliche Orgie hinaus.«
    »Und
das war’s?«
    »Am
Anfang.« Marie trank einen Schluck Kaffee. »Dann zogen wir nach Süden und
quartierten uns hier in Eds Haus ein. Fast vom Tag unserer Ankunft an wurden
die Zeremonien immer häufiger, bis wir fast jede zweite Nacht eine hielten.
Nach einer Weile mäkelte Amanda herum, daß wir gar keine Fortschritte machten.
Wir würden niemals wirklich über die Mächte der Dunkelheit gebieten können,
wenn wir nicht geziemend opferten. Blutopfer nämlich.«
    »Blutopfer?«
echote ich.
    »Wir
fingen mit Hühnern an. Amanda schnitt ihnen unter großem Zeremoniell die Hälse
durch, ließ das Blut in den Kelch tropfen, mischte es mit Wein und ließ es uns
trinken.« Sie drückte die Handknöchel gegen die Lippen. »Dreht sich Ihnen da
der Magen um, Rick?«
    »Nein«,
sagte ich. »Das hat er heute morgen schon getan.«
    »Und
später«, fuhr sie fort, »behauptete Amanda, wir bräuchten einen geziemenden
Altar für die Opferungen. Einen menschlichen Altar für unsere schwarze Messe,
und das sollte vorzugsweise der Körper einer Jungfrau sein. Kirk machte noch
seine Witze, damit kämen wir drei Mädchen ja wohl nicht mehr in Frage; doch am
selben Abend zog er mit Pete los und gabelte ein Mädchen auf. Ein nettes
freundliches Ding, das annahm, es würde zu einer Party eingeladen.«
    »Shirley Rillman ?«
    Sie
nickte. »Sie mixten ihr irgend etwas in ihren Drink, und sie verlor die
Besinnung. Dann zogen sie sie aus und arrangierten ihren Körper als Altar.
Amanda tötete ein Huhn, spritzte die Kleine mit dem Blut voll und behauptete
dann, nun könne sie unmöglich länger Jungfrau bleiben. Die drei Männer sollten
ihre Aufnahme in unseren Kreis vollziehen. Pete Cronin wollte der erste sein,
Ed schrie, er solle die Finger von der Kleinen lassen, und darüber kam es zum
Streit. Aber das änderte natürlich auch nichts mehr daran. Ed schwebte auf
Wolke neun und reagierte im Zeitlupentempo, während Pete seinen Kopf
durchsetzte, wobei ihm nur sein dicker Bauch dauernd in die Quere kam.«
    »Wahnsinnig
aufregend«, höhnte ich. »Ein Klasse-Spaß!«
    »Dann
drängte sich Kirk vor und sagte, jetzt sei er dran, aber Brenda warf sich
dazwischen und schrie, das könne er nur über ihre Leiche. Sie fiel über ihn her
und zerkratzte ihm das Gesicht. Da hakte es bei Kirk aus. Er packte das Messer,
mit dem Amanda das Huhn geschlachtet hatte, und schrie, wenn die Jungfrau nicht
geziemend geopfert werden könnte, dann sollte Brenda dafür einspringen.

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