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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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getanzt.
    »Danke.« Jacqueline lächelte strahlend und reichte Rupert die Hand. »Das wäre herrlich.«
    Nein, wäre es nicht. Gerrard fluchte innerlich. Mrs. Wainwright nahm einen angespannten Ausdruck an und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Mit fast so etwas wie wachsender Panik beobachtete Gerrard Jacqueline, die völlig ahnungslos lächelte und mit Rupert sprach, während er sie zur Tanzfläche geleitete ...
    Er drehte sich zu Chloe um und griff nach ihrer Hand. »Würdest du mir die Ehre dieses Tanzes erweisen?« Er wartete ihre Einwilligung kaum ab, dann führte er sie hinter ihrem Bruder in die Saalmitte.
    Die Musik schwoll an, als sie dort ankamen; er zog Chloe in seine Arme, den Blick fest auf Jacqueline gerichtet. Der Tanz begann. Er steuerte sie so dicht zu Jacqueline und Rupert, wie nur irgend möglich.
    Chloe seufzte. »Bis zum Ende des Tanzes passiert nichts.«
    Als er sie ansah, verdrehte sie die Augen. »Er nutzt den Tanz immer, um sie einzulullen - du weißt doch, wie er ist. Wenn die Musik aufhört, ist sie neugierig und will sich ansehen, was er sich dieses Mal hat einfallen lassen - in der vollen Überzeugung, dass er absolut vertrauenswürdig ist.«
    »Wobei die meisten von uns wissen, dass das nicht stimmt.«
    »Genau. Aber du kannst absolut nichts tun, bis der Tanz zu Ende ist; daher würde ich es begrüßen, wenn du aufhören würdest, sie anzustarren; pass lieber auf, wohin du uns steuerst.« Chloe zog an seiner Schulter. Ganz knapp entgingen sie einem Zusammenstoß mit einem anderen Paar.
    Gerrard wurde rot. »Entschuldigung.« Das war ihm seit vielen Jahren nicht mehr passiert.
    Er versuchte, sich an Chloes Rat zu halten - er wusste ja, dass sie recht hatte -, aber die Logik vermochte nichts gegen die dunklen Triebe auszurichten, die in ihm aufwallten; immer wieder schaute er zu Jacqueline hinüber, die lachend und lächelnd in Ruperts Armen über die Tanzfläche schwebte.
    Mit zusammengebissenen Zähnen, ja fast schon zähneknirschend, wartete Gerrard auf das Ende des Walzers.
    Während sie durch den Saal wirbelte, überlegte Jacqueline, ob ein anderer Mann jemals den Maßstäben, die Gerrard gesetzt hatte, auch nur nahekommen würde - sie zu erreichen schien unmöglich. Sie musterte Rupert, aber trotz seiner offensichtlichen Erfahrung und seines unbestreitbaren Könnens fand sie ihn irgendwie unzulänglich. In welcher Hinsicht konnte sie nicht wirklich sagen, aber es war einfach nicht dasselbe, wie mit Gerrard Walzer zu tanzen. Innerlich seufzend fuhr sie fort, Ruperts Bemerkungen zu beantworten. Er war sicher gewandt; er hatte verschiedene Themen angesprochen und lenkte die Unterhaltung nun auf Gärten.
    Warum sie alle dachten, sie sei an Gärten interessiert, wusste sie nicht. Ja, die Gärten auf Hellebore Hall waren phantastisch; aber sie war mit ihnen aufgewachsen. Sie nahm ihre außerordentliche Schönheit beinahe als Selbstverständlichkeit hin.
    Als würde er ihr bestenfalls mildes Interesse spüren, ging er zum Thema Statuen über, besonders die von griechischen und römischen Gottheiten.
    »Wissen Sie«, sagte er mit leuchtenden Augen, »hier in der Bibliothek gibt es ein faszinierendes Exemplar. Haben Sie es schon gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin erst zum zweiten Mal hier.«
    »Ah ja - Sie dürfen sie auf keinen Fall verpassen. Lady Sommerville hätte Ihnen bestimmt geraten, sich die Statue anzusehen, wenn sie daran gedacht hätte. Da Sie aus einem Haus kommen, das inmitten von Gärten liegt, die verschiedenen antiken Göttern gewidmet sind, möchten Sie doch sicher einen Blick auf sie werfen - es handelt sich um ein fabelhaftes Standbild eines in jeder Hinsicht bemerkenswerten nackten Gottes. Ich bin mir nie schlüssig geworden, welcher Gott es sein soll - vielleicht haben Sie ja einen Vorschlag?«
    Die Musik verlor an Schwung; sie blieben stehen. Rupert nahm ihre Hand. »Kommen Sie, lassen Sie es sich von mir zeigen. Ich versichere Ihnen, es wird Ihnen den Atem rauben.«
    Er wirkte so eifrig und bemüht, dass sie es nicht übers Herz brachte, ihm zu widersprechen oder gar rundweg abzulehnen. Besonders, da Rupert ihr half, den gewünschten Beweis zu erbringen. Sie schaute sich noch einmal um, als er sie zu einem Korridor führte; Gerrard war nicht zu sehen. Als sie ihn das letzte Mal erblickt hatte, hatte er mit Chloe Walzer getanzt.
    Der Anblick hatte ihr einen unerwarteten Stich versetzt. Doch falls, wie sie annehmen musste, sein Interesse an ihr

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