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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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Stoffqualitäten, härterer Gebrauchsmuster sowie deutlich herabgesetzten Einstiegsalters der Konsumenten in trauriger Regelmäßigkeit in der Lage, bei einer wachsenden Zahl von Konsumenten Persönlichkeitsveränderungen zu bewirken, welche ein bisher von Cannabis nicht gekanntes Aggressionsverhalten nach sich zu ziehen vermögen. Letzteres bricht sich insbesondere in als Stressoren erlebten Entzugs- oder Abstinenzsituationen Bahn, wenn gerade mal kein Stoff zum Kiffen in Reichweite ist. Dann gehen Abstinenzreaktionen und psychosoziale aggressionsfördernde Faktoren aus der alltäglichen Lebenswirklichkeit der jungen Leute ein explosives Gemisch ein. Mütter und Väter von vorwiegend jungen Männern, welche nach Jahren starken Cannabisgebrauchs immer öfter aggressiv ausrasten, wissen ein leidvolles Lied davon zu singen. In der Cannabisforschung oder in aktuellen Beiträgen zum Tabuthema »familiäre Gewalt«, die von Kindern ausgeübt wird, ist diese Realität bisher kaum angekommen.
    Das folgende Beispiel als ein Ausschnitt aus dieser Realität ist kein Einzelfall, sondern eines von vielen ähnlich gelagerten aus meinem Arbeitsalltag.
    Eine als Verkäuferin tätige Mutter bat mich dringend um einen Gesprächstermin, weil sie »schreckliche Angst« vor ihrem 16-jährigen Sohn habe. Die Vorgeschichte ergab ein vertrautes Bild. Als der Sohn 10 Jahre alt war, hatte sich die Mutter von ihrem Ehemann getrennt. Der Junge war zwar bis dahin schon stark an die zu dieser Zeit nicht berufstätige Mutter gebunden, allerdings gleichzeitig gern mit seinem Vater zusammen, wenn dieser zu Hause war. Er verstand nicht, weshalb die Mutter den Vater verließ und ihn mitnahm. Das Besuchsrecht konnte der Vater praktisch kaum ausüben, da die Mutter mit ihrem Sohn weit weg zog. Der Junge verlor nicht nur seinen Vater, sondern gleichzeitig alle seine Freunde. Die Veränderungen überforderten ihn. Der Schulwechsel zog dramatische Verschlechterungen der Leistungen nach sich. Die mittlerweile berufstätige Mutter ließ den Jungen einerseits viel allein, weshalb sie sich schuldig fühlte. Andererseits versuchte sie als Ausgleich jede freie Minute mit ihm zu verbringen und ihm alles recht zu machen. Der Sohn wurde »unduldsam« und »auffällig in der Schule«. Oftmals stritt er sich mit seiner Mutter. Mit 13 Jahren fing er an zu rauchen, ein Jahr später probierte er erstmals Haschisch. Wiederum ein Jahr später rauchte er bereits regelmäßig »Bong« und »Eimer«. Mit »Ach und Krach« schaffte er gerade noch so seinen Hauptschulabschluss, war aber unmotiviert und ratlos bei der Lehrstellensuche, weshalb er eine Parkschleife in einer berufsvorbereitenden Schule einlegte. Sogleich sammelte er dort beträchtliche Fehlzeiten an. Die Situation zu Hause eskalierte. Bei wiederholten aggressiven Durchbrüchen zertrümmerte der Sohn mehrere Einrichtungsgegenstände. Als seine Mutter versuchte, ihm den Bong wegzunehmen, ging er auf sie los, hielt aber in dem Moment inne, als er seinen Bong wieder in der Hand hielt. Nach diesem Erlebnis wandte sich die Mutter ratlos an mich. Selbstverständlich war ihr Sohn anfangs überhaupt nicht zu einem gemeinsamen Gespräch zu bewegen.
    Der erste persönliche Kontakt ergab sich über den Umweg einer Präventionsveranstaltung in seiner Schulklasse. Ich erlebte einen sich mächtig aufbauenden, aber innerlich wackligen und unselbstständigen »Jungen«. Trotz seiner zur Schau getragenen »Motzigkeit« war mein erster Impuls, »die Hand über ihn zu halten, um ihn zu schützen«. Ich begegnete ihm klar, konsequent, freundlich. Im Verlauf des Vormittags in der Klasse wurde er ruhiger und zugänglicher. Im Anschluss an die Veranstaltung sprach ich kurz mit ihm allein und bot ihm unverbindlich einen Termin an. Er solle sich in Ruhe entscheiden, ob er zu einem Einzelgespräch ohne seine Mutter kommen möchte oder nicht. Er kam. Breitbeinig pflanzte er sich mir gegenüber in den Sessel und blickte mich herausfordernd an. Wir gingen nicht in die Tiefe. Es ging mir bloß darum, den Kontakt herzustellen, das Eis zu brechen und zu klären, was ich ihm anzubieten hatte und was nicht. Es ergaben sich sogar Gelegenheiten, miteinander zu lachen, wenn mir auf seine markigen Sprüche passende Konter einfielen. Wenn nicht, ließ ich ihm seine kleinen Triumphe. Als er ging, hatte ich keinen Zweifel, dass er wiederkommen würde. Im Lauf der nächsten Stunden ließ er erkennen, wie es ihm all die Jahre gegangen war:
    »Meine

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