Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
die Schlange vergleichbar einer kleinen Lakritzrolle.
Traditionelle Gerätschaften zum Rauchen von Haschisch sind in der Regel Kultgegenstände. Nicht selten verbinden aufwendige Ornamente ihren kulturellen Stellenwert mit ihrer praktischen Funktion. Eine reich verzierte orientalische Wasserpfeife besitzt sogar einigen materiellen Wert. Aufgrund ihres rituellen Bestimmungszwecks nimmt sie einen festen Platz in den Sitten und Gebräuchen der Haschisch rauchenden Bevölkerung in den traditionellen Cannabisregionen der Welt ein. Um sie ranken sich 1001 Geschichten aus dem Reich der Sagen und Legenden sowie dem alltäglichen Leben mit der Rauschdroge. Ein Wasserpfeifenritual verspricht Geselligkeit und Genuss. Solche alten Rauchgeräte sind nicht nur Kulturgut, sondern in aller Regel auch von hohem ästhetischem Wert. Von moderner Rauchtechnik westlicher Prägung lässt sich das nicht unbedingt behaupten. »Bongs«, »Chillums« und »Kawumms«, wie es sie heutzutage im florierenden Zubehörhandel zum Haschischgebrauch zu kaufen gibt, sind vielfach aus Acryl und Kunststoff hergestellt. Auf Funktion hin ausgelegt, erfüllen sie zwar hervorragend ihren Zweck. Mit ihrer »ästhetischen Kühle« und den vielfach schreienden Neonfarben verströmen sie jedoch den aseptisch cleanen Charme einer Werbung für Desinfektionsmittel. Doch ist das fraglos Geschmackssache. Alle Hersteller versprechen bestmögliche Fertigungsqualität und Rauchästhetik auf höchstem Niveau.
Manche von technischem Erfindungsgeist getragenen Hightechgeräte zum Verdampfen und Inhalieren von Haschisch sind zwar in der Wirkung höchst effizient, in ihrer Anwendungsform allerdings überaus »ernüchternd«. Sie sind nur etwas für Individualisten, denn Kultstimmung lässt sich mit ihnen nicht herstellen. Bei der Konstruktion selbst gebauter Rauchutensilien greifen heutige Alltags-»Ingenieure« auf Materialien jeglicher Herkunft zurück: Plastikeimer, Kunststoffflaschen, Gummischläuche, Abflussrohre aus dem Sanitärhandel, Metall und Ähnliches mehr. Ihr Ideenreichtum ist schier unerschöpflich. Der Lustgewinn und der zusätzliche »Kick« bestehen im erfolgreichen Experimentieren. Am Rausch selber ändert sich nichts Wesentliches.
Ästhetisch anspruchsvollere Haschischkonsumenten greifen heutzutage entweder auf die »gute, alte Wasserpfeife« oder auf modernere Rauchgeräte aus Glas zurück, denen man eine eigene »Schönheit« nicht absprechen kann. Glasbongs werden funktionell als auf das Wesentliche reduzierte und ästhetisch als zeitlos klassisch schöne Rauchgeräte beworben. Edle Ausführungen können bis zu mehrere Hundert Euro kosten. Nicht selten sind die ästhetisch wählerischen Haschischraucher zugleich die erfahreneren Konsumenten. Ihnen wird ebenso wenig wie traditionellen Haschischgebrauchern in den Ursprungsgebieten der Cannabiskultur der Fehler unterlaufen, wie ihn manche Bongraucher gegenwärtig in Kiffercliquen praktizieren. Sie geben eigenen Rauch aus der Lunge wie bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung an einen zweiten Kiffer weiter. Eine solche Praxis zeugt von großer Ahnungslosigkeit. Kein erfahrener Haschischgenießer würde freiwillig alten, verbrauchten Rauch inhalieren. Im Gegenteil: Er hätte für ein derartiges Vorgehen nur verständnisloses Kopfschütteln und Verachtung übrig. Sein höchstes Bestreben gilt der Aufnahme von frischem, unabgestandenem und aromatischem Rauch. Bei jedem Wasserpfeifenritual wird der im Wassergefäß verbleibende alte Rauch zuerst ausgeblasen, bevor ein Raucher einen weiteren Zug nimmt.
Cannabisähnliche
Rauschpflanzen
und Kräutermischungen
Obwohl Haschisch und Marihuana weltweit verbreitet sind, gibt es zahlreiche psychoaktive Pflanzen, die als deren Ersatz verwendet werden.
Der »Zacatechichi«-Strauch, das aztekische »bittere Traumgras«, liefert mit seinen gebrochenen, getrockneten Blättern den Grundstoff für einen leicht halluzinogen wirkenden Tee.
»Palqui«-Blätter dienen als Räucherwerk und werden als Marihuanaersatz geraucht. Gleiches gilt für »Zitronengras«, das mittlerweile allerdings ein auch bei uns beliebtes Gewürz ist.
Bestimmte »Strohblumen«-Arten werden geraucht oder inhaliert, um sich in einen leichten Trancezustand zu versetzen.
Das Harz sowie die Knospen und Blätter des »Wild Dagga«, des »Wilden Hanfs« oder »Löwenschwanzes«, erinnern unmittelbar an Cannabis. Die getrockneten Pflanzenteile werden pur oder mit Tabak vermischt geraucht. Die psychoaktive
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