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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Wachmänner sie beobachteten?
    Was, wenn der Raum alarmgesichert war?
    Verschwinde hier, flüsterte eine innere Stimme. Verschwinde, geh wieder nach oben und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten. Du sollst dich lediglich um ein Skelett kümmern, ein Skelett, das Rob drei Kilometer von hier entfernt gefunden hat. Was hier geschieht, geht dich gar nichts an.
    Verschwinde!
    Aber noch während die Stimme ihr diese Warnungen zuflüsterte, zog sie mit zitternden Händen eine Schublade auf.
    Leer.
    Ihre Anspannung ließ dennoch kaum nach. Sie öffnete eine zweite Schublade.
    Auch leer.
    Ebenso wie die dritte und die vierte.
    Ihr Hände hörten auf zu zittern, und sie kam sich ein bißchen töricht vor. Was immer sie letzte Nacht gesehen hatte, es war wohl doch kein ...
    Der Gedanke zerstob, als sie die fünfte Schublade öffnete und in das Gesicht eines Jungen starrte.
    Eines Jungen mit klaren Zügen, vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahre alt, mit blondem Haar und einem Grübchen am Kinn.
    Und mit toten blauen Augen, die sie regungslos anstarrten. Sie lagen tief in ihren Höhlen, in einem ausdruckslosem Gesicht.
    Katharine stand wie angewurzelt da und kämpfte gegen die Übelkeit, die in ihr aufstieg. Zeig keine Regung, sagte sie zu sich. Wenn sie dich beobachten, darfst du keine Regung zeigen. Tu so, als gehörtest du hierher.
    Sie zog die Schublade ganz heraus und blickte in den Torso des Jungen, der durch einen großen Y-förmigen Schnitt geöffnet worden war. Seine Organe schienen intakt, bis auf die Lunge, die vollständig entfernt worden war.
    Seine Lunge?
    Plötzlich fiel ihr der Text der einzigen Serinus-Datei, die sie hatte lesen können, wieder ein.
    Luftverschmutzung? Konnte es sein, dass dieser Junge an einer Vergiftung durch verschmutzte Luft gestorben war?
    Sie zog die Schublade noch weiter auf, in der Hoffnung, irgend etwas zu finden, womit sie den Leichnam identifizieren konnte. Ganz am Ende der Schublade fand sie es.
    An dem großen Zeh des rechten Fußes war eine Karte angebracht. Katharine entfernte die Karte, steckte sie in ihre Tasche, schloß die Schublade und wollte gerade den Raum verlassen, als sie in der hinteren linken Ecke eine Tür bemerkte. Sie ging darauf zu und lauschte. Hinter der Tür hörte sie ein leises Summen. Nach kurzem Zögern drückte sie die Klinke herunter.
    Die Tür war offen, und sie warf einen Blick in den angrenzenden Raum.
    Sie erblickte irgendwelche Maschinen. Tanks von verschiedener Größe, die durch Schläuche und Röhren mit einem Haupttank verbunden zu sein schienen. Von dem Haupttank ging wiederum eine Reihe von Röhren aus, die durch zwei Wände liefen.
    Dann entdeckte sie die Quelle des Summens: eine Pumpe neben dem Tank, die offenbar dessen Inhalt durch die Röhren beförderte.
    An der rechten und an der Katharine gegenüberliegenden Wand befanden sich Türen. Sie ging schnell auf die am nächsten gelegene zu und versuchte sie zu öffnen.
    Verschlossen.
    Sie probierte es bei der anderen Tür, die ebenfalls verschlossen war.
    Enttäuscht rüttelte sie am Türgriff. Sie suchte nach einem Kartenscanner, fand aber keinen. Sollte sie nach einem Schlüssel suchen? Was aber, wenn die Kameras sie beobachteten?
    Nachdem sie sich noch einmal gegen die Tür gestemmt hatte, gab sie auf und ging in den Autopsieraum zurück. Sie wollte schon zum Fahrstuhl zurückkehren, um ihr Glück nicht weiter herauszufordern, doch als sie auf den Flur hinaustrat, zogen die geschlossenen Türen sie wie magnetisch an.
    Sie ging nicht auf den Fahrstuhl zu, sondern wandte sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung. Nach zehn Metern kam sie an einer Tür vorbei, auf der zu lesen war:
     
    Serinus-Projekt
     
    Noch während sie das Schild betrachtete, wurde ihr klar, dass sie das Paßwort zu der geschützten Datei, das sie gestern nachmittag so frustriert hatte, nicht mehr brauchte. Entschlossen drehte sie den Türgriff, ohne zu hoffen, dass die Tür offen sein könnte.
    Zu ihrer Überraschung war sie es. Offenbar hielt Takeo Yoshihara das Sicherheitssystem des Fahrstuhls für ausreichend, zumindest für diesen Teil seiner Anlage.
    Sie betrat ein holzgetäfeltes Vorzimmer, das nur einen Schreibtisch und eine Glasvitrine enthielt. Als Katharine erkannte, was sich in der Vitrine befand, schlug ihr Herz schneller.
    Der Schädel?
    Konnte das derselbe Schädel sein, den sie in Robs Büro auf dem Monitor gesehen hatte? Katharine ging auf die Vitrine zu, eine viereckige Plexiglasbox auf

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