Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Gebühr abhängig zu machen. In vielen Fällen schließt das sogar einen gemeinsamen Cannabisgebrauch ein. Das Risiko wächst proportional, je weniger sich Mädchen und junge Frauen selbst leiden mögen. Wer von ihnen sich voller Selbstverachtung runtermacht, indem sie im Brustton der Überzeugung von sich sagt: »Ich bin scheiße, mein Gesicht ist scheiße, mein ganzes Aussehen ist scheiße«, ist prädestiniert für Abhängigkeitsbeziehungen auf allen Ebenen. Heilsame Gegenmittel gegen selbstentwertende Kräfte sind beharrliche wertschätzende Bestärkungen durch wohlwollende Menschen, die mittel- bis langfristig tief greifende Veränderungen im Selbstbild der jungen Frauen zu bewirken vermögen. Manchmal gelingt ein solcher Umstrukturierungsprozess nur durch gute therapeutische Beziehungsarbeit. Der Gewinn für die Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen und jungen Frauen äußert sich in einer gesteigerten Fähigkeit zur Selbstbehauptung und in der Abgrenzung gegen falsche Freunde, die glauben, sie weiterhin in Abhängigkeit halten und entwerten zu müssen.
Dem Kiffer
mit Problemen
kann geholfen werden
Ich erinnere mit Absicht an die Überschrift meines Interviews mit dem »hanfblatt« und der »thcene«. In der Tat kann einem Kiffer, der durch einen übertriebenen Cannabisgebrauch im Taumel seines Lebens verloren zu gehen droht, geholfen werden, vorausgesetzt, er ist gewillt, Hilfe zur Selbsthilfe anzunehmen. Die notwendigen Veränderungen, über welche er seinem Leben eine neue Richtung zu geben vermag, erfordern seine aktive Mitarbeit und sind kein bequemer Spaziergang.
Kurzzeitprogramme
bei Cannabisproblemen
Viele Kiffer mit halb garer Veränderungsmotivation probieren zunächst einmal auf eine bequemere, weniger aufwendige Tour, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Anonyme Telefonberatung ist die niedrigste Schwelle. Standardisierte Kurzzeit-Beratungsprogramme sind die nächsthöhere. Verbreitet angebotene Cannabisausstiegs- oder Interventionsprogramme sind beispielsweise »quit the shit«, »Realize it« oder »Candis«. Über kurz oder lang können Programme nach einem ähnlich funktionierenden Muster aber schon wieder anders betitelt sein, weil viel damit experimentiert wird. Ihr Ziel ist es, junge Menschen im Rahmen eines Kurzzeit- und lösungsorientierten Beratungsprozesses darin zu unterstützen, ihren Konsum von Cannabis merklich zu reduzieren oder ganz aufzugeben. In einer inneren Logik folgen standardisierte Kurzzeitprogramme jedoch den Allmachts- und Machbarkeitsfantasien der Hauptakteure in unserem Gesundheitswesen. Nach dem Vorrang ökonomischen Denkens sollen Erfolge möglichst schnell und möglichst billig zu erreichen sein. Vernachlässigt wird die Tatsache, dass Menschen höchst individuelle Wesen sind und Veränderungen auf der Persönlichkeits- und Beziehungsebene nicht nach der Routine von tausendfach vollzogenen Blinddarmoperationen erfolgen. Kurzzeitprogramme zur Eindämmung von Cannabisproblemen beruhen auf den Prämissen: Standardisierung, Kurzfristigkeit, Kostenreduzierung. Wenn’s hilft, hilft’s wem. Wenn’s nicht hilft, ist nichts verloren.
In vielen Drogen- und Suchtberatungsstellen finden Kiffer mit Problemen auch pauschal finanzierte, also für sie kostenfreie Beratungsangebote außerhalb standardisierter Programme. Häufig können die Probleme im Verlauf weniger Gespräche so weit geklärt werden, dass die Klienten ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Helfen jedoch weder Interventionsprogramme noch individuelle Beratungsangebote weiter, können die Kiffer mit unveränderten Problemen sich dazu durchringen, andere tiefer reichende Formen der Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ambulante oder stationäre
Entwöhnungsbehandlungen
Aus ihrer Sicht verständlich, wehren sich viele in schädlichem Maße Cannabis gebrauchende oder massiv von Cannabis abhängige Konsumenten mit Händen und Füßen gegen die Vorstellung einer längerfristigen ambulanten oder gar stationären Entwöhnungsbehandlung. Eine Menge Ängste, Fantasievorstellungen oder gar Schreckgespenster geistern durch ihre Gedanken, was das für sie bedeuten könnte. Insbesondere vollstationäre Klinikaufenthalte fürchten viele junge Cannabisabhängige wie der Teufel das Weihwasser. Hier ist erst einmal handfeste Information und Psychoedukation angesagt, um mit falschen Vorstellungen aufzuräumen und überzogene Ängste zu mildern.
Cannabis- und persönlichkeitsbezogene Probleme, welche über lange Zeiträume
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