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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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geräumig, es gab Platz genug für einen Schreibtisch, eine Kochnische und einen Tisch. “Setzen Sie sich und kommen Sie erst mal zur Ruhe. Ich kann Ihnen Wasser, Soda oder Eistee anbieten. Wein und Bier gibt es hier auch …”
    “Ein Eistee wäre genau richtig.”
    Er stellte ihr eine Flasche hin und nahm eine zweite für sich, dann ging er zum Fenster und zog die einfachen Vorhänge aus Baumwolle auf. “Ich schätze, die sind jetzt erst mal eine Weile beschäftigt. Tja”, meinte er dann und setzte sich ihr gegenüber an den Schreibtisch. “Sie haben einen guten Riecher für die Vergangenheit, nicht wahr?”
    “Mal ehrlich, Hank. Das Grundstück ist da, ich habe es nicht erst gefunden. Und was glauben Sie, was wir noch alles in den übrigen Abschnitten des Rasters finden werden! Ich hatte nur das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wie man so sagt.”
    “Ich habe den Eindruck, dass Sie ziemlich oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind”, meinte er amüsiert, zögerte auf einmal und wurde ernst. “Entschuldigung. Sie lagen lange Zeit im Krankenhaus, also waren Sie ganz bestimmt nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort, an dem Abend als … Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht daran erinnern.”
    “Das ist schon in Ordnung. Ich habe es bis heute nicht vergessen, also können Sie mich gar nicht daran erinnern.”
    “Hey, Sie können mir bei Gelegenheit mal etwas über Virginia erzählen.”
    “In Virginia ist es sehr schön.”
    “Und Sie haben da auch noch einen großartigen Fund gemacht, so weit ich weiß.”
    “Ja, das war schon ziemlich aufregend”, stimmte sie ihm zu.
    “Ein alter Kirchhof … und jetzt sind Sie hier und finden den Beweis, dass wir es hier ebenfalls mit einem alten Kirchhof zu tun haben. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie Ihnen das immer wieder gelingt. Haben Sie nicht Lust, mal mit mir essen zu gehen?”
    Sie wollte protestieren, doch er hob rasch die Hand. “Hören Sie, Leslie. Sie sind eine intelligente und bezaubernde Frau, aber ich weiß, Sie sind nicht an einem Date interessiert. Darum möchte ich Sie auch gar nicht erst zu einem Date einladen, sondern nur dazu, bei nächster Gelegenheit mit mir essen zu gehen.”
    “Ja, einverstanden”, sagte sie schließlich. “Ich gehe mit Ihnen bei nächster Gelegenheit essen.”
    “Da es kein Date wird, können Sie mir ja vielleicht helfen, aus den Frauen schlau zu werden”, erwiderte er und schüttelte mit gespielter Ratlosigkeit den Kopf.
    “Hank, Sie sind ein reicher, wichtiger und gut aussehender Mann”, meinte sie daraufhin sachlich. “Ich bin sicher, es gibt mehr als genug Frauen in Ihrem Leben.”
    “Ja, das schon, bloß … welche ist für mich die Richtige?”
    “Ich weiß nicht, ob ich Ihnen da wirklich behilflich sein kann. Sind Sie eigentlich sauer wegen unseres Fundes? Mir ist klar, dass Sie das eine Menge Geld kostet.”
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. “Wenn Sie’s wirklich wissen wollen: Wir können den Fund so darstellen, dass Investoren im ganzen Land von uns ein Angebot sehen wollen, wenn bei ihnen ein neues Projekt ansteht. Manche Leute reagieren gereizt, sobald Bauarbeiten ruhen. Ich denke vielleicht: ‘Verdammt, wieso finden wir ständig historisch bedeutsame Stätten?’ Aber damit hat es sich dann auch schon. So ist die Welt nun mal. Natürlich dreht sich alles ums Geld, und ich mag Geld. Wichtig ist nur, wie man wahrgenommen wird. Fürs Geschäft ist es von Bedeutung, dass man uns als Menschenfreunde und Bewahrer sieht.”
    “Dann trinke ich auf Ihre Kunst der Darstellung. Zum Wohl.” Sie hob ihre Flasche Eistee, um mit ihm anzustoßen.
    “Zum Wohl. Allerdings sollte das jetzt ja eigentlich Champagner sein”, meinte er.
    “Ehrlich gesagt schmeckt mir Eistee viel besser.”
    “Trinken Sie etwa keinen Alkohol?”, fragte er mit gespieltem Entsetzen.
    “Oh doch, es geht nichts über ein gutes Bier zu einem Stück Pizza”, antwortete sie.
    “Also ein richtig bodenständiges Mädchen, wie?”
    Hank war ganz nett, aber sie fand, dass er sich allmählich etwas zu kumpelhaft verhielt. Also stand sie auf und ging zum Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Nicht weit entfernt konnte sie Robert Adair sehen, der auf der anderen Seite des Bauzauns stand und sich mit einem großen blonden Mann unterhielt. Plötzlich schlug ihr Herz schneller. Groß und blond – so wie Matt. Der Mann hielt den Kopf gesenkt, so wie Matt es immer gemacht hatte, wenn er sich

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