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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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Gefühl, dass meine Welt gerade zusammenbrach. Mein Herz pochte wie verrückt, und Schweiß trat mir auf die Stirn. Ich musste mit Hugh reden. Musste ihm klar und deutlich vermitteln, dass absolut nichts mehr zwischen uns laufen würde. Und, was noch wichtiger war: dass niemand von den Ereignissen der letzten Nacht erfahren durfte. Und dann musste ich ihn irgendwie aus meinem Gedächtnis streichen.
    Ich löste mich von Max. »Muss los«, sagte ich. »Zur Toilette«, fügte ich hinzu, als ich Max’ verdatterte Miene bemerkte.
    Er grinste. »Das hat mich jetzt wirklich beunruhigt«, sagte er. »Es hat sich so endgültig angehört.«
    Ich lächelte, aber das Lächeln erreichte meine Augen nicht. »Bin gleich wieder da.« Ich stand auf und ging zur Toilette. Wagte es dabei nicht mal, mich umzudrehen, um zu sehen, ob die beiden mir nachschauten. Ich hatte das Gefühl, dass ich kaum gerade gehen konnte und dass die Wände immer näher rückten. Dieses Gefühl war Schuld, merkte ich. So fühlte es sich an, wenn man den Menschen betrog, den man am meisten liebte. Den Menschen, der einem sein ganzes Vertrauen schenkte.
    Ich betrat die Toilette, hastete zum Waschbecken und beugte mich darüber. So verharrte ich ein paar Minuten, entspannte mich über dem kühlen, beruhigenden Keramikbecken. Dann spritzte ich mir Wasser ins Gesicht und betrachtete mich kritisch im Spiegel. Ich sah gar nicht so schlimm aus, wie ich befürchtet hatte; meine
Augen waren nicht verheerend gerötet, sondern nur leicht, und das Make-up vom Vorabend sorgte immer noch dafür, dass ich nicht so abgewrackt aussah, wie ich mich fühlte. Ich band meine Haare zum Pferdeschwanz zusammen und holte ein paarmal tief Luft. Nachdem ich mich einigermaßen gefasst hatte, holte ich mein Handy raus und rief Hugh an.
    Zu meiner grenzenlosen Erleichterung ging er ran.
    »Hugh«, sagte ich atemlos. »Hier ist Jess.«
    »Jess! Das ist ja schön. Hast du was vergessen?«
    Meinen gesunden Menschenverstand , dachte ich. »Nein«, sagte ich fest. »Hugh, ich muss dir was sagen.«
    »Klar. Ich höre.«
    »Ich hab mich geirrt. Was Max angeht. Und zwar total. Die Hochzeit findet doch statt. Ich …« Ich holte tief Luft. »Ich hoffe, dass er nie was erfahren wird. Über uns, meine ich. Bitte, Hugh. Das verstehst du doch, oder?«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen.
    »Hugh?«, fragte ich vorsichtig. »Hast du mich gehört?«
    »Was erfahren?«
    »Na, alles über gestern … Ach so. Ja.«
    »Nein wirklich, Schätzchen, ich habe ein schreckliches Gedächtnis zur Zeit. Was soll ich Max nicht erzählen?«
    Ich holte wieder tief Luft.
    »Dass wir zusammen in der Bar einige Drinks zu uns genommen haben«, sagte ich zögernd. »Und …«
    »Dass du dann hier übernachtet hast?«
    »Das darf er nie erfahren«, sagte ich atemlos. »Bitte, Hugh …«
    »Als Nächstes willst du mir wohl Geld anbieten, damit ich den Mund halte, oder wie? Wie ist denn die Rate für so was dieser Tage?«

    Ich runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Ach komm schon, so läuft’s doch, oder? Du bietest mir Geld an, und ich verspreche, kein Wort verlauten zu lassen.«
    Ich blieb stumm. Meinte er das ernst? Erwartete er wirklich, dass ich ihn bezahlen würde, damit er den Mund hielt?
    »Du … entschuldige, aber möchtest du wirklich Geld von mir haben?«
    » Ich möchte gar nichts, Jess. Du hast mich angerufen, weißt du nicht mehr?« Er klang ärgerlich. Hatte ich ihn beleidigt, indem ich ihm einen Erpressungsversuch unterstellt hatte? Oder war er beleidigt, weil ich ihm kein Schweigegeld anbot? Mir brach der Schweiß aus; mit Hugh war ständig alles so unklar. Ich wusste ja nicht mal, ob wir … irgendwas miteinander gehabt hatten. Der Gedanke war ein Albtraum.
    »Du sagst ihm also nichts?«
    »Wem, Max? Jessica, meine Liebe, wie du weißt, haben Max und ich nichts miteinander zu tun. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass sich daran in nächster Zukunft etwas ändert. Du etwa?«
    »Nein«, brachte ich mühsam hervor.
    »Gut. Gibt es sonst noch was?«
    »Nein, ich glaube nicht«, krächzte ich.
    »Dann bis zum nächsten Mal.«
    »Es wird kein nächstes …«, wollte ich sagen, aber Hugh hatte die Verbindung schon unterbrochen. Ich klappte mein Handy zu und starrte darauf. Dann atmete ich tief durch und stieß die Luft wieder aus.
    Die Tür ging plötzlich auf. Ich ließ vor Schreck mein Handy fallen und bückte mich, um es aufzuheben.

    »Alles in Ordnung, Liebling? Du bist so lange weggeblieben.«
    Als ich

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