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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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gewartet …« Er verstummte und blickte wehmütig ins Leere, dann riss er sich zusammen. »Vermutlich wusste sie einfach, wie man mit einem Typen wie mir umgeht«, sagte er, um ein Grinsen bemüht. »Ich hätte es wohl einfach besser wissen müssen.«
    Ich nickte und räusperte mich, als Giles zu uns trat und Chester entführte, damit er sich etwas ansah. Chester hatte recht, dachte ich: Wahrscheinlich hatte meine Mutter ihm von Anfang an etwas vorgemacht. Darin war sie schließlich Meisterin, oder? Es hatte zwar wirklich so ausgesehen, als sei sie ernsthaft in ihn verliebt, aber das war nicht meine Schuld. Ich hatte ihr Geld gegeben und mich um sie gekümmert. Und sie hatte den Scheck eingelöst;
vor ein paar Tagen war er auf meinem Kontoauszug aufgetaucht. Nein, meine Mutter brauchte kein Mitleid. Schließlich war sie es gewesen, die mit Hugh Barter geschlafen hatte.
    Plötzlich sah ich Hugh vor meinem geistigen Auge, selbstgefällig und zufrieden, obwohl er reuevoll und schuldbewusst hätte sein sollen. Gott, es war so gemein von ihm, mir zu erzählen, wie attraktiv meine Mutter war – als wollte ich mir die beiden auch noch zusammen vorstellen …
    Ich stutzte unvermittelt. Was hatte er gleich wieder gesagt? Ihr Körper sei »makellos«. Ich runzelte die Stirn. Ach, das hatte bestimmt nichts zu bedeuten. Aber der Körper meiner Mutter war nicht makellos. Sie hatte diese hässliche große Narbe vom Kaiserschnitt am Bauch.
    Na ja, vielleicht war ihm das nicht aufgefallen. Vielleicht war es dunkel gewesen, als sie …
    Ich rümpfte die Nase und versuchte, das Bild von den beiden im Bett aus meinem Kopf zu verdrängen. Dann räusperte ich mich wieder. Selbst im Dunkeln hätte ihm diese Narbe nicht entgehen können – sie war unübersehbar an ihrem schmalen, schlanken Körper. Er konnte sie nur dann nicht gesehen haben, wenn er …
    Ich schüttelte den Kopf. Nein, das war ausgeschlossen. Weshalb sollte er behaupten, dass er mit ihr geschlafen hatte, wenn es gar nicht stimmte? Und warum sollte sie es behaupten, wenn es nicht der Wahrheit entsprach? Das war unlogisch und ein völlig idiotischer Gedanke von mir.
    Dann fiel mir noch etwas anderes ein. »Seine Wohnung in Kensington.« Meine Mutter hatte gesagt, sie sei in Hughs Wohnung in Kensington gewesen. Aber er wohnte doch gar nicht in Kensington. Er wohnte in Kennington,
in einer völlig anderen Gegend jenseits der Themse, unweit des Oval Cricket Ground. Wenn sie wirklich dort gewesen wäre, hätte sie das nicht durcheinandergebracht.
    Ich schüttelte wieder den Kopf. Sie war dort gewesen. Ich wusste es doch. Sie und Hugh … sie hatten …
    Ich ging auf und ab und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Für all das musste es vernünftige Erklärungen geben. Versprecher, Missverständnisse. Doch ich fühlte mich auch nicht besser, während ich da herumtigerte – im Gegenteil, ständig schossen mir neue Fragen durch den Kopf. Hughs neues Auto zum Beispiel. Woher hatte er das Geld für so einen teuren Wagen? Falls er von Scene It gerade erst eine Abfindung bekommen hatte, wieso stand der Mercedes dann schon vor der Tür?
    Chester tauchte wieder auf. »Jess, das ist ja alles grandios. Es ist noch viel besser, als du angekündigt hattest. Und die Gästeliste ist unglaublich.«
    »Bea kommt extra zum Launch zurück«, bemerkte Caroline, die zu uns trat, und strahlte. »Und alle anderen haben auch zugesagt.«
    »Und das alles in Nullkommanix.« Chester grinste. »Einfach fantastisch.«
    »Das ist dem fantastischen Giles zu verdanken«, sagte ich herzlich und zog Giles zu mir. »Er ist der beste Eventmanager der Welt.«
    »Ach, hör doch auf!«, protestierte Giles und grinste dann. »Nee, hör nicht auf. Rede weiter. Ich kann gar nicht genug davon kriegen!«
    »Du bist großartig«, versicherte ich ihm. Chesters Handy klingelte, und er klappte es auf und entfernte sich von uns.
    »Hugh Barter hat sich übrigens ein neues Auto angeschafft«,
sagte ich kopfschüttelnd zu Caroline. »Und dann auch noch einen Mercedes.«
    »Hugh Barter?«, fragte Giles neugierig.
    »Der Typ, von dem ich … der Dreckskerl, der die undichte Stelle … na, du weißt schon.« Ich zuckte die Achseln.
    »Das war Hugh Barter ?«, fragte Giles verblüfft. »Der mit den blonden Haaren und den blauen Augen? Und den Prada-Anzügen?«
    »Ja, schon.« Ich zuckte unsicher die Achseln. Mir war nicht bewusst gewesen, dass Hugh offenbar so bekannt war.
    »Aber du hast doch gesagt, du hättest mit ihm

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