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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gestrebt. Selbst als sie mir auferlegt wurde, hatte ich versucht, sie zu verweigern. Und jetzt konnte ich nicht einmal dieses Mädchen, meine Frau, vor allen möglichen Qualen, physischen und psychischen, beschützen, die Kadarin für sie bereit hielt.
Mein ganzes Leben lang war ich unterwürfig gewesen, gewillt, mich beherrschen zu lassen, gewillt, meine Wut zu kontrollieren, auf dem Gipfel früher Mannhaftigkeit die Unterwerfung zu akzeptieren und meinen Kopf unter jedem Unsinn, der einen gesetzlichen Anstrich hatte, zu beugen.
Und nun war ich hilflos, an Händen und Füßen gebunden. Was sie getan hatten, konnten sie immer wieder tun… Und jetzt, wo ich Stärke wirklich brauchte, war ich hilflos. „Liebste, ich würde lieber sterben als dir weh tun”, sagte ich, „aber ich muß wissen, was vorgefallen ist.” Ich fragte nicht nach der Sharra. Ihre bebende Antwort reichte mir. „Wie kommt es, daß er dich nach so langer Zeit wieder zu mir läßt?”
Sie unterdrückte ihr Schluchzen und sagte: „Ich habe ihm gesagt - und er wußte, daß ich es so meinte - ich würde mich umbringen, wenn er dich nicht befreite und uns zusammen sein ließe. Ich kann das immer noch tun, und er kann es nicht verhindern.”
Ich verspürte einen Schauder des Entsetzens bis ins Mark. Sie redete weiter, mit einer bewußt ruhigen und sachlichen Stimme, und nur ich, der ich wußte, welche Disziplin sie zu einer Bewahrerin gemacht hatte, konnte abschätzen, wie schwer ihr das fiel. „Er kann ohne meine Hilfe die… Matrix nicht kontrollieren - dieses Ding. Und unter Drogen kann ich es auch nicht. Er hat es versucht, aber es hat nicht geklappt. Daher habe ich ein letztes Stück Macht über ihn. Er würde fast alles tun, damit ich mich nicht umbringe. Ich weiß, ich hätte es tun sollen. Aber ich mußte …” Schließlich brach ihre Stimme doch ein wenig. „… ich mußte dich wiedersehen, in einem Zustand, in dem du mich erkanntest und mit mir reden konntest.”
Ich war verzweifelter als jemals zuvor. Ich fragte: „Weiß Kadarin, daß wir miteinander geschlafen haben?”
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe versucht, es ihm zu erzählen.
Ich glaube, im Moment hört er nur noch das, was er hören will. Er ist wahnsinnig. Es wäre ihm sowieso gleichgültig, denn er hält es für einen Comyn-Aberglauben.” Sie biß sich auf die Lippe und sagte:
„Und es kann auch nicht so gefährlich sein, wie du denkst, denn ich bin noch am Leben „und bei Gesundheit.”
Aber bei nicht sehr guter, dachte ich und blickte in ihr bleiches Gesicht, sah die bläuliche Linie um ihren Mund. Am Leben, ja. Aber wie lange konnte sie das aushalten? Würde Kadarin sie verschonen, oder würde er sie rücksichtslos benutzen, um seine Ziele zu verfolgen - was immer das jetzt in seinem Wahnsinn für Ziele sein mochten -, bis ihr zarter Körper zusammenbrechen würde?
Wußte er überhaupt, daß er sie tötete? Hatte er sich überhaupt darum gekümmert, daß sie abgeschirmt wurde?
„Du hast von einem Feuer in Caer Donn geredet…?”
„Aber du warst doch da, Lew. Kannst du dich wirklich nicht erinnern?”
„Nein. Nur an Traumfragmente. Schreckliche Alpträume.”
Sie berührte zart die Verbrennung an meiner Hand. „Das hast du dir dort geholt. Beltran hat ein Ultimatum gestellt. Es war nicht sein Wille -, er hat versucht zu entkommen -, aber auch er ist nun in Kadarins Händen hilflos. Er hat gedroht, und die Terraner haben sich geweigert, und Kadarin hat uns auf den höchsten Punkt über der Stadt gebracht, von wo aus man direkt auf die Stadt hinabblicken konnte. Überall waren Flammen, Schreie …” Sie rollte sich auf den Bauch und verbarg das Gesicht in den Händen. Erstickt sagte sie: „Ich kann nicht. Ich kann es dir nicht sagen. Sharra ist schon schrecklich, aber dieses Feuer… ich habe mir nie so etwas vorstellen können… Und er sagte, das nächste Mal kämen der Raumhafen und die Raumschiffe dran…”
Caer Donn. Unsere Zauberstadt. Die Stadt, die ich vor meinem geistigen Auge gesehen hatte, verändert durch eine Synthese aus terranischer Wissenschaft und darkovanischen Psi-Kräften. Zerstört, verbrannt, eine Ruine.
Wie unsere Leben, wie unsere Leben … Und Marjorie und ich hatten es getan. Marjorie schluchzte heftig. „Ich hätte sterben müssen! Ich werde sterben … ehe ich wieder diese Zerstörung bewirke!”
Ich hielt sie ganz fest. Dabei konnte ich das Zeichen der Comyn sehen, das wenige Zentimeter über der Verbrennung in mein Handgelenk

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