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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nonchalant. »Irgendwer, den ich
vielleicht kenne?«
    »Der
Bock war da«, sagte ich. »Außerdem der Schakal und der Eber.«
    »Ich
vielleicht auch?«
    »Wer
wollte das schon beurteilen — hinter diesen blödsinnigen Masken?«
    Schnell
trank sie ihr Glas aus und rutschte vom Hocker. »Ich muß mich jetzt
verabschieden, Mr. Holman.«
    »Sagen
Sie mir noch eines, ehe Sie gehen«, bat ich. »Haben Sie hinter einer dieser Masken
gesteckt?«
    »Ich
kann mich nicht genau erinnern.« Ihre Augen funkelten spöttisch. »Warum spielen
Sie nicht allmählich wieder Detektiv und finden es selber heraus?«
     
     
     

7
     
    Die
Tür öffnete sich drei Zoll breit, von der Sicherheitskette gebremst, und ein
blaues Auge musterte mich vorsichtig durch den Spalt.
    »Ich
dachte, ich könnte entweder zu Hause bleiben und den Verstand verlieren«,
begann ich, »oder bei Ihnen vorbeischauen und aus dem Irrsinn ein
Gemeinschaftsprojekt machen.«
    »Rick!«
Sie hakte die Kette aus und riß die Tür auf. »Mir ist es genauso gegangen!«
    Marie
trug eine enggegürtete schwarze Seidenrobe, die ihr bis zur halben Höhe der
Schenkel reichte. Am ungehemmten Schwingen ihrer Kurven, als sie mir voran ins
Wohnzimmer ging, merkte ich, daß sie nichts darunter anhatte, und die Welt
erschien mir gleich in besserem Licht. Ich sage ja immer, es gibt nichts
besseres als Sex, um einen Mann vom Grübeln abzulenken.
    »Setzen
Sie sich, ich mache uns etwas zu trinken«, sagte sie. »Haben Sie sich
ausgeschlafen?«
    »Den
ganzen Nachmittag lang.« Ich setzte mich auf die Couch. »Und Sie?«
    »Den
ganzen Tag.« Sie streckte sich wohlig. »Gerade bin ich aus einem herrlich
duftenden Bad gestiegen und fühle mich fast wieder menschlich. Möchten Sie
einen Martini?«
    »Wunderbar.«
    Sie
kehrte mit den Drinks zurück und ließ sich neben mir nieder. »Alles, was ich
mir jetzt wünsche, ist, die letzte Nacht zu vergessen.«
    »Keine
schlechte Idee«, räumte ich ein.
    »Rick?«
In ihren blauen Augen stand ein warmer Glanz, als sie mich ansah. »Ich habe
mich noch gar nicht dafür bedankt, daß Sie heute morgen so nett zu mir waren.
Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich auf der Stelle den Verstand verloren,
als ich merkte, was passiert war.«
    »Denken
Sie nicht mehr dran«, riet ich.
    »Das
kann ich nicht«, murmelte sie.
    Dann
nahm sie mir plötzlich das Glas aus der Hand und stellte es neben das ihre auf
den niedrigen Couchtisch. Das warme Glühen in ihren Augen vertiefte sich, als
sie nach meinen Händen griff und sie um ihre vollen Brüste legte.
    »Ist
Ihnen das zuwider?« flüsterte sie.
    »Du
bist wohl nicht bei Trost«, flüsterte ich zurück.
    »Ich
bin ja so froh, Rick! Nach dem, was sie mir letzte Nacht angetan haben, dachte
ich, vielleicht...«
    Es
klingelte an der Tür, und sie stieß einen langen saftigen Seemannsfluch aus.
Widerwillig nahm ich meine Hände wieder an mich, und sie zog eine Schnute.
    »Sag
ihm, er soll verduften, egal, wer’s ist«, riet ich.
    »Worauf
du dich verlassen kannst!« Sie erhob sich, als es gerade zum zweitenmal läutete.
    Ich
hatte Zeit, meinen Martini zu kosten, bevor Marie ins Zimmer zurückkehrte,
gefolgt vom freund-nachbarlichen Hausperversen: Kirk Mulvane suchte sich
wahrhaftig stets den richtigen Augenblick aus.
    »Na...«
Mit seinen weißen Zähnen blitzte er mich an, und ich spürte plötzlich wieder
mein Kopfweh. »Sie knien sich wohl richtig in die Arbeit, was, Holman? Und
Marie hilft Ihnen dabei, nach ihrem Aufzug zu schließen.«
    »Sie
müssen doch irgend etwas
an sich haben, Kirk«, überlegte ich, »das man sympathisch finden kann. Ich
frage mich nur die ganze Zeit, was könnte es sein?«
    Er
bückte sich nach dem nächststehenden Martini. »Es ist mein natürlicher Charme«,
sagte er, als er sich wieder aufrichtete und das Glas ansetzte. »Nach und nach
würdigen die Leute ihn immer mehr.« Er hob das Glas. »Ich trinke auf das
Andenken eines teuren Verschiedenen.« Und nach einem langen Schluck: »Als
letzten Gruß übers Grab hinaus.«
    »Was
phantasierst du da schon wieder?« fragte Marie.
    »Ich
spreche von Ed Koncius«, klärte er sie auf. »Man hat seine Leiche heute morgen
am Strand hinter dem Haus gefunden. Mit aufgeschlitzter Kehle.«
    »Machst
du Witze?« flüsterte sie.
    »Ich
bin todernst.« Schnell schüttelte er den Kopf. »Die Nachrichtensender können
sich einfach nicht davon trennen — einen neuen Ritualmord nennen sie es. Irgendein schlauer Kopf hat
ihn mit der Mädchenleiche in

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