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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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auf etwas konzentrierte. Dann sah er auf … das war Matts Gesicht … oder nicht?
    Er sagte etwas zu Robert, so als würde er sich für etwas bedanken, dann wandte er sich ab und ging weg.
    “Hey!”, rief sie.
    “Was ist?”, wollte Hank wissen.
    “Dieser Mann da … entschuldigen Sie, Hank, aber ich muss zu Robert.” Sie war so in Eile, dass sie fast über Hanks Beine gestolpert wäre.
    “Leslie …”
    “Danke!”, rief sie ihm über die Schulter zu. “Bis später.”
    Sie lief über das Gelände, so schnell es die Pflöcke und die gespannten Seile zuließen, und steuerte auf den Zaun zu.
    Doch Robert war fort.
    Und der andere Mann auch.
    Als wäre er nie da gewesen.
    Als wäre er … ein Geist.

5. KAPITEL
    I n der folgenden Nacht kam er schließlich doch noch zu ihr, aber nicht so, wie sie es erwartet hätte.
    Es war bereits spät, als sie am Abend die Ausgrabungsstätte verließen. Durch ihren vergeblichen Sprint aus dem Bauwagen, um den rätselhaften Mann zu erwischen, der mit Robert gesprochen hatte, war sie erneut den Reportern in die Arme gelaufen, die unbedingt noch ein paar Fotos von ihr machen wollten. Diesmal stellte sie sich mit Brad zusammen den Kameras. Es blieb nicht aus, dass Fragen an sie gerichtet wurden, die die Ereignisse des letzten Jahres betrafen. Aber es gab auch Journalisten, die sich nach ihrer jetzigen gesundheitlichen Verfassung erkundigten.
    Zu Leslies Erleichterung sprach sie jedoch niemand darauf an, dass sie sich nun im Hastings House einquartiert hatte. Dennoch schienen die Fragen kein Ende zu nehmen, während sie sich danach sehnte, zu duschen und dann die Ruhe und Einsamkeit im Haus zu genießen. Wenigstens konnte sie die Gelegenheit nutzen und darauf zu sprechen kommen, dass sie es hier mit einem Friedhof zu tun hatten. Alle Funde mussten mit Respekt gegenüber den Verstorbenen behandelt werden. “Ich hoffe, wir können einige Familien wenigstens im Tod wieder zusammenführen”, äußerte sie sich abschließend.
    Laymon hatte in der Zwischenzeit für sämtliche Leute Essen bestellt. Obwohl sie alle hundemüde und von Kopf bis Fuß mit Staub bedeckt waren, drängten sie sich in den Bauwagen, um zum Feierabend ein Stück heiße Pizza zu genießen.
    “Ich begleite dich nach Hause”, sagte Brad zu Leslie.
    “Ich muss bloß einen Block weit gehen”, wandte sie ein.
    “Ich weiß, ich begleite dich trotzdem.”
    “Ich bin eine New Yorkerin, und ich kann gut allein auf mich aufpassen.”
    Er ging neben ihr her und sah stur geradeaus. “Ich weiß nicht. Matt hat dich immer eine Rebellin genannt.”
    “Das weißt du noch?”
    “Klar. Aber ich will dich nach Hause begleiten, weil … na ja, mir ist egal, wie gut du dich auf den Straßen New Yorks auskennst. Ich bringe dich nach Hause, und dann hoffe ich, dass ich ein Taxi bekomme. Wenn nicht, gehe ich bis zum Broadway und nehme mir da eines. Ach ja, und übrigens noch vielen Dank.”
    “Wofür?”
    “Dafür, dass du die Reportermeute wieder auf mich gehetzt hast.”
    “Wir sind Partner.”
    “Ja, nur bist du diejenige, die immer ganz genau weiß, wo sie graben muss. Aber irgendwie findet das Rampenlicht dich ja doch noch. Die Reporter lieben dich. Du bist jung, du siehst gut aus, und du gräbst die Toten aus. Das fasziniert die Menschen.”
    “Ich grabe keine Toten aus, ich grabe die Geschichte aus.”
    Er reagierte mit einem Achselzucken.
    “Außerdem bist du ebenfalls jung und siehst gut aus.”
    “Schön, dass dir das aufgefallen ist”, gab er lachend zurück.
    Sie musste ebenfalls lachen, dann gingen sie Arm in Arm weiter.
    Nachdem er sie zur Tür gebracht hatte und gegangen war, griff Leslie zum Telefon und rief Robert an.
    “Ist alles in Ordnung?”, fragte er sofort, als er ihre Stimme erkannte.
    “Ja, alles ist bestens.”
    “Gut. Bist du zu Hause? Im Hastings House, meine ich.”
    “Jawohl.” Sie überlegte kurz, was sie sagen sollte. “Das war ja heute ein Trubel da draußen. Aber einer von der guten Sorte.”
    “Ja, ich schätze schon. Also … was gibt es?”
    “Ähm … Robert …” Sie entschied sich, es auf die lustige Tour zu versuchen. “Du … du hast nicht zufällig angefangen, Geister zu sehen, oder?”
    “Was?” Er klang verblüfft und dann gleich wieder besorgt. “Leslie, was redest du da?”
    “Wer war dieser Mann?”
    “Welcher Mann?”
    “Der, mit dem du heute geredet hast.”
    “Leslie, ich habe heute mit Dutzenden von Leuten geredet.”
    “Heute Nachmittag. Auf dem

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