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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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Wort. »Und das ist in der Nähe von Slough.«
    »Du gehst also nicht ins Ausland?«
    »Noch nicht.«
    Ich seufzte erleichtert. »Gott sei Dank. Hör zu, Mam, geh bitte nicht. Ich möchte deine Schulden bezahlen, und zwar diesmal wirklich. Komm zurück und rede mit Chester. Ich werde ihm alles erklären. Dann wird vielleicht doch noch alles gut.«
    »Nein, Jessica.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Aber …«, wollte ich widersprechen.
    »Kein Aber«, unterbrach sie mich. »Denk doch mal, Jessica. Wenn du Chester alles erklärst, dann erfährt er die ganze Wahrheit. Eine von uns beiden verliert jetzt eben etwas, und du hast mehr zu verlieren, Jessica. Für mich ist das viel eher zu verschmerzen.«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach ich hartnäckig. »Du liebst Chester doch. Du hast mir gestanden, wie sehr du dir wünschst, irgendwo zur Ruhe kommen und in Frieden leben zu können.«
    »Hab ich das?«, fragte meine Mutter. »Na ja, ich erzähle viel, wenn der Tag lang ist.«
    Ich holte tief Luft. »Dann nimm wenigstens das Geld
an. Das Letzte, was du brauchst, sind Gläubiger im Nacken.«
    Sie sah mich einen Moment an, dann nickte sie widerstrebend. »Du bist sehr großzügig, Jessica. Und ich bin sehr stolz auf dich.«
    »Ah, und ich bin stolz auf dich. Ich hab dich sehr lieb, Mam.«
    »Und ich dich auch. Ich liebe dich sehr, Jessica, schon immer.« Sie beugte sich vor und nahm mich in die Arme. Es war das erste Mal, dass wir uns richtig umarmten. Und es fühlte sich gut an. So gut, dass wir uns weiter in den Armen hielten, bis der Zug anhielt, die Türen aufgingen und sich andere Reisende an uns vorbeidrängten.
    Schließlich lösten wir uns zögernd voneinander. Dann fiel mir plötzlich etwas ein.
    »Bist du sehr fixiert auf Slough?«, fragte ich. »Ich meine, wolltest du schon immer unbedingt dort wohnen?«
    Meine Mutter sah mich mit großen Augen an. »Warum sollte jemand unbedingt in Slough wohnen wollen?«
    »Gut.« Ich grinste. »Ich hab nämlich eine viel bessere Idee. Ein süßes Häuschen in Wilshire, das dringend von jemandem betreut werden müsste. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du dort wohnen würdest. Was meinst du?«
    »Im Ernst?« Ihre Augen leuchteten auf. »Das Haus von Grace?«
    »Ganz genau. Das ist die Adresse.« Ich schrieb sie ihr auf einen Zettel. »Margot, die Haushälterin, wird dich reinlassen. Ich ruf sie an und sag ihr, dass du kommst.«
    »Die Haushälterin?« Ich merkte, dass meine Mutter versuchte, nicht allzu aufgeregt zu wirken. »Ah ja …«

    »Es gibt auch einen Gärtner«, sagte ich grinsend. »Pete, Margots Mann.«
    Eine Lautsprecherstimme verkündete, dass der Zug nun nach London zurückfahren werde, und meine Mutter nahm meine Hand und drückte sie fest. »Auf Wiedersehen, Jessica«, sagte sie, gab mir einen Kuss auf den Kopf und nahm ihren Koffer. »Auf Wiedersehen, mein süßes Mädchen. Und vielen, vielen Dank.«
    »Keine Ursache«, sagte ich leise, als sie hinausging. »Wiedersehen, Mam.«

Kapitel 24
    »Bist du bereit?«
    »Ich war noch nie bereiter«, antwortete ich mit leuchtenden Augen.
    »Dann wollen wir mal, oder?« Ich blickte zu Max auf und nickte. Wir standen im Rathaus von Chelsea, einen Tag nach dem Launch für Projekt Handtasche . Der übrigens ein voller Erfolg gewesen war – sämtliche Zeitungen und Blogs hatten über ihn berichtet. Die Handtaschen waren an den Armen sämtlicher Promi-Damen abgelichtet worden, im Fonds landete mehr Geld, als Jarvis je zu träumen gewagt hätte (es gab sogar schon eine Warteliste), und die Klatschkolumnisten spekulierten bereits darüber, welche Stars und Promis zu den »Handtaschen-Frauen« gehörten. Schlagartig galt es bei Frauen als cool, sein Geld zu investieren, anstatt es für Schuhe und Taschen rauszuwerfen, und Milton war die Agentur, bei der jeder seine Kampagne in Auftrag geben wollte.
    Das waren jedenfalls die Neuigkeiten, die Anthony uns übermittelte. Er war auch beim Launch gewesen und hatte sich unsere Arbeit angesehen. Und als Max ihn gefragt hatte, ob er für ein, zwei Wochen die Stellung halten könne, während wir heirateten und in die Flitterwochen fuhren, hatte er weder eine sarkastische Bemerkung gemacht noch die Augen verdreht, sondern lediglich genickt. Und gesagt, dass er das gerne tun wolle, und vielleicht könnten
wir nach unserer Rückkehr auch mal darüber reden, ob er uns irgendwie bei unseren vielen Aufträgen behilflich sein könne. Behilflich sein! Als Max mir davon erzählte,

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