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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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geschlafen.«
    »Nein«, erwiderte ich geduldig. »Ich dachte , ich hätte es getan. Hab ich aber gar nicht. Er hat mit meiner Mutter geschlafen.«
    »Was?« Giles rümpfte die Nase.
    »Ich weiß.« Ich seufzte. »Und sie war auch die undichte Stelle.«
    »Aber das ist ganz ausgeschlossen«, sagte Giles, der jetzt völlig verwirrt aussah.
    »Nein, Chester hat es ihr erzählt, sie hat es Hugh erzählt …«
    »Das meine ich nicht«, sagte Giles. »Hugh Barter ist schwul.«
    »Schwul?« Ich starrte Giles an. »Nein, das stimmt nicht.«
    »O doch«, entgegnete Giles und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Na, du hältst doch jeden für schwul«, versetzte ich streng. »Zumindest jeden, der halbwegs gut aussieht …«

    »Nein«, widersprach Giles entschieden. »Hugh Barter ist schwul. Jedenfalls der Hugh Barter, den ich kenne. Schwuler geht’s gar nicht.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    Giles seufzte und förderte sein Handy zutage. »Ist das hier dein Hugh Barter?«, fragte er und zeigte mir ein Foto. Ich starrte auf das Display.
    »Aber er ist …«
    »Nackt«, ergänzte Caroline und nahm Giles das Handy aus der Hand. »Das ist also Hugh Barter! Und wie bist du an dieses Foto gekommen, Giles?«
    »Hat mir ein Freund geschickt. Ein schwuler Freund«, verkündete Giles stolz. »Ein schwuler Freund, der was mit Hugh Barter hatte.« Er runzelte die Stirn. »Hat ihn mir vor der Nase weggeschnappt, um ehrlich zu sein«, gestand er achselzuckend. »Aber jetzt bin ich froh darüber. Jedenfalls ist der Mann absolut hundertprozentig stockschwul.«
    Caroline reichte mir das Handy. »Irgendwie sieht er auch schwul aus«, bemerkte sie. »Ich meine, schau dir mal den Waschbrettbauch an.«
    »Bi vielleicht?«, fragte ich völlig verwirrt.
    »Nee, schwul«, wiederholte Giles und nahm sein Handy wieder an sich. »Glaubt mir, Ladys.«
    »Dann …«, stotterte ich und versuchte, meine Gedanken zu sortieren. »Nein, aber das würde doch bedeuten …«
    »Ich verstehe nicht, weshalb du mir nicht schon früher seinen ganzen Namen gesagt hast«, äußerte Giles und schüttelte verständnislos den Kopf. »Dann hätte ich das alles schon vor Wochen aufklären können. Ich kann einfach nicht fassen, dass es sich dabei um denselben ….«

    »Jess? Wo willst du hin?«, rief Caroline mir nach, als ich Hals über Kopf losstürmte, aber ich gab keine Antwort. Ich wusste ja selbst nicht genau, wo ich hinwollte; ich wusste nur, dass ich meine Mutter finden musste, und zwar schnell.

Kapitel 23
    Kurz darauf klingelte ich an der Wohnung meiner Mutter, aber nichts regte sich. Ich klingelte Sturm und lehnte mich dann erschöpft an die Wand. Sie ging nicht ans Telefon, sie war nicht in ihrer Wohnung – wo zum Teufel steckte sie?
    »Alles in Ordnung, junge Frau?« Ich schaute auf und erblickte einen Mann, der mich neugierig ansah. Er trug ein Tweedsakko und musste um die siebzig sein.
    Ich nickte. »Danke, ja«, murmelte ich und schaute zu Boden.
    »So sehen Sie aber nicht grade aus«, erwiderte er. »Haben Sie sich ausgeschlossen? Hier gleich um die Ecke ist ein Schlüsseldienst. Die können Ihnen helfen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Nein, ich wohne hier gar nicht. Jedenfalls nicht als Mieter. Meine Mutter wohnt hier, und ich sollte heute bei ihr übernachten. Sie hat eigentlich gesagt, dass sie mich erwarten würde.«
    »Ach ja?«
    Ich nickte und bemühte mich, wie jemand zu wirken, der von seiner Mutter versetzt wurde. Was ja in gewisser Weise auch stimmte, jedenfalls in der Vergangenheit.
    »Esther Short«, sagte ich. »Sie ist meine Mutter. Wohnt in der 23.«
    »Ach, Esther!« Der Mann lächelte erfreut. »Die entzückende
Esther. Großartige Dame. Und Sie sind ihre Tochter? Sie hat viel von Ihnen erzählt.«
    »Ach ja?« Ich lächelte. Dann runzelte ich die Stirn. »Wieso sagen Sie ›hat erzählt‹?«
    »Nun, sie ist nicht mehr hier«, antwortete der Mann. »Ich verstehe nicht, weshalb sie Ihnen das nicht gesagt hat.«
    »Nicht mehr hier?« Ich erbleichte. »Wo ist sie denn?«
    »Tja…« Der Mann kratzte sich am Kinn. »Hmmm. Sie hat es mir noch gesagt. Ich hab ihr mit dem Gepäck geholfen, erst vor ein paar Stunden. Sie sagte, sie wolle nach … warten Sie mal …«
    »Ja?«, drängte ich.
    »Spanien. Ja genau, Spanien.«
    »Spanien?« Ich sah ihn entgeistert an. »Sie ist wirklich nach Spanien?«
    »Oder nach Amerika«, sagte der Mann. »Das eine oder das andere.«
    »Spanien oder Amerika.« Ich seufzte. »Danke.«
    »Keine

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