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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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zurückgezogen hatte.
    "Es ist ein wunderschönes Kleid", meinte er dann.
    "Vielen Dank. Ich habe es in der Boutique gekauft. Deshalb habe ich mich auch ein wenig verspätet."
    War es nötig, ihm dies zu erklären? Wieder ärgerte sich Janine über sich selbst. Sie klang wie ein verliebter Teenager. Was zum Teufel war nur mit ihr los?
    Wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie sich auch genauso fühlte. Sie war über alle Maßen erregt, und das hing nur mit diesem Mann zusammen, der vor ihr saß und in aller Ruhe sein Bier trank. Sie konnte sich hundertmal einreden, dass Stephanos ihn geschickt hatte, um ihr die Zeit zu vertreiben. Ihr Körper sagte etwas ganz anderes.
    "Das Warten hat sich gelohnt", entgegnete Nikos sehr galant.
    In diesem Moment kam der Ober mit einem großen Glas mit frisch gepresstem Orangensaft. Dann erschien ein zweiter Angestellter und präsentierte ihnen die Karte. Er erklärte Nikos auf Griechisch, was sie an diesem Tag Besonderes zu bieten hatten.
    Nikos übersetzte Janine die Namen der einzelnen Gerichte.
    "Oh nein, bitte keine Kalamares", sagte sie. "Ich finde, sie schmecken immer wie Gummi."
    Er lachte. "Gut, wie Sie meinen. Dann einen anderen Fisch vielleicht?"
    "Ja, ich hätte gern die Dorade. Und vorher die Terrine mit Meeresfrüchten." Janine sah sich bewundernd um.
    "Ist es nicht herrlich hier?" fragte sie. Das Hotel, das Meer, die gediegene Umgebung und vor allem der Mann ihr gegenüber – einen Moment lang glaubte sie zu träumen. Welch ein Gegensatz zu ihrem gewohnten Leben!
    "Ja, die Aussicht ist fantastisch", bestätigte Nikos.
    Aber er sah gar nicht hinaus aufs Meer. Unverwandt ruhte sein Blick mit einem schwer zu deutenden Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    Janine spürte, dass ihre Wangen glühten, und trank hastig einen Schluck Saft.
    Nikos beobachtete sie erstaunt. Ihre Nervosität war ihm nicht entgangen. Für eine Frau, die reiche Männer ausnahm, verhielt sie sich erstaunlich zurückhaltend. Aber vielleicht ist ja gerade das ihre Masche, dachte er. Nicht sie ergreift die Initiative. Sie überlässt ihrem Opfer den ersten Schritt.
    Und nur zu gern würde er diesen ersten Schritt tun.
    Er musste sich geradezu zwingen, wieder an seine Schwester und ihren Kummer zu denken. Janine war kein Unschuldslamm, auch wenn sie diesen Eindruck erweckte. Das durfte er nie vergessen. Ihre Schönheit war für ihn nur insofern wichtig, als sie ihm die Durchführung seines Plans erleichtern würde. Er fand schöne Frauen nun einmal faszinierender als eher unscheinbare. Aber darum ging es hier gar nicht. Er würde Rache an ihr nehmen für den Schmerz, den sie Demetria zugefügt hatte. Dies und nichts anderes war sein Ziel.
    Natürlich freute er sich darüber, dass sie ihm so gut gefiel. Es gab nicht viele Frauen, die in einem Bikini eine ebenso gute Figur machten wie in einem Abendkleid. Janine gehörte eindeutig dazu. Am Pool hatte sie sexy und verführerisch ausgesehen, jetzt wirkte sie anmutig und elegant.
    Plötzlich verspürte er den Wunsch, die Hand auszustrecken und sie zu berühren. Ihr Dekollete, die seidig schimmernde Haut, sie stimulierten ihn und bewirkten, dass er …
    Nein! Er musste sich wieder in die Gewalt bekommen.
    Nur mit Mühe zügelte Nikos sein Verlangen. Es ließ sich nicht leugnen – Janines Gegenwart wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum. Er benahm sich wie ein Mann, der den Kopf verloren hatte.
    Das war ihm bisher noch nie passiert. Noch nie hatte er die Kontrolle verloren. Und so wird es auch jetzt sein, nahm er sich vor. Einen Moment lang war er wütend darüber, dass sie ihn so sehr in ihren Bann zog. Kein Wunder, dass sie bei Stephanos leichtes Spiel gehabt hatte.
    Bei ihm würde sie damit nicht durchkommen. Keine Frau hatte es bisher geschafft, ihn zu dominieren.
    Gut, er würde mit ihr schlafen, und das würde bestimmt ein ganz besonderes Vergnügen sein. Aber dann würde er dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich aus seinem Leben und dem Leben seiner Familie verschwand.
    Da fiel ihm eine Zeile aus einem Stück von Shakespeare ein: "Ich werde sie besitzen, doch es wird nicht für lange sein."
    Ja, das traf sehr gut ihr Verhältnis.
     
    Janine entfernte vorsichtig die Gräten ihrer Dorade und aß genüsslich einen Bissen des köstlichen Fisches. Merkwürdig, wie bewusst sie sich jeder ihrer Bewegungen war. Und wie viel deutlicher als sonst sie ihre Umgebung wahrnahm.
    Das konnte nur mit Nikos Kiriakis zusammenhängen. Obwohl sie es nie

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