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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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länger in der Lunge behalten und entfaltet so wiederum stärkere Wirkung. Das typische Geräusch, das entsteht, wenn der Rauch durch das Wasser im Bauch der Pfeife hindurchblubbert, stand Pate für die Namensgebung »Blubber«, mit der heutige Haschischraucher ihre entsprechenden Rauchgeräte belegen. Einer kostbaren, zeremoniell eingesetzten Wasserpfeife mag eine solch respektlose Bezeichnung wenig gefallen.
    Beim Urtyp der Wasserpfeife sitzt der Pfeifenkopf oben auf dem Wassergefäß. Über den langen, biegsamen Schlauch wird der Rauch inhaliert. Andere Wasserpfeifen haben starre, gerade Mundstücke und anders angebrachte Pfeifenköpfe. Etwas Besonderes ist die uralte afghanische »Erdpfeife«, eine in den Erdboden eingebaute Wasserpfeife. Die Konstruktion ist aufwendig und braucht Zeit. Ihre zentralafrikanische Variante in Form eines Erdaltars kam vorzugsweise bei religiösen Opferzeremonien zum Einsatz. Der Haschischrauch wurde aus dem Schoß von Mutter Erde geatmet. Die Lehmbodenpfeife wie der Erdaltar sind die Vorbilder, nach denen heutige Experimentierer sogenannte »Erdlöcher« rauchen, eine Rauchtechnik für eingefleischte Haschisch-»Freaks«.
    Während die Wasserpfeife bei früheren Kiffergenerationen im Westen bei Rauchritualen bereits geteilt wurde, sprach noch kaum jemand von »Bongs«. Bongs sind ebenfalls traditionelle Rauchgeräte asiatischen Ursprungs. Sie waren ursprünglich aus Bambusstücken hergestellt, die am unteren Ende verschlossen wurden. Im unteren Teil einer solchen Röhre wurde seitlich ein schräg nach oben stehender kurzer, hohler Stab angebracht. Auf dessen oberem Ende wurde der Pfeifenkopf, heute »Head« genannt, befestigt. Der Rauch wurde eingesogen, indem der Mund das offene Ende des Bambusrohrs fest umschloss. Er wurde mit einem einzigen Atemzug vollständig inhaliert. Sowohl alte wie moderne Bongs neuester Bauart sind unterschiedlich groß. Großvolumige Bongs mit langen und zugleich dicken Röhren enthalten große Mengen Rauch. Entsprechend leicht kann man sich mit einem vollen Bong in ermattende, narkoseähnliche Zustände versetzen. Hier haben sich in den letzten Jahren die Gewohnheiten der Kiffer eindeutig verändert. Das eher »weiche« Rauchen des Joints ist vielfach dem wesentlich »härteren« Gebrauchsmuster des Bongrauchens gewichen. Viele heutige Kiffer wünschen und brauchen es »härter«. Der Zeitgeist ist danach. Fast immer handelt es sich bei ihnen um männliche Bongenthusiasten. Besonnenere Haschischraucherinnen bevorzugen meistens den »sanfteren« Joint, wie mir eine 17-jährige Schülerin schrieb: »Ich rauche gerne mal einen Joint, um mich zu entspannen. Wenn ich Haschisch in der Bong rauche, fühle ich mich einfach nur platt, d. h., ich bin müde und will nix mehr machen. Ein Joint jedoch macht mich nicht so müde, er macht mich eher nachdenklich. Ich denke über sehr viele Sachen nach.«
    Eine absolut harte Konsumform ist auch das Rauchen eines »Eimers«. Eine 22 Jahre alte »Punkerin«, die vielerlei Drogen konsumiert (was als »Polytoxikomanie« bezeichnet wird), beschreibt, wie sie das macht:
    »Man füllt einen Putzeimer bis oben hin mit Wasser. In den Eimer kommt eine Plastikflasche, deren Boden abgeschnitten ist. Auf die Öffnung der Flasche kommt ein sogenanntes Köpfchen. Das Köpfchen kann aus Holz, Ton, Speckstein, aus allen formbaren Materialien sein. Köpfchen gibt es aber auch fertig zu kaufen. Sie haben oben eine Öffnung mit einem Sieb, auf das man die Mischung legt. Durch das Köpfchen geht ein kleines Loch. Die Mischung besteht aus Haschisch und Tabak. Die Flasche mit dem Köpfchen muss bis zum Flaschenhals im Wasser sein. Man nimmt die Flasche, zündet die Mischung an und zieht die Flasche langsam in kreisenden Bewegungen hoch. In der Flasche entsteht dann Qualm. Wenn die Flasche oben ist, aber mit dem unteren Teil immer noch im Wasser, dann nimmt man das Köpfchen weg, setzt den Mund an die Öffnung, zieht und drückt die Flasche langsam nach unten, bis kein Qualm mehr in der Flasche ist. Es entsteht dabei ein Hustenreiz. Diesen Vorgang kann man wiederholen, sofern noch Mischung im Sieb ist. Befindet sich dort nur noch Asche, muss man eine neue Mischung herstellen, wenn man weiterrauchen will. Beim Eimerrauchen kann die Wirkung ganz verschieden sein. Es können intensive und vielfältige Wirkungen einzeln, gleichzeitig oder hintereinander auftreten. Zum Beispiel, dass sich alles dreht, dass man einen riesigen Hunger bekommt, dass man

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