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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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war, besonders bei Devil und Vane, den beiden Männern, deren Ehen er aus nächster Nähe gesehen hatte. Devil war, wie es seinem Wesen nun einmal entsprach, schlichtweg von arroganter Offenheit, während Vane ruhiger war, hartnäckig und nicht umzustimmen, aber die Macht dahinter, die war bei beiden dieselbe. Er hatte nicht damit gerechnet, denselben Drang zu verspüren. Doch da er das jetzt tat ... wollte er raffinierter vorgehen.
    Er kannte die Frauen, hatte mehr mit ihnen zu tun gehabt als viele andere Männer - er wusste genug, um dieses treibende Verlangen zu verhüllen, seine Verletzlichkeit zu verschleiern, indem er darauf beharrte, dass Jacqueline selbst entschied, ob sie sich ihm schenken wollte, dass sie sich ihm verpflichtete aus freiem Willen und nach reiflicher Überlegung.
    Jetzt, da er sich entschieden und den entsprechenden Weg eingeschlagen hatte, würde sie, wenn die Zeit gekommen war, die daraus entstehenden Folgen als etwas betrachten, das sie selbst ausgelöst hatte, und - zumindest hoffte er das - als etwas ansehen, das sie ohne Widerspruch zu akzeptieren hatte.
    Sein Plan stand fest, fußte auf einer gesunden Grundlage. Er würde funktionieren.
    Er verkniff sich ein missfallendes Brummen, machte auf dem Absatz kehrt und durchschritt das Zimmer. Sein Blut pulsierte immer noch zu schnell durch seine Adern; Verlangen, das mühsam gezügelt war - bis jetzt.
    Aber nicht mehr lange.
    Er war so arrogant wie Devil oder Vane, arrogant genug also, um sich ihrer Entscheidung sicher zu sein - welche Wahl sie treffen würde. Sie würde die Seine werden wollen - und die wäre sie dann auch.
    Ohne dass ihr die ganze Tragweite ihres Entschlusses bewusst wäre.

12
    Am folgenden Morgen besah sich Millicent in Gerrards Gegenwart Jacquelines Garderobe. Jacqueline war nicht überrascht, als das eng anliegende, gerade geschnittene Abendkleid aus bronzefarbener Seide als das für den Sommerjagdball am besten geeignete erklärt wurde; es war ein Geschenk ihrer Mutter kurz vor ihrem Tod, und es war ihr elegantestes und gewagtestes Kleid, aber sie hatte es bislang noch nicht getragen - offenbar war nun seine Zeit gekommen.
    Es war Hochsommer; in dieser Ecke der Welt, so weit ab von der Hauptstadt, war es Sitte, dass die Familien vor Ort für sich selbst und die jungen Leute hier alle paar Tage irgendwelche geselligen Zusammenkünfte ausrichteten. Heute gab Mrs. Hancock ein Picknick oder, wie sie es eleganter zu bezeichnen pflegte, einen »alfresco Lunch«.
    Sie brachen gegen zwölf Uhr von Hellebore Hall auf; als sie das Haus der Hancocks erreichten - es lag hinter St. Just -, waren die meisten Gäste bereits eingetroffen.
    Wieder einmal spürte Jacqueline, wie sie sich anspannte, als sie auf die Terrasse traten und aller Augen sich auf sie richteten. Manche der Anwesenden waren gestern auch bei den Frithams gewesen, aber es gab auch Gäste, die erst noch in die richtige Richtung gelenkt werden mussten. Jacqueline hielt den Kopf hoch, ein genau kalkuliertes unbekümmertes Lächeln auf den Lippen, und folgte ansonsten der Führung von Millicent, Gerrard und Barnaby. Sie war für ihre Unterstützung dankbar, besonders Gerrard. Wie bei den Frithams hielt er sich auch heute an ihrer Seite.
    In gewisser Weise als Überraschung erwies sich Mrs. Elcott, die Frau des Vikars. Sonst immer so gestreng, war sie heute so freundlich, ihr zu ihrem frühlingsgrünen Musselinkleid ein Kompliment zu machen. Dann erklärte sie: »Es freut mich sehr, dass du dich nicht versteckst. Zweifellos war die Entdeckung der Leiche von dem armen Mr. Entwhistle beängstigend, aber man sollte solchen Gefühlen nicht nachgeben. Immer nach vorne schauen, genau das ist einer junge Dame deiner Herkunft angeraten.«
    Mrs. Elcott spitzte die Lippen, als enthielte sie sich jeden weiteren Kommentars, dann aber wurde die Versuchung doch zu groß. »Hast du schon mit den Entwhistles gesprochen?«
    Jacqueline gelang es, einen sorglosen Eindruck zu machen. »Noch nicht.«
    Gerrard schritt gekonnt mit einer Bemerkung ein, die das Gespräch auf ein anderes Thema lenkte. Nach etwa einer Minute zog er Jacqueline mit sich.
    »Sie wollte es wissen, damit sie die Erste ist, die von der Neuigkeit Kenntnis hat und sie dann weiterverbreiten kann.« Jacqueline ließ sich von ihm zu dem Tisch mit den Erfrischungen bringen.
    Er griff nach dem Krug mit der Limonade und schaute sie an. »Sicher, aber sie macht keinen dummen Eindruck, nicht so, als ob sie auf die Gerüchte des

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