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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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gekommen?«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ich habe die Ankündigung eurer Hochzeit in der Zeitung gesehen, Jessica Wild und Max Wainwright. Ich habe gleich angenommen, dass du das bist, wusste aber nicht, wie ich in dein Leben zurückkehren
könnte. Schließlich hab ich mich entschlossen, Max anzurufen. Er war wunderbar, Jessica. Verständnisvoll und hilfreich. Du hast wirklich großes Glück mit ihm.«
    »Max!« Ich starrte sie einen Moment lang an. »Oh mein Gott, ich muss ihn unbedingt treffen.«
    »Jetzt gleich?«, fragte meine Mutter verblüfft.
    »Ja, jetzt gleich«, antwortete ich, schlagartig von Schuldgefühlen, Panik und Sehnsucht geplagt. Was hatte ich angerichtet? Wie konnte ich nur je an ihm zweifeln? Ich fuhr hoch und blickte irr um mich. Mir war übel, als würde ich gleich in Ohnmacht fallen. »Max ist so wichtig für mich«, sagte ich nervös. »Wichtiger als alles andere.«
    »Aber sicher«, erwiderte meine Mutter nüchtern. »Das sollte ein Verlobter auch sein. Ein Mann muss das Gefühl haben, dass er im Mittelpunkt deines Lebens steht.«
    Ich nickte und sah sie an, betrachtete ihr Gesicht, ihre glänzenden Schuhe, ihre elegante Handtasche. Sie hatte kein bisschen Ähnlichkeit mit mir, wurde mir schlagartig bewusst. Ich hatte immer geglaubt, dass meine Mutter so wäre wie ich, aber zwischen uns gab es keinerlei Gemeinsamkeiten.
    »Er ist der Mittelpunkt meines Lebens«, sagte ich mit Nachdruck.
    »Ja«, erwiderte meine Mutter mit einer Spur Traurigkeit in der Stimme. Dann lächelte sie. »Ich könnte doch mitkommen«, schlug sie vor.
    »Ach so?«, fragte ich zögernd. Ich wollte Max für mich alleine haben, wollte mit ihm zusammen sein, um alle bedrohlichen Gedanken über die letzte Nacht aus meinem Kopf zu verdrängen. Über das, was ich nicht getan oder beinahe nicht getan hatte. Oder so ähnlich.

    Sie trat zu mir, ergriff meine Hand und legte sie an ihre Wange. »Ich freue mich so sehr, dass ich dich endlich gefunden habe«, sagte sie. Dann ließ sie meine Hand wieder los und öffnete ihre Handtasche. »Lippenstift«, sagte sie munter, als sie meinen Blick spürte. »Solltest du auch mal benutzen, Jessica. Männer mögen es, wenn man sich schön macht. Und Max hat das ganz bestimmt verdient.«
    Ich öffnete den Mund, um ihr zu widersprechen, schloss ihn dann aber wieder. Sie hatte recht. Max hatte es wirklich verdient. Er hatte überhaupt so viel mehr verdient, als ich ihm in letzter Zeit gegeben hatte, aber das würde sich von nun an ändern.
    »Komm«, sagte ich, zog meine Mutter aus dem Zimmer und verabschiedete mich von der verdutzten Helen. »Komm, wir fahren nach Hause. In mein Zuhause mit Max. Komm, beeil dich.«

Kapitel 10
    Alle möglichen Gedanken rasten mir so schnell durch den Kopf wie das Taxi durch die Straßen von London – es gab so vieles zu bedenken und zu verarbeiten. Immer wieder sah ich Hugh Barters Gesicht vor mir, und wenn ich daran dachte, was ich getan hatte, wie dumm ich mich benommen hatte, erfasste mich eine Welle der Übelkeit. Nie zuvor hatte ich mich so danach gesehnt, von Max in die Arme geschlossen zu werden.
    Und dann waren wir plötzlich da. Max erwartete uns vor dem Haus. Er sah ernst, aber liebevoll aus und winkte uns zu. Noch nie zuvor war ich so schnell aus einem Auto ausgestiegen. Ich rannte auf Max zu und warf mich so stürmisch in seine Arme, dass es ihm nur mit Mühe gelang, das Gleichgewicht zu halten. Grinsend schaute er zu mir herunter. »So, nun hast du also deine Mutter kennen gelernt?«
    Da er offenbar glaubte, meine überschwängliche Umarmung sei als Dank dafür gedacht, nickte ich.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mir nichts davon gesagt hast«, murmelte ich, ohne ihn loszulassen.
    »Ich weiß, und es tut mir auch so leid«, erwiderte Max bedrückt, »aber Esther wollte, dass es eine Überraschung wird. Du freust dich doch, oder nicht? Du bist doch nicht etwa böse auf mich?«

    »Böse? Nein, gar nicht«, antwortete ich. »Nur … nur ein bisschen durch den Wind. Ich dachte … ich habe geglaubt …«
    »Sie glaubte, dass wir eine Affäre hatten, Max«, sagte meine Mutter, die zu uns getreten war. Sie klang aufgeräumt, und ihre Haare saßen wieder makellos. Während ich zu Max rannte, hatte Esther offenbar im Taxi ihre Frisur in Ordnung gebracht und ihr Make-up aufgefrischt, das nun wieder perfekt aussah und ihre Wangenknochen und ihre mandelförmigen Augen betonte. »Kannst du dir das vorstellen?« Sie lächelte kokett, und

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