Hauch der Verfuehrung
Lust die Kraft weiterzumachen.
Sie sehnte sich nach ihm, und er sich nach ihr. Es fühlte sich gut und richtig an.
Nach und nach löste er sich aus dem Kuss, hob den Kopf und schaute sie an, ehe sich seine Lippen in typisch männlicher Selbstzufriedenheit verzogen. Sie grub die Finger in seine Schultern und versuchte, ihn wieder nach unten zu ziehen, aber er rutschte tiefer - nahm mit einer Hand den Saum des Nachthemdes und hob ihn an, dann senkte er den Kopf.
Sein Mund, heiß und feucht, schloss sich um eine Brustspitze. Beinahe hätte sie aufgeschrien; es war eigentlich nichts Neues für sie, der Reiz war aber unendlich viel schärfer. Und er wuchs nur weiter, während er sich nahm, was sie ihm bot. Beständig lockte er sie, ihren Körper und ihre Sinne, in tiefere Wasser, in die heiße, ansteigende Welle uneingeschränkter Leidenschaft.
Sie ging bereitwillig mit, spürte, wie ihr Horizont sich in rasender Geschwindigkeit erweiterte, dass sie die Berührung mit der Welt, die sie kannte, verloren hatte und ihn brauchen würde, um wieder in sie zurückzufinden.
Ihr Körper gehorchte ihr nicht länger. Ihre Welt hatte sich auf die Bank am Fenster reduziert; sie war sich überdeutlich bewusst, wie sie sich praktisch nackt unter ihm und seinen erfahrenen Zärtlichkeiten wand, wie ihr Körper darauf antwortete - und er sie beobachtete, es sah und zufrieden war.
Beinahe grimmig zufrieden. Sie spürte das, als er seinen Kopf hob und auf ihren Busen schaute, die festen Spitzen und die rosig überhauchte Haut. Er rutschte noch tiefer, ließ seinen Blick zu ihrer Taille wandern, über ihren Bauch und dann zu der Stelle zwischen ihren Beinen, wo er sie träge mit einem Daumen liebkoste, während seine Finger in ihr arbeiteten, stetig, aber nicht mehr so fordernd wie gerade eben.
Er richtete sich kurz auf und sah ihr in die Augen. Dann senkte er den Kopf wieder.
Mit seinen Lippen berührte er ihren Nabel, erkundete ihn mit seiner Zungenspitze. Ihr entfuhr ein Schrei, aber da sie so atemlos war, war er nicht laut. Sie spürte sein Lachen, dann blies er vorsichtig über die feuchte Haut, ehe er sie weiter mit seinem Mund erforschte, heiße Küsse auf ihren Bauch regnen ließ.
Weiter nach unten ...
Zu ...
Sie schrie wieder, aber diesmal war gar nichts zu hören, da sie keinen Atem mehr hatte. Sie warf sich hin und her, aber er hielt sie an den Hüften fest, während er weiter mit ihr verfuhr, wie es ihm gefiel. Und ihr.
»Gerrard!«, gelang es ihr schließlich zu flüstern.
»Ja?« Er hob gar nicht den Kopf, sondern unterbrach sein Tun nur ganz kurz.
Die Gewalt über ihre Sinne drohte ihr endgültig zu entgleiten, in ihrem Verstand herrschte Leere. »Das ... das kannst du nicht tun.« Sie hatte das Gefühl, gleich zu sterben, ihre Brust war so eng, dass sie nicht zu atmen vermochte; ihre Nerven zogen sich zusammen.
»O doch.«
Er bewies es ihr, und ihre Welt erbebte. Sie ballte die Fäuste in dem Kissen unter ihr und klammerte sich daran fest, als hinge ihr Leben davon ab. Sie hatte gedacht, sie würden dem normalen Verlauf der Dinge folgen ... so, wie Eleanor es ihr mehr als einmal beschrieben hatte. Was hier passierte, war in Eleanors Affären jedoch nicht vorgekommen.
Er fasste sie um die Hüfte und hob sie ein wenig an.
Sie spürte, wie ihr Körper darauf reagierte, ihre eigene Hingabe.
Spürte bis in den letzten Winkel die wahnsinnige Lust.
Sie stöhnte seinen Namen, schloss die Augen fest. Gab den Kampf auf, irgendetwas anderes zu tun, als sich ihm zu überlassen, dass er mit ihr tat, wie ihm beliebte.
Und das wusste er auch.
Er überhäufte sie mit Empfindungen, die ihre wildesten Träume überstiegen, bis es auf einmal zu viel war. Die Wonne erreichte ein unerträgliches Maß, und sie zerbarst - in einer Kaskade aus Lust und Herrlichkeit, Gold und Silber.
Blindlings griff sie nach ihm, und nach einem winzigen Zögern kam er, ließ sich von ihr nach oben ziehen, bis er im letzten Moment zur Seite rutschte, sodass er neben ihr lag; er streichelte sie mit einer Hand besänftigend, holte sie behutsam zurück auf die Erde.
Etwas stimmte nicht. Ihr Körper ging unter in dem trägen Nachspiel der Liebe, doch er schob nur ihr Nachthemd nach unten und zog ihr den Morgenrock wieder über die Schultern, schützte sie vor der kühlen Nachtluft. Sie schlug die Augen auf, was nicht leicht war, und musterte sein Gesicht, sah das mühsam beherrschte Verlangen in seinen Zügen.
Sie wartete, bis er sie anschaute,
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