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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholson Baker
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ersticken. Auf diese Weise ging die Erinnerung an zahllose Kopulationen in seinen Bart ein.
    Das ging so fast zehn Jahre lang. Inzwischen hatte Bohus Bart einen riesigen Doppelzopf und sah aus wie ein Laib Pumpernickel-Challa. Jemand vom Hof sagte, wenn man mit dem Ohr an seinen Bart herangehe, könne man die Lustschreie von tausend Frauen hören.
    Eines Nachts jedoch wurde die Penissandale von einer Einmaligen von ungewöhnlicher Intelligenz geschnürt. König Bohuslaw grabschte nach ihrer Brust und wollte sie küssen, doch plötzlich zog sie eine große Schere hervor und schnitt ihm mit einem kräftigen Schnipp den Bart ab. König Bohuslaw stieß einen qualvollen Schrei aus und verlor das Bewusstsein. Das Mädchen rannte zur Seitentür hinaus und versteckte sich vorsichtshalber eine Woche lang bei einer Freundin in den Bergen.
    Unterdessen hatte der König Wachen und schwarze Hunde auf die Suche nach seinem geflochtenen Bart ausgesandt. «Wie können wir ihn verstecken?», fragte das Mädchen seine Freundin. Die Freundin war in der Kunst der Pharmazie bewandert, und die beiden jungen Frauen kochten den Bart, bis er sich auflöste. Dann schöpften sie den violetten Schaum ab, reinigten und destillierten die barbarische Essenz und vermischten sie mit den Likören des Fenchels und den Säften des wilden Spinats und stellten aus dieser Mixtur ein ungewöhnlich machtvolles Aphrodisiakum her. Die beiden Frauen flohen nach Paris und wurden mit dem Verkauf von König Bohus Bartwasser unter dem Namen «Gouttelettes de Bonheur», «Tröpfchen der Glückseligkeit», reich. Selbst stark verdünnt hatte die Flüssigkeit bei jedem, der sie kostete, Mann wie Frau, eine verblüffende Wirkung.
    Unterdessen ließ sich der König den Verlust seines Bartes als Warnung dienen. Er beendete seine Tändeleien mit den Einmaligen und errichtete ein großes Krankenhaus, damit seine Frau donnerstags nicht mehr wegging. Siebzehn seiner Penissandalen sind im Museum des Hauses der Löcher ausgestellt.

[zur Inhaltsübersicht]
    Rhumpa macht ihr Komm-Video
    Rhumpa kam in einem Hotelbademantel aus der Dusche, die Haare in einem Handtuchturban. Daggett hatte vierzehn BHs auf dem Bett drapiert, sorgsam nach Farben sortiert. «Die dürften alle ungefähr deine Größe haben», sagte er steif.
    Sie sah ihn mit einem verstohlenen Lächeln an. «Die sind aber alle sehr hübsch», sagte sie.
    «Sticht einer besonders hervor?»
    Sie schüttelte den Kopf.
    «Dann», sagte er, «gibt es nur eine Möglichkeit, den richtigen auszusuchen.» Er zog ein großes Stück gemusterter Seide aus der Tasche. «Das ist der Seidiges-Fleisch-Kommunikator», sagte er. «Wenn du mir gestattest, den auf deine nackten Brüste zu legen, hilft er mir bei der Bestimmung, welcher von diesen BHs ideal für dich ist.» Er fasste Rhumpa sanft an den Schultern und drehte sie von sich weg. «Mach den Bademantel auf», sagte er. «Moment! Gut. Ich will nur noch sichergehen, dass ich dich auch nicht in einem Spiegel sehe. Nun mach den Bademantel auf. Öffne ihn weit.»
    Rhumpa tat, wie ihr geheißen.
    «Danke. Ich falte jetzt vorsichtig den Seidiges-Fleisch-Kommunikator auseinander und lege ihn dir auf die Brüste, sodass er sie umgibt und kühlt und ihnen genau das Gefühl gibt, das sie am liebsten haben. Sind deine Brüste bereit für die seidige Berührung des Kommunikators?»
    Rhumpa blickte auf sie hinab. Sie strich mit der Hand darüber und wackelte ein paarmal damit. Die Brustwarzen waren hart geworden und ragten nun hervor. «Ja, anscheinend sind sie bereit», sagte sie. «Sogar ungewöhnlich wackelfreudig heute.»
    Daggett wimmerte leise und warf das durchsichtige Seidentuch über ihren Kopf, sodass es als U vor ihr herabfiel. Ganz langsam zog er es zurück, sodass die Falten aufgingen. Sie sah zu, wie ihre Brüste es füllten. Er spannte die Zipfel des Stoffs ganz leicht, zog nicht zu fest daran. Er hielt inne. «Da», sagte er. «Ich spüre richtiggehend, wie sie meinem Ziehen widerstehen.»
    «Mm», sagte sie. Das Seidentuch war mit Bildern von Päonien und Paradiesvögeln bedruckt. Während er daran zog, spürte sie, wie die Seide auf ihrer Haut lebendig wurde. Es war eindeutig kein gewöhnlicher Stoff; er besaß Intelligenz.
    «Ich spüre das nervöse Vibrato in deinen Händen», sagte sie.
    «Ja, entschuldige», sagte Daggett. «Jetzt warten wir ein bisschen, dann passt sich die Seide genau deiner Form an und versteht auch dein Gewicht. Aber du musst ein Stückchen mit mir

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