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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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ganz für sich allein, rund um die Uhr und sieben Tage die Woche. Eine einsam gelegene Villa mit schönem Garten wäre ideal.
    Ein kleines Liebesnest …
    Aber davon erzählte er ihr noch nichts.
    Liebe war bestimmt ein Fremdwort für Janine Fareham.
    Sie würde nicht wissen, was man darunter verstand.

3. Kapitel
     
    Janine stand auf dem Balkon und blickte verträumt in die Ferne. Eine sanfte Brise umspielte ihr Haar, der Duft von Jasmin und Oleander wehte vom Garten her zu ihr herüber. Eigentlich hätte sie längst im Bett liegen müssen, aber sie wollte diesen wunderbaren Abend bis zur letzten Minute genießen.
    Und sie wollte von Nikos träumen … von jedem Moment, den sie bisher mit ihm verbracht hatte.
    Eigentlich war sie über sich selbst erstaunt. Konnte sie denn an nichts anderes mehr denken? Was hatte er mit ihr gemacht? Wie hatte er es angestellt, sie so tief zu berühren wie noch kein Mann vor ihm? Er löste in ihr ein Verlangen, eine Sehnsucht aus, die sie noch nie gespürt hatte.
    Janine hatte bisher ein sehr distanziertes Verhältnis zu Männern gehabt. Sie war immer auf der Hut vor ihnen gewesen. Das hing natürlich mit ihrer Mutter zusammen. Schon als kleines Mädchen hatte Janine sie dabei beobachtet, wie sie von einem Mann zum anderen, von einem Verhältnis ins nächste gewechselt war, ohne dass sich irgendetwas in ihrem Leben geändert hätte. Es verlief stets nach demselben Muster: Ihre Mutter verliebte sich, von da an gab es eine ganze Weile kein anderes Gesprächsthema mehr. Alles drehte sich um diesen Mann, in endlosen Stunden wurden seine Vorund Nachteile erörtert. Doch nachdem die Affäre vorangeschritten war, begann ihre Mutter sich plötzlich zu langweilen. Oder es war der Mann, der die Beziehung beendete. Dann war sie völlig am Boden zerstört – bis der nächste Liebhaber auf der Bildfläche erschien und das Ganze von vorne begann.
    Es war immer ein nächster Mann gekommen. Ihre Mutter war unfähig gewesen, sich an irgendjemanden für längere Zeit zu binden. Ihre Freiheit war ihr immer am wichtigsten gewesen. Die Freiheit, eine neue Affäre zu beginnen … und noch eine … und noch eine …
    Janine hatte sie nicht ändern können, hatte sich jedoch fest vorgenommen, dass ihr Leben nicht so oberflächlich verlaufen sollte. Daher hatte sie auch einen Beruf gewählt, bei dem Männer nicht die geringste Rolle spielten.
    Doch mit einem Mal war alles ganz anders. Seit Nikos in ihr Leben getreten war, verspürte sie plötzlich etwas von jenem Zauber, dem ihre Mutter ihr ganzes Leben verfallen gewesen war.
    Nikos – wieder erschien sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge, und sie erlaubte sich den Luxus, sich in diesen Anblick zu versenken. Die ebenmäßigen Züge, die gerade Nase, die vollen, sinnlichen Lippen, sein Lächeln …
    Sie wollte nicht mehr denken, nur noch fühlen und davon träumen, wie es sein würde, ihn zu küssen, ihm nahe zu sein und …
    Einmal, nur ein einziges Mal wollte sie alles andere vergessen, wollte nicht mehr nachdenken, sondern nur noch fühlen, was mit ihr geschah. Fühlen, wie die Begegnung mit diesem Mann sie in ihren Grundfesten erschütterte, so dass sie nur noch an ihn denken konnte, Tag und Nacht …
    Aber dann zwang sich Janine wieder zur Vernunft. Sie war schließlich nicht ihre Mutter. Nein, sie war kein Schmetterling, der von einer Affäre zur nächsten flatterte. Hatte ihr Leben das bisher nicht bewiesen? Hatte sie nicht einen völlig anderen Weg eingeschlagen als ihre Mutter? Konnte sie sich nicht einmal erlauben, sich in einen Mann zu verlieben? Einen Mann, bei dessen bloßem Anblick sie schwach wurde, der ihr den Atem raubte?
    Sie seufzte tief. Oh ja, es wäre sehr, sehr leicht, sich in Nikos Kiriakis zu verlieben.
    Aber es wäre auch total verrückt.
    Lass es nicht zu! Auf keinen Fall!
    Sie seufzte erneut. Und ging zu Bett.
     
    Janine träumte die ganze Nacht von Nikos. Sie gab sich redliche Mühe, ihn aus ihren Vorstellungen zu verdrängen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Zweimal wachte sie auf und versuchte, an etwas anderes zu denken – unmöglich. In jedem Traum erschien er aufs Neue.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, spürte sie eine Leichtigkeit in sich, für die es nur eine Erklärung gab.
    Sie würde den Tag mit Nikos Kiriakis verbringen.
    Die Sonne warf ihr goldenes Licht durchs Fenster, draußen blühte die Bougainvillea und bildete einen wunderbaren Kontrast zum Weiß der Wände. Der Pool glitzerte verführerisch,

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