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Haus der Angst

Haus der Angst

Titel: Haus der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Neggers
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war ja zu rechnen. Wegen ihres Sohnes würde Lucy ihre Tochter im Stich lassen.
    Sebastian hatte die Situation unter Kontrolle, obwohl ihm nicht gefiel, was er sah und hörte. Er war in das Haus, das Barbara Allen gemietet hatte, eingestiegen und hatte sich hinter einem ausladenden Sofa versteckt. Darren Mowery und Jack Swift standen draußen auf der Veranda und sprachen über sie.
    „Barbie hat sich die Affäre mit Colin nur ausgedacht, um Ihnen eins auszuwischen“, sagte Mowery. „Und Sie sind darauf reingefallen. Da kommt man sich ganz schön dämlich vor, nicht wahr?“
    „Wo ist sie jetzt?“
    „Ich würde mal sagen, sie versucht, Lucy das Leben schwer zu machen. Sie kann sie auf den Tod nicht leiden. Ist geradezu besessen von ihrem Hass auf sie. Es ist wirklich erstaunlich. Miss Super-Professionell hat ein tiefes dunkles Geheimnis.“
    „Sie haben sie benutzt und für Ihre Zwecke manipuliert.“
    „Sie brauchen sie nicht zu bedauern.“
    „Das tue ich auch nicht“, antwortete Jack.
    „Sebastian Redwing war Ihnen keine große Hilfe, oder?“
    „Wenn ich ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte …“
    „Na ja, aber das haben Sie nicht getan.“
    Sebastian hatte nicht vor, sie entkommen zu lassen. Mowerys Wagen hatte er schon außer Betrieb gesetzt. Ein Klumpen Lehm im Auspuff wirkte wahre Wunder. Jetzt brauchte er nur noch zu warten. Bis jetzt hatte Mowery den Senator nicht körperlich bedroht. Hätte er es getan, wäre Sebastian sofort eingeschritten. Sollte es notwendig werden, würde er keine Sekunde zögern. Ansonsten wollte er warten, bis Larry und die Männer vom Sicherheitsdienst des Capitols eintrafen. Sowohl mit dem einen wie auch dem anderen wäre er einverstanden. Solange die Lage überschaubar war, wollte er nichts Unüberlegtes tun.
    Plötzlich kam J. T. schreiend aus dem Wald gerannt. „Großvater, Großvater.“ Er stolperte die Stufen zur Veranda hinauf. „Sie hat Madison.“
    Sebastian reagierte sofort. Er sprang auf und schlich sich durch die offen stehende Schiebetür auf die Veranda. Er musste vor Mowery bei J. T. sein, selbst wenn das bedeutete, dass er seinen Vorteil verspielte und seine Anwesenheit verriet. Er packte J. T. Der Junge war hysterisch, stand unter Schock und konnte kaum atmen. Er klammerte sich an Sebastian. „J. T.“, sagte er, „es ist alles in Ordnung. Du bist bei mir.“
    „Madison – wir müssen sie retten. Barbara wird sie umbringen. Sie hing über dem Wasserfall. Sie wird das Seil durchschneiden. Sebastian!“
    Sebastian stand zwischen dem Jungen und der Veranda. Er
    wusste, dass Mowery in Windeseile die Möglichkeiten, die ihm blieben, in Betracht zog. „Hör zu, J. T. Geh zurück zur Straße. Lauf, so schnell du kannst, hörst du? Deine Mutter sucht bestimmt schon nach dir.“
    Ganz Lucys Sohn, wollte er eine Diskussion beginnen. „Großvater …“
    „Ich kümmere mich um deinen Großvater. Lauf, J. T. Vertrau mir. Deine Mutter wartet bestimmt schon.“ Denn das wusste Sebastian ganz genau: Lucy würde für ihre Kinder da sein.
    „Wie rührend“, sagte Mowery, der hinter sie getreten war. „Daddy Redwing.“
    Sebastian behielt den Jungen im Blick. Er hob J. T. hoch und stieß ihn die gut einen Meter hohe Veranda hinunter. J. T. rappelte sich wieder auf und schrie: „Großvater! Er hat eine Pistole!“
    Jack Swift ließ Mowery stehen und beugte sich über das Geländer. „Lauf, J. T. Ich komme schon klar.
Lauf
!“
    J. T. zögerte kurz, dann sprintete er den Abhang hinunter und in den Wald hinein. Er bewegte sich schnell. Der Zwölfjährige war voller Energie, und er kannte sich in den Wäldern aus. J. T. war jedenfalls nicht in Mowerys Gewalt. Er, Sebastian, hatte ganze Arbeit geleistet.
    „Habt ihr beiden tatsächlich geglaubt, dass ich auf ein Kind schieße?“ fragte Mowery.
    „Ich weiß, dass du es tun würdest“, sagte Sebastian, als er sich zu Mowery umwandte. Er hatte eine Kanone, eine Glock. „Das war mal anders.“
    „Das war immer so. Du hast es nur nicht gemerkt. Abgesehen davon würde ich einem Kind nicht in den Rücken schießen. Höchstens in den Kopf – wenn es Teil des Geschäftsabkommens und nur wenn es unbedingt nötig wäre. Ich bin ja schließlich kein Monster.“
    Jack Swift, grau im Gesicht und schwer atmend, taumelte gegen das Geländer der Veranda. „Ich halte das nicht … wenn Madison oder J. T. irgendetwas passiert, wäre das mein Ende.“
    Mowery schnaufte verächtlich. „Wenn Sie genügend Stimmen

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