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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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besiegelte mein eigenes Schicksal.
    11
    Seit Danilo fort war, war es in der Baracke still, feindselig und unruhig geworden, abgesehen von kleinen Ausbrüchen des Klatsches, von denen Regis kalt ausgeschlossen wurde. Es überraschte ihn nicht. Danilo war bei allen beliebt gewesen, und sie identifizierten Regis mit den Comyn, die seinen Ausschluß herbeigeführt hatten.
Sein Leid, seine Einsamkeit - die um so schlimmer wirkten, als es eine Zeitlang anders gewesen war - waren nichts im Vergleich zu dem, was sein Freund empfunden haben mußte, das wußte er. Dani hatte sich in jener Nacht gegen ihn gewandt, merkte er, weil er für ihn nicht mehr allein Regis war, sondern nur ein weiterer Verfolger. Noch ein Comyn. Aber was konnte ihn so zur Verzweiflung getrieben haben?
Er dachte immer wieder darüber nach, ohne zu irgendwelchen Schlüssen zu gelangen. Er wünschte, er könnte mit Lew darüber reden, der ebenso schockiert und entsetzt wie er gewesen war. Regis hatte das bei ihm gespürt. Aber Lew war nach Aldaran gegangen, und Regis hatte keine Ahnung, wann er zurückkommen würde.
Am Tag, bevor die Kadetten nach Hause entlassen wurden, um im nächsten Jahr zur Sitzungsperiode des Rates wiederzukommen, stand auf Regis Dienstplan die Übungsstunde mit Dyan Ardais. Er ging mit dem normalen Gefühl von Aufregung und Freude hin. Sein Ruf unter den Kadetten als guter Fechter, der zu gut für normale Unterweisung war, machte ihm Spaß, und die Stunden mit Dyan forderten ihn aufs äußerste heraus, doch zur gleichen Zeit wußte er, daß ihn dies nur noch mehr von seinen Kameraden entfremdete. Außerdem verließ er die Lektion jedesmal geschlagen, verwundet, geschunden und absolut erschöpft. Die Kadetten bereiteten sich in dem kleinen Umkleideraum neben der Waffenkammer auf die Übungsstunde vor und zogen sich das gefütterte Wams über, das sie vor den härtesten Schlägen schützen sollte. Die schweren Übungsschwerter aus Holz und Leder konnten niemanden töten, jedoch erhebliche Verletzungen und Schmerzen, ja auch Knochenbrüche herbeiführen. Regis warf Umhang und Tunika ab, zerrte die gefütterte Weste über den Kopf und wand sich hinein, um die Bänder fest zuzubinden. Seine Rippen waren dieser Tage fast immer grün und blau.
Als er die letzte Schnalle schloß, kam Dyan herein, warf seinen Rock auf eine Bank und schlüpfte rasch in seine eigene Übungsuniform. Hinter der dichten Fechtmaske sah er wie ein riesiges Insekt aus. Ungeduldig winkte er Regis in den Übungsraum. In der Eile vergaß Regis seine langen Handschuhe, und der Ältere sagte grob: „Nach all diesen Monaten? Sieh dir das an…” Er streckte die geballte Faust aus und zeigte auf einen Knoten über den Sehnen auf dem Handrücken. „Das habe ich mir zugezogen, als ich ungefähr in deinem Alter war. Ich sollte es dich eines Tages einmal ohne Handschuhe versuchen lassen. Wenn du es noch einmal vergißt, wird das geschehen. Ich kann dir versprechen, noch einmal wirst du es nicht mehr vergessen.” Regis fühlte sich wie ein Kind, dem man einen Klaps versetzt hat, ging hastig zurück und holte sich ein paar schwere, gefütterte Handschuhe. Dann eilte er zurück. Auf der anderen Seite gab einer der Adjutanten des Waffenmeisters dem kleinen Gareth Lindir eine Lektion und korrigierte geduldig die Positionen von Armen und Beinen, Schultern und Hand nach jedem einzelnen Schlag. Regis konnte ihre Gesichter hinter den Fechtmasken nicht sehen, doch beide wirkten gelangweilt. Verletzungen waren dann schon besser, dachte Regis, als er auf Dyan zueilte.
Heute dauerte der Kampf nur kurz. Dyan bewegte sich langsamer als gewöhnlich, ja, fast unbeholfen. Regis erinnerte sich mit einem Anflug von Verlegenheit an den Traum vor einiger Zeit, als er mit Dyan gefochten hatte. Er konnte sich an die Einzelheiten nicht erinnern, doch es erfüllte ihn aus unbekannten Gründen mit Furcht. Schließlich besiegte er Dyan und wartete, daß der ältere Mann wieder seinen Platz einnahm. Doch statt dessen schleuderte Dyan das Holzschwert von sich.
„Du wirst mich für heute entschuldigen müssen”, sagte er. „Ich bin irgendwie…” Er hielt inne. „Irgendwie … habe ich keine Lust weiterzumachen.” Regis hatte das Gefühl, er wolle eine Krankheit vorschieben. „Wenn du weitermachen willst, finde ich jemanden für dich.” „Wie Ihr wünscht, Kapitän.”
„Genug also.” Er zog sich die Maske herab und ging in den Umkleideraum. Regis folgte ihm langsam. Dyan atmete schwer. Sein

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