Haunted (German Edition)
sich angefühlt hatte, als er zum Graben gezwungen worden war, als er von Löchern im Garten besessen gewesen war, und er musste ihr mitteilen, dass er es verstand, dass er wusste, was sie durchmachte.
Ihm gefiel die Tatsache nicht, dass sie sich hier bei Grandma und Grandpa geschnitten hatte. Was ihn betraf, bedeutete dies, dass es zwei Möglichkeiten gab, von denen keine gut war. Das, was auch immer in ihrem Haus wohnte, besaß entweder die Kraft, sich bis hierher auszuweiten, um sie zu veranlassen zu tun, was es von ihnen wollte. Oder sie waren verseucht worden und trugen einen Teil dieses Wesens in sich, der sich jederzeit zeigen konnte.
Beide Gedanken versetzten ihn in Angst.
Während des Abendessens und danach untersuchte er jeden seiner Gedanken und jede einzelne Bewegung, ebenso die Wörter und Handlungen seines Dads und seiner Grandma, auf der Suche nach irgendeinem Anzeichen, dass sie irgendwie beeinflusst oder zum Schlechten verleitet wurden. Dafür erkannte er keine Beweise, aber das beruhigte ihn nicht. Es konnte jeden Moment geschehen, und als die Zeit verging und nichts Seltsames passierte, wurden seine Sorgen immer größer. Es war fast vierundzwanzig Stunden her, seit seine Mom Megan blutend im Badezimmer gefunden hatte, und er war nervös, weil er wartete, dass so etwas wieder passierte.
Nach den Simpsons lief King of the Hill , dann Family Guy , dann wieder die Simpsons ; danach sagte ihm sein Dad, dass es Schlafenszeit wäre.
James erhob sich von der Couch und blickte den langen, dunklen Flur hinunter. Das Gästezimmer, das er benutzte, lag am anderen Ende. »Ich will nicht in diesem Zimmer schlafen«, meinte er.
Sein Dad fing an etwas zu erwidern, wahrscheinlich dass es nichts gäbe, wovor er sich fürchten müsste, aber sie wussten alle, dass das nicht stimmte, und als seine Grandma das Wort ergriff und meinte, dass er in ihrem Zimmer schlafen könnte – sie und sein Grandpa hatten getrennte Schlafzimmer – schaute James zu seinem Dad hinüber, und sein Dad hatte nichts einzuwenden.
Sein Dad begleitete ihn, während er seinen Pyjama aus dem Gästezimmer holte, und stand vor dem Badezimmer, während er sich umzog. Seine Grandma hatte das Bett neu bezogen und die Decke mitgebracht, die er in dem anderen Zimmer benutzt hatte. Er sagte seinem Dad und seiner Grandma gute Nacht, dann ging er ins Bett, ließ die Tür offen und das Flurlicht brennen. Er brauchte lange, um einzuschlafen, und eine Stunde später, als seine Grandma hereinkam und in ihr Bett ging, war er immer noch wach. Er stellte sich jedoch schlafen und schlief schließlich ein.
In seinem Albtraum war es Mitternacht und er befand sich wieder in ihrem Haus. Er war aufgestanden, hatte Durst und lief hinunter in die Küche, um sich Wasser zu holen, was keinen Sinn ergab, da er immer eine Wasserflasche neben seinem Bett stehen hatte. Aber er holte sich dennoch Wasser aus der Spüle, dann ging er zur Kellertür, öffnete sie und stieg die Treppe hinunter. Nur dass der Keller nicht unheimlich war. Keine Spur von diesem grinsenden Mann in der Ecke, und was auch immer den Keller gruselig hatte erscheinen lassen, war wohl verschwunden.
Jetzt war es die Garage, die unheimlich war.
Das wusste er augenblicklich, und er lief die Treppe hoch und nach draußen, durch den Garten, vorbei an den kleinen Löchern, randvoll mit Tierkadavern, und vorbei an den Pflanzen, die so ausgetrocknet waren, dass sie Skeletten von missgebildeten Kreaturen ähnelten. Beide Garagentüren standen offen und das Gebäude war lichtdurchflutet, aber sogar das Licht war unheimlich, und er wusste, dass er dort nicht allein hineingehen sollte. Er tat es aber und lief durch die beleuchtete offene Fläche direkt zur Leiter an der Wand. Oben an der Leiter war es dunkel, und er wollte nicht hoch in die Einsatzzentrale gehen, aber er konnte sich nicht davon abhalten, und eine Hand über die andere legend kletterte er die Stufen hinauf. Die Falltür war bereits geöffnet, und er steckte seinen Kopf durch die Luke.
Die Einsatzzentrale hatte sich verändert, seit er und Robbie das letzte Mal hier oben gewesen waren. Das ganze Gerümpel, das sie gesammelt hatten, war verschwunden, und statt der Gegenstände, die sie aus Gassen und Mülltonnen geschnorrt hatten, stand der Raum voller einfacher Möbel, die aussahen, als stammten sie aus der Hütte eines Siedlers vor zweihundert Jahren. Es gab eine Bank aus Spaltholz, einen handgearbeiteten Tisch aus Holz, eine Kupferbadewanne
Weitere Kostenlose Bücher