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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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dann zum Gehirn. Der unterschiedliche Weg, den das THC beim Rauchen bzw. beim Essen von Haschisch nimmt, macht die Verschiedenartigkeit der Wirkung aus. In die Leber gelangendes THC wird dort verändert. Die dabei entstehenden Metaboliten unterscheiden sich in ihren pharmakologischen Feinwirkungen von denen der Ursprungssubstanz THC. Über die Lunge aufgenommen, entfaltet THC direkt seine Wirkungen im Gehirn. Beim Essen von Haschisch kommen die Sekundärwirkungen der umgehend durch den Stoffwechsel veränderten Metaboliten hinzu. Der (11-Hydroxy)-Metabolit von THC wirkt vereinnahmender als THC selbst. Dieser Mechanismus erklärt die deutlich wahrnehmbaren aufeinanderfolgenden Wirkungsphasen beim oralen Genuss von Haschisch. Im Normalfall tritt die Wirkung in Wellen ein. Die erste Welle rollt leicht an, baut sich langsam auf, erreicht eine erste Spitze und ebbt wieder ab. Eine zweite und dritte Woge können in der Rauschwirkung ein hohes Plateau erreichen, bevor sie langsam auslaufen. Der Rausch ist in aller Regel stärker als beim Rauchen von Cannabis. Beim Verzehr großer Mengen Kuchen oder Plätzchen vermag der Rausch unangenehm stark, bisweilen sogar dramatisch zu werden. Seine Macht zieht den Haschischesser stärker in den Bann als die Wirkungen beim Rauchen. Für ungeübte Anfänger eignet sich diese Anwendungsform nicht.
    Gemeinsam sind beiden Gebrauchsformen typische Stadien eines Rausches: Einer ersten Phase von Hochstimmung, Heiterkeit und Anregung folgen innere Ruhe, träumerische Schläfrigkeit und Gelöstheit. Die jeweilige Intensität ist allerdings höchst unterschiedlich.
    Haschisch oder Marihuana zu rauchen bewirkt im Wesentlichen das Gleiche. Da Haschisch in der Regel THC-haltiger ist, braucht es eine geringere rauchbare Dosis, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Es enthält zudem weniger Teerstoffe als das aus Pflanzenteilen bestehende Marihuana. Von daher wäre das Rauchen von Haschisch dem von »Gras« vorzuziehen. Doch unterschiedliche Konsumenten pflegen anders geartete Vorlieben. Die einen wollen lieber »high« und beschwingt draufkommen, die anderen »beamen« sich bevorzugt in einen betäubungsähnlichen, komatösen Zustand. Sie sind »stoned«. Dazwischen existieren viele Abstufungen im Rausch, die ein Cannabisgebraucher anstreben kann. Je nach Vorliebe oder Gelegenheit wählt er den Stoff, die Dosierung, die Anwendungsform und eventuell die Rauchtechnik. Für eine 16-jährige, ziemlich aufgeweckte Freizeitkonsumentin ist die Wahl eindeutig: »Ich rauche nicht so gerne Haschisch. Ich nehme lieber Gras, weil Gras mich nicht so platt macht, sondern ich die ganze Zeit lachen muss.«

Es gibt nichts,
was es nicht gibt:
Gebrauchsutensilien rund
um den Cannabiskonsum
    Haschisch und Marihuana werden allerorten auf der Welt auf unzählige Arten geraucht. Am häufigsten wird es pur oder mit Zigarettentabak und gelegentlich weiteren psychoaktiven Pflanzen vermischt zu »Joints« gedreht oder in einfachen Pfeifen mit geringem Volumen geraucht. Das kann langsam und genussvoll oder hastig und gierig erfolgen.
    Speziell zum »Jointdrehen« oder »Tütenbauen« gibt es spezielle Zigarettenpapiere, sogenannte »Longpapers«. Sie sind doppelt so lang und breit wie normale »Papers«, von denen nur zur Not mehrere benutzt werden, um eine »Tüte« zu bauen. Auf die großen Blättchen gibt man einen Filter sowie Tabak und zerbröseltes Haschisch oder Marihuana und rollt das Ganze zu einer rauchfertigen Tüte.
    Ebenso geläufig ist, dass der Genuss von Haschisch mithilfe traditioneller Verfahren und ausgesuchter Rauchgeräte nebst spezieller Technik regelrecht zelebriert wird.
    »Gediegene« Rauchgeräte sind allesamt »exotischeren« Ursprungs. In unserer Kultur waren sie zunächst nicht beheimatet. Mittlerweile hat sie die hiesige Haschischgemeinde jedoch erobert und sich zu eigen gemacht. Bereits als Cannabis im Zuge von »Flower-Power« im Westen populär wurde, verbreitete sich in seinem Gefolge die orientalische oder asiatische Wasserpfeife. Traditionelle Wasserpfeifen existieren in handlichen Exemplaren oder als großvolumige, dickbäuchige Schwergewichte. Das Prinzip beim Rauchen ist immer das Gleiche: Der Rauch wird durch Wasser gezogen, dabei von Unreinheiten gereinigt und gewaschen. Der Wirkstoff THC durchwandert mit dem Rauch das Wasser, da er nicht wasserlöslich ist. Er verliert zwar etwas von seiner Potenz, doch der gekühlte Rauch fühlt sich in der Lunge angenehmer an. Folglich wird er

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