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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholson Baker
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gesehen, was sie gemalt haben», sagte er mit seiner sonorsten Stimme.
    «Sie ungezogener Mann», sagte sie. Sie musterte ihn rasch und nickte einmal. Sie gingen so unauffällig wie möglich hinaus. Wie sich zeigte, hieß sie Jackie. Sie setzte sich auf einen dunkelroten Barhocker und sagte zum Barmann: «Können Sie einen Sherry Cobbler mixen?»
    Er nickte, klar.
    «Ich nehme auch einen», sagte Cardell erregt. Er wandte sich wieder an Jackie. «Was ist denn ein Sherry Cobbler?»
    «Mein Lebenswerk», sagte Jackie und hob provokant eine Braue. Sie erzählte Cardell, wo sie unterrichtete, und sie unterhielten sich über einen großen Videoladen dort in der Nähe, der kürzlich geschlossen hatte.
    «Da hab ich damals eine Menge Videos ausgeliehen», sagte Cardell und schloss die Augen in nostalgischer Rückschau. «Bevor alles gestreamt hat.»
    Die Drinks kamen, Strohhalme ragten heraus. Cardell sog dreimal kräftig, nickte, blinzelte und schmatzte. Das Getränk war unglaublich süß und stark. Und gut. «Das ist also ein Sherry Cobbler», sagte er. «Nicht gerade subtil – aber wer braucht das schon?»
    Jackie sog ihren gierig weg. «Verdammt lecker. Ich kriege nie genug davon. Soll ich Ihnen die Geschichte des Sherry Cobblers erzählen?»
    «Erzählen Sie sie mir in allen Einzelheiten», sagte Cardell.
    Doch Jackie sah ihn seltsam an. «Moment noch.» Sie atmete nun komisch und legte Cardell die Hand auf den Arm. «Sie müssen mir bei etwas helfen. Stellen Sie sich hinter mich.»
    Cardell stellte sich hinter sie an den Barhocker. Sie beugte sich vor, bis ihr Kopf fast auf den Armen lag, und reckte ihm ihren Hintern hin, wobei sie sich fast vom Hocker hob.
    «Was wird das denn?», fragte Cardell.
    «Schieben Sie die Hände unter mein Kleid.»
    «Da?»
    «Ja, tun Sie einfach mal so, als würden Sie mir was zuflüstern. Ich versuche, ein Ei zu legen.»
    Am Ende der Bar, wo sie waren, war es dunkel, und niemand saß in der Nähe, es war also möglich, ihrer Bitte zu entsprechen.
    «Und was nun?»
    «Weiß ich nicht genau.» Jackie setzte sich, weiterhin vorgebeugt, kurz hin. Dann richtete sie sich auf und wischte sich die Haare aus den Augen. «Nichts, es ist noch nicht so weit.»
    Cardell setzte sich wieder und trank sein Glas leer. «Ah, Nelly!», sagte er.
    «Den großen Durchbruch», sagte Jackie, «gab es 1844, als Charles Dickens auf seiner Vortragsreise in die USA kam. Jemand servierte ihm einen großen, eiskalten Sherry Cobbler. Das war nämlich der erste Drink, der mit zerstoßenem Eis gemacht wurde.»
    «Das habe ich nicht gewusst», sagte Cardell.
    «O ja. Und der erste Drink, den man mit einem Strohhalm trank.»
    «Doppelt revolutionär», sagte Cardell. «Hat Charles Dickens ihn gemocht?»
    «Er hat ihn geliebt, und er ließ eine seiner Figuren, Martin Chuzzlewit, einen trinken.»
    «Ah, der alte Chuzzlewit», sagte Cardell in einem gwoben bwitischen Akzent. «Und wie stehen Sie zur Größe von Dickens’ Dödel? Groß? Klein? Egal?»
    «Wir wissen es einfach nicht», sagte Jackie mit einem Blick milder Verzweiflung. «Das ist eines der großen Rätsel. Nun seien Sie aber still, ich möchte Ihnen weiter vom Sherry Cobbler erzählen.»
    «Der ist richtig gut», sagte Cardell.
    «Dann trinken wir gleich noch mal einen», sagte Jackie. «Man trinkt sie am besten so schnell wie möglich.» Sie bestellte mit einer geübten Fingerbewegung – diese Frau kannte sich in Bars aus. «Aber Vorsicht mit den Schwindelgefühlen. Es gibt ein Buch mit Oxforder Barrezepten, in dem heißt es, Sherry Cobbler hätten ‹mehr als einmal zu Gleichgewichtsstörungen geführt›. Erschienen 1827.»
    «1827, echt, so früh?»
    Sie zeigte auf ihn. «Sehen Sie, dank des Strohhalms konnten Sie die Mixtur in einem supergekühlten Zustand trinken.»
    «Und deshalb hat Martin Chuzzlewit die Augen im Kopf verdreht und gesagt: ‹Großer Lord Nelson O’Reilly, was ist das denn für ein Wunderzeug?›»
    «Stimmt, er wird total bedödelt», sagte Jackie. «Ich meine, betütert. Und genau das hat das sogenannte ‹Goldene Zeitalter› des Sherry Cobblers eingeläutet.»
    «Kann ich sagen», murmelte Cardell und wackelte verführerisch mit dem Kopf, «dass es mir gefallen hat, wie vorhin die heiße Wärme unter Ihrem Kleid hervorgekommen ist?»
    «Dazu ist sie ja da», sagte Jackie.
    «Dazu ist was da?»
    «Meine kleine Muschi.»
    «Ach, Ihr kleiner privater Heizlüfter. Ihre heiße nasse – Futti. Ihr Kätzchen. Mhm. Wissen Sie –»
    Die

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