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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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auch Unbekannte keineswegs ausschließt, eine eher dem Mitleid als der Liebe entstammende Philanthropie …, welche so weit geht, nur ja niemanden betrüben zu wollen«. Einer seiner modernen »Nachkommen« bestätigt Baudelaires Worte. Es handelt sich um einen hochintelligenten, in sich gekehrten (introvertierten) 29 Jahre alten »Geisteswissenschaftler« mit einem überdurchschnittlichen Maß an Belesenheit. Selbstverständlich waren ihm auch die zeitgenössischen Zeugnisse der französischen »Haschischesser« vertraut. Er erzählt:
    »Mein Leben ist stark nach innen gerichtet, kann man sagen. Es fällt mir schwer, nach außen hin offen zu sein. Ich kann zwar gut mit mir allein sein und bin es auch gerne, aber zeitweilig fühle ich mich wie in mir eingesperrt und isoliert, wenn ich zu viel mit mir selbst und meinen Büchern beschäftigt bin. Obwohl das so nicht ganz stimmt. Richtiger wäre es, zu sagen: Wenn ich über Menschen lese, bin ich ihnen ganz zugewandt, fühle oft tief mit, wie in ihnen drin. Nur dass es eben bloß Innenfiguren sind. Ich wünsche mir dann doch mehr realen Kontakt mit den Menschen draußen. Wenn ich dann Haschisch rauche, komme ich besser aus mir raus. Ich fühle mich beglückt, und ganz wie Baudelaire in ›Die künstlichen Paradiese‹ geschrieben hat, werde ich offener für die ganze Welt. Ich mag dann alle Menschen, denen ich begegne. Selbst mir völlig Fremde würde ich manchmal am liebsten umarmen oder wenigstens ein paar freundliche, mitfühlende Worte an sie richten, wie man das im Alltag so gar nicht gewohnt ist. Mit Haschisch fühle ich mich nur friedfertig und innerlich wie geweitet. Ich finde das einfach wohltuend und will darauf in keinem Fall verzichten.«
    Das Gefühl des »Zuseins« bezieht sich nicht nur auf die Mitmenschen und die Außenwelt. Viele Menschen sind gleichzeitig zu für sich selbst, haben keine oder nur wenig Berührung mit ihren Gefühlen. Wer selbst das nicht einmal mehr wahrnimmt, leidet nicht unmittelbar darunter. Andere wiederum spüren ihre »Oberflächlichkeit« sehr deutlich und suchen krampfhaft »einen Weg nach innen«. Cannabis vermag dabei eine seltsame Rolle zu spielen: zugleich hilfreich wie nichts verändernd, wie eine berufstätige Frau, Mitte 30, ihr Erleben treffend zusammenfasst:
    »Haschisch aktiviert meine verdrängten Gefühle und erleichtert mir den Zugang zu meinem Unterbewusstsein. Es verhindert allerdings zugleich die bewusste Auseinandersetzung mit dem, was ich mit seiner Hilfe in mir finde und auftue. Letztlich bleibt also alles beim Alten. Weil mir das jetzt nicht mehr reicht, sitze ich hier bei Ihnen, um mir manche Sachen im Verlauf der Therapie hoffentlich richtig anschauen und sie verändern zu können.«
    Ein 20-jähriger Student, der lange Jahre nichts und niemanden mehr in sein Herz hineinlassen mochte und derzeit rätselt, was er mit seinem Leben anfangen soll, bringt es auf den Punkt: »Ich will mein Herz wieder öffnen und spüren, ohne zu kiffen.« Für einen jungen Mann sind solche Worte wohl nur im geschützten Rahmen möglich.
    Es ist immer wieder eine stille Freude, wenn Menschen, die »zu« sind, sich während der Beziehungsarbeit in einem therapeutischen Prozess langsam, aber beständig öffnen wie die Blüte einer Pflanze.
Ich beame mich ins Traumland
und dann weg …
    Die Rauchgewohnheiten heutiger Cannabisnutzer haben sich stark verändert. Bongrauchen wirkt in der Regel viel intensiver oder härter als das Ziehen an einem Joint. Tut sich zu Anfang vielleicht noch das Traumland auf, drohen längerfristig Abhängigkeit, schwer erträgliche Gefühle von Scham und Schuld sowie innere Leere.
    Vor seinem Abgleiten in die Psychose schildert Amon Barth in »Meine Leben als Kiffer« seine Erlebniswelten zwischen »Stolz und Selbstmitleid« so:
    »Es frustriert mich, von der Droge abhängig zu sein und nichts dagegen tun zu können, außer weiter zu kiffen. Andererseits finde ich es schön, mich gehen zu lassen, in der Droge zu versinken und vollkommen in die breite Erlebniswelt einzutauchen. Nur durch sie gelange ich in diesen meditativen Zustand, der mir wahres Glück beschert.
    Es ist so einfach, sich einen rauchbaren Joint zu drehen. Ich will dieses Hochgefühl nicht verlieren – also kiffe ich ständig. Der harte Rauch schießt mir in die Lunge, und sofort durchfährt mich dieses wunderbare Ganzkörpergefühl, das fast besser als ein Orgasmus ist.
    Ich bin ein Grasjunkie und liebe die Traumzeit, die ich mir

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