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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lag in seiner Stimme, und doch spürte man auch die eiserne, nicht zu unterdrückende Willensstärke, die dagegenstand. Tregonning besaß kein Gesicht, in dem Gerrard mühelos hätte lesen können; der Mann hielt seine Gefühle zu stark unter Kontrolle, unterdrückte sie, verbarg sie, sodass selbst ein so genauer Beobachter wie Gerrard nur raten konnte.
    Er dachte wieder an Jacqueline Tregonning. Vielleicht war die Zurückhaltung, die er in ihr spürte, ein Wesenszug der Familie, aber in ihrem Fall hatte ihr Äußeres noch nicht darunter gelitten. Aber egal, das erklärte nicht, wie sie, eine junge Dame von ... er war sich nicht sicher, wie alt sie war ... dazu kam, tragische Geheimnisse zu hüten.
    Während sie nebeneinander hergingen, schaute er sich um. Er war prächtige Herrensitze gewöhnt, doch dieses Haus war von enormer Größe, verwinkelter als üblich. Die Möbel waren von guter, allerdings nicht außergewöhnlicher Qualität, eher dunkel, schwer und von den Verzierungen her fast schon barock. Der ganze Effekt war düster, phantastisch, dabei aber nicht überwältigend.
    Am Ende des Flures schritt Tregonning ihm voran eine Treppe hinauf. Oben angekommen, öffnete er eine Tür und führte ihn in ein dunkel, aber luxuriös eingerichtetes Arbeitszimmer.
    Es war ein gemütlicher Raum, der sehr männlich wirkte; Gerrard ließ sich in den Polstersessel sinken, auf den Tregonning gedeutet hatte; er ging davon aus, dass sein Gastgeber die meisten seiner zurückgezogenen Tage hier verbrachte.
    Der ältere Mann nahm auf einem anderen Sessel Platz und machte eine einladende Geste. »Mein Haus und meine Dienerschaft stehen zu Ihrer Verfügung. Was brauchen
    Sie?«
    Gerrard setzte zu seiner Aufzählung an: »Das Atelier muss ausgezeichnetes Licht haben - ehemalige Schulzimmer sind oft geeignet.«
    Tregonning nickte. »Wir haben ein großes Kinder- und Schulzimmer, das nicht mehr benutzt wird. Ich werde anordnen, dass es hergerichtet wird. Es hat sehr große Fenster.«
    »Ausgezeichnet. Ich werde mir ansehen, ob es passt. Es wäre hilfreich, wenn mein Zimmer und das meines Kammerdieners in der Nähe lägen.«
    Tregonning winkte ab. »Die unersetzliche Mrs. Carpenter ist mit Sicherheit in der Lage, alles so zu arrangieren, wie Sie es wünschen.«
    Gerrard fuhr mit seiner Auflistung fort - ein langer Tisch, ein doppeltes Schloss an der Tür und verschiedene andere Kleinigkeiten. Tregonning akzeptierte alles anstandslos, nannte ihm den entsprechenden Diener, der für dieses oder jenes zuständig war.
    »Ich habe alles andere mitgebracht - Compton müsste in Kürze mit dem Gepäck eintreffen. Zu irgendeinem Zeitpunkt muss ich zurück in die Hauptstadt fahren, um mein Material aufzufüllen, aber wann genau das sein wird, ist mir unmöglich abzuschätzen.«
    Tregonning nickte. »Haben Sie eine Ahnung, wie lange es dauern wird, das Porträt anzufertigen?«
    »An diesem Punkt kann ich es noch nicht sagen. Meine vorherigen Porträts entstanden in einer Zeitspanne von mehreren Monaten; das längste hat acht Monate gedauert. Allerdings kannte ich in allen Fällen meine Modelle bestens. Bei Ihrer Tochter muss ich mehr Zeit damit verbringen, sie einfach zu beobachten, ehe ich versuche, auch nur ganz grobe Skizzen von ihr anzufertigen.
    Apropos, eine Sache, die wir kurz besprechen sollten, sind die Sitzungen - und in welchen Abständen sie stattfinden. Für ein Porträt der Art, wie Sie es wünschen, werde ich, vor allem am Anfang, das erste Recht auf die Zeit Ihrer Tochter brauchen. Ich muss sie in verschiedenen Situationen und an Stellen im Haus beobachten, in ihrem Heim. Es ist unverzichtbar, dass ich Einblick in ihr Wesen erhalte, in ihre Persönlichkeit, ehe ich den Stift aufs Papier setzen kann.« Er fügte, eigentlich nur der Form halber, hinzu: »Ich gehe davon aus, dass sie das versteht und willens ist, die Zeit zu opfern, die für ein gelungenes Porträt notwendig ist.«
    Tregonning blinzelte. Es war das erste Mal, dass Gerrard ihn nicht so absolut und über jeden Zweifel erhaben selbstsicher sah.
    Jacquelines abschätzender Blick fiel ihm wieder ein; irgendwie sank ihm plötzlich der Mut. Hatte sie zugestimmt, dass er sie malte?
    Tregonning runzelte die Stirn. »Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie für ein Porträt sitzen wolle, aber ich wusste nichts von dem, was Sie soeben erklärt haben. Sie wird die Notwendigkeit nicht begrüßen ...« Er machte eine Geste, presste die Lippen zusammen. »Ich werde mit ihr

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