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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Schließlich sagte Regis: „Ich weiß es nicht. Vielleicht Heimweh.” Er beließ es dabei. „Wie geht es Julian? Er ist doch nicht tot?”
Lew starrte ihn erstaunt an. „Nein, nein. Er wird wieder gesund. Es war nur ein Schlag auf den Kopf.” Wieder lächelte er und verließ die Baracke.
Danilo lehnte den Besen gegen die Wand und begann an dem schweren Holztisch zu rücken, um den Schmutz darunter entfemen zu können. Regis sprang herbei und faßte an einem Ende mit an.
„He, ich habe dir doch gesagt, ich helfe dir dabei. Du kannst dich verheben, wenn du ein so schweres Ding allein bewegst.” Danilo blickte stirnrunzelnd auf, und Regis sagte: „Ich wollte nicht kneifen. Ich wollte nur meinem Verwandten Adieu sagen. Du warst ziemlich unhöflich zu ihm, Dani.”
„Wollen wir hier arbeiten oder plaudern?”
„Natürlich arbeiten”, antwortete Regis und hob sein Tischende an. „Ich kann nicht mit dir reden, wenn du in einer solchen Stimmung bist.” Er holte den Besen. Danilo murmelte etwas, und Regis fuhr herum und fragte: „Was hast du gesagt?”
„Nichts.” Danilo wandte ihm den Rücken zu. Es hatte verdächtig nach „Mach dir aber nicht die Hände schmutzig” geklungen, und Regis starrte ihn an.
„Was ist los? Meinst du, ich sollte den Rest erledigen? Das werde ich tun, wenn du es mir sagst. Aber ich war doch gar nicht so lange fort, oder?”
„Oh, ich wollte mich doch nicht aufdrängen, Lord Hastur. Erlaubt mir. Euch zu Diensten zu sein!” Der Spott klang nun offensichtlich durch Danilos Stimme, und Regis starrte ihn erstaunt an.
„Danilo, willst du mit mir streiten?”
Danilo blickte langsam an Regis herab. „Nein, danke, mein Lord. Mit einem Comyn-Erben streiten? Ich bin vielleicht ein Dummkopf, aber nicht ein so großer.” Er straffte die Schultern und schob kämpferisch die Unterlippe nach vom. „Lauf zu deiner Fechtlektion mit Lord Ardais, und überlaß mir die schmutzigen Arbeiten.”
Regis Erstaunen verwandelte sich in Wut. „Wann habe ich dir jemals die Drecksarbeit überlassen, dir oder irgend jemand anderem hier?” Danilo starrte auf den Boden und gab keine Antwort. Regis trat drohend auf ihn zu. „Komm, du hast damit angefangen. Antworte! Du sagst, ich hätte meinen Teil hier nicht erledigt?” Keine andere Anschuldigung hätte ihn wütender machen können. „Und sieh mich nicht so an, sonst muß ich dich schlagen!” „Muß ich auch noch darauf achten, wie ich Euch ansehe, Lord Hastur?” So wie er den Titel aussprach, klang es wie eine offene Beleidigung, und Regis schlug zu. Danilo stolperte zurück, sprang vor Wut auf, hielt sich aber dann zurück.
„O nein, so könnt Ihr mich da nicht hineinziehen. Ich habe gesagt, ich werde mich nicht mit Euch schlagen, Lord Hastur.”
„O ja, verdammt, das wirst du. Du hast damit angefangen. Nimm die Fäuste hoch, oder ich werde dich als Besen benutzen!”
„Das wäre doch ein Spaß, nicht wahr?” murmelte Danilo. „Ihr zwingt mich zu einem Kampf und macht mir damit Schwierigkeiten, weil wir uns geschlagen haben? 0 nein, Lord Regis, davon habe ich die Nase voll.”
Regis trat einen Schritt zurück. Er war nun eher bekümmert als wütend und fragte sich, was er wohl getan haben mochte, um Danilo derart aufzuregen. Er versuchte, die Gedanken seines Freundes zu erreichen, traf jedoch lediglich aufbrennende Wut, die alles andere überdeckte. Er ging auf Danilo zu, doch dieser sprang in Verteidigungsstellung beiseite.
„Zandrus Hölle, was geht hier vor?” Hjalmar trat herein, erfaßte die Situation mit einem Blick und griff Regis unsanft beim Kragen. „Ich habe dich über den halben Hof brüllen hören. Kadett Syrtis, deine Lippe blutet.”
Er ließ Regis los, nahm Danilo beim Kinn und drehte das Gesicht sanft herum, um sich die Wunde anzusehen. Danilo explodierte und stieß die Hand fort. Seine Hand fuhr zum Messer am Gürtel. Hjalmar umklammerte sein Handgelenk.
„Zandrus Hölle! Junge, laß das sein! Wenn du in der Kaserne das Messer ziehst, bist du erledigt. Das muß ich melden. Was, zum Teufel, ist denn los. Junge? Ich wollte nur nachsehen, ob du verletzt bist!” Es klang ehrlich besorgt. Danilo senkte den Kopf und blieb zitternd stehen.
„Was habt ihr beiden denn? Ihr seid euch doch sonst so nahe wie Brüder!”
„Es war mein Fehler”, sagte Regis ruhig. „Ich habe ihn zuerst geschlagen.”
Hjalmar gab Danilo einen Schubs. Es sah grob aus, war aber in Wirklichkeit recht sanft gemeint. „Kühl dir die Lippe mit kaltem

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