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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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einem schwarz lackiertem Podest. Während sie den Schädel von allen Seiten studierte, wuchs ihre Aufregung. Diesen Schädel hatte sie gesehen. Er musste es sein. Und er sah genauso aus wie der Schädel, den sie in der Felsspalte gefunden hatte, in allen Details. Sie suchte nach etwas, das seine Herkunft verriet. Schließlich fand sie ein kleines Schild, auf dem stand, dass der Schädel in einem Dorf auf den Philippinen gefunden worden war, und zwar erst vor zwei Monaten. Katharine prägte sich den Namen des Dorfes ein und betrachtete den Schädel noch einmal, bevor sie weiterging.
    Entsetzt blieb sie stehen, kaum dass sie den nächsten Raum betreten hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Gefühl, in der Praxis eines Tierarztes zu stehen, denn an einer Wand waren Käfige mit Tieren aufgereiht. Aber es waren keine richtigen Käfige, sondern Boxen aus Plexiglas. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Die Zellen - irgendwie schien ihr diese Bezeichnung angebrachter - waren luftdicht verschlossen. Nahrung und Wasser für die darin eingesperrten Tiere gelangten durch ein offenbar ferngesteuertes System hinein.
    Jede Zelle besaß ein Ventilationssystem, das die Luft in der Zelle gleichmäßig zirkulieren ließ. Auf großen Monitoren wurde die Zusammensetzung des Gemischs in den Plastikboxen angezeigt. Katharine begriff, dass die Tanks, die sie im Maschinenraum gesehen hatte, das Gemisch enthielten, das in die Zellen gepumpt wurde.
    Sie ging näher an die Boxen heran.
    Sie waren verschieden groß und beherbergten verschiedene Tierarten.
    In den kleinsten waren Mäuse, einige allein, andere in Paaren. Eine Box enthielt ein Weibchen, an deren Zitzen ein halbes Dutzend Junge säugte.
    In einer Reihe größerer Zellen sah sie Katzen und Hunde, jedes Tier für sich allein eingesperrt. Einige Katzen lagen zusammengerollt auf dem Boden ihres Gefängnisses, andere putzten ihr Fell, wieder andere schliefen.
    Oder waren sie tot?
    Katharine sah auf einen Bildschirm. Die Anzeige, eine Abfolge von Buchstaben und Zahlen, gab die Mischung der Atmosphäre in der Plastikbox an. Sie las vertraute chemische Bezeichnungen: NH 3 , CH 4 , CO.
    Ammoniak.
    Methan.
    Kohlenmonoxid.
    Zusammen mit einem halben Dutzend weiterer chemischer Formeln, von denen sie die wenigsten kannte.
    Aber sie nahm an, dass es sich auch bei diesen um tödliche Gase handelte. Mein Gott, was ging hier vor?
    Katharine stellte sich vor eine Zelle und klopfte gegen das Plexiglas. Die Katze dahinter bewegte sich kurz, um sofort wieder einzuschlafen.
    Die Hunde waren wach, bis auf einen. Zwei sahen sie an, aber sie besaßen nicht die Energie von jungen Hunden, die spielen wollen. Ihre Augen wirkten leer, als wüßten sie, dass sie ihre durchsichtigen Gefängnisse nie mehr verlassen würden. Die anderen drei lagen auf dem Boden und starrten ins Leere. Schaudernd erinnerte sich Katharine an den Namen des Projekts. Kanarienvögel im Minenschacht - genau das waren diese armen Tiere! Instinktiv öffnete sie eine Zelle, nahm den kleinen Hund in den Arm und schloß eilig wieder die Box, um den ekelhaften Dämpfen zu entgehen, die daraus hervorquollen.
    Der Hund winselte dankbar und kuschelte sich an ihre Brust. Sie strich über sein weiches Fell, voller Wut über dieses grausame Experiment. Wie konnte man so etwas tun, all diese unschuldigen Tiere ...
    Der Hund in ihrem Arm begann plötzlich pfeifend zu keuchen. Dann strampelte er mit den Beinen, als wolle er sich aus ihrer Umarmung befreien, und sah sie angstvoll an. Mit weit aufgerissenem Maul rang er um Atem.
    In ihren Armen starb der kleine Hund.
    Sie drückte ihn an sich und versuchte ihn zu beruhigen, aber einen Augenblick später war alles vorbei. Der Hund lag in ihren Armen, stumm und regungslos. Entsetzt starrte Katharine ihn an.
    Was sollte sie mit ihm machen?
    Dann fiel ihr ein, wo sie war und was sie hier tat. Wenn jemand sie entdeckte ...
    Eilig legte sie den toten Hund in seine Zelle zurück.
    Sie sollte lieber verschwinden, bevor jemand sie sah. Aber hinter diesem Raum lag noch ein weiterer, und auch wenn sie sich sagte, dass es an der Zeit war zu verschwinden, wusste sie doch, dass sie erst herausfinden musste, was hier vor sich ging.
    Wie war es überhaupt möglich, dass die eingesperrten Tiere lebten, obwohl sie diese tödliche Gasmischung atmeten?
    Sie kam durch eine Reihe von Laboratorien, in denen nur einige wenige Techniker in weißen Kitteln arbeiteten, in ihre Aufgaben vertieft.
    Sie

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