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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholson Baker
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Spiralendeckel bestellten, sodass ich bei Ihren Aureolen Maß nehmen müsste.»
    «Wie würden Sie denn Maß nehmen, mit einem Lineal?»
    «Wahrscheinlich mit dem Mund», sagte Pendle, «und dann würde ich meinen Mund mit dem Lineal vermessen.»
    «Aha. Wie fühlt sich die Badehose an?»
    «Intensiv. Da geht eindeutig was ab. Aber Folgendes. Wenn ich Sie ansehe, werden meine Fingerspitzen richtig kalt. So viel Macht hat Ihr Gesicht. Möchten Sie mit mir einen Teller Suppe und ein halbes Sandwich essen?»
    «Ja, gern.»
    Und so gingen Trix und Pendle um neun Uhr, als sie Feierabend hatte, in ein Restaurant, aßen eine sämige Suppe und redeten davon, im Haus der Löcher zu arbeiten. Pendle zeigte ihr das kleine violette Fläschchen mit Bohus Bartwasser.
    Trix sagte: «Was bewirkt das, macht es geil? Da brauche ich nicht viel Hilfe.»
    «Ehrlich gesagt, ich auch nicht», sagte Pendle. «Aber ich glaube, es macht das sexuelle Erleben noch intensiver.»
    «Na, dann versuch ich doch mal ein Tröpfchen in meiner Schorle.»
    «Ich tu auch eins in meine, dann ist es ausgeglichen», sagte Pendle. Danach spazierten sie durch die Pussy Street und bogen nach rechts in die Loulou Avenue ein. Sie unterhielten sich über Schifffahrtsrouten, die Europäische Union, Trix’ französische Großmutter und darüber, was Trix machte, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam und nicht gerade im Haus der Löcher war. Inzwischen zeigte auch Bohus Bartwasser Wirkung.
    «Nach dem Unterricht laufe ich barfuß herum, höre öffentliches Radio und esse Sojachips und Kirschtomaten», sagte Trix. «Nach und nach ziehe ich mich aus. Ich mache den Kühlschrank auf und schaue in die Gemüseschublade, und manchmal zeige ich dem Kühlschrank meine Muschihaare, das gefällt ihm anscheinend. Zumindest springt der Motor an und weht mir ein kaltes Lüftchen zu. Wenn ich Sojachips esse, habe ich gern meine Brüste draußen.»
    «Und ein bisschen später –»
    «Mhm. Ziehe ich die Vorhänge zu. Aber hier ist es anders. Hier gehe ich mit einer Freundin in ein Stöhnzimmer. Manchmal habe ich gar keinen Sex, sondern höre einfach zu. Ich mag Sexgeräusche.»
    «Ich war noch nie in einem Stöhnzimmer.»
    «Ach, da solltest du aber mal hin. Die Stöhnzimmer sind wie die Darkrooms, nur größer. In jedem sind vier Paare, und man darf nicht sprechen, kein Wort, und jeder trägt ein leuchtendes Armband und ein leuchtendes Knöchelband. Mehr sieht man nicht. Vor allem hört man deftige Sexgeräusche. Ich mag es, wenn die Leute ein überraschtes Geräusch machen: «Ooh!» Grundsätzlich höre ich gern zu, wenn Leute es treiben. Deshalb kann ich mit Cumshots ehrlich gesagt auch nichts anfangen. Nicht dass es schlecht wäre, dass du eine Megashot trägst. Aber der Anblick eines Mannes, der in die Luft spritzt, erregt mich viel weniger als die Vorstellung, wie einer in mir abspritzt und mich mit herrlichen Strömen Dödelsirup vollpumpt.»
    Pendle lächelte sie eifrig an. «Die Geräusche Fickender, wie? Das alte Knallbummspiel. Einfach ficken und genießen. Huuuuuu.»
    «Genau.» Trix beugte sich höflich vor. «Und du, hast du hier auch schon Spaß gehabt?»
    «Überhaupt nicht», sagte Pendle. Er zupfte ein Espenblatt ab. «Na ja, ein bisschen. So lange bin ich ja noch nicht hier. Lila hat mich gebeten, Nippelreiter zu sein, und ich bin zusammengeschrumpft und habe ihren Nippel auch ein wenig geritten, aber ich war nicht gut. Am besten war es noch, als ich mit einer Frau zum Mittagessen auf die Terrasse ging, wo man einen Blick auf den Garten der gesunden herrlichen Ficker hat. Wir haben Melonen und Blaubeeren gegessen und hinuntergeschaut, und überall da unten vögelten diese gesunden Ficker zwischen den Palmen und den Büschen. Das war aufregend. Die kümmern sich hier wirklich ganz besonders um das Gelände, das Gras ist so grün, und die Wege sind so sorgfältig gepflegt. Gefällt mir, wie sie das angelegt haben.»
    «Wie viele Paare konntest du sehen?»
    «Ach Gott, acht, neun. Ich glaube, am Ende haben wir elf gezählt. Ich sagte zu ihr: ‹So viele Paare habe ich noch nie dabei gesehen.› Sie sagte: ‹Ich auch nicht, aber mir gefällt’s ganz gut.› Ich sagte: ‹Möchtest du mit runter und selber dabei sein?› Und sie sagte: ‹Ach – lass uns einfach in dieser herrlichen Sonne sitzen und ihnen beim Gesundsein zusehen.› Ich sagte: ‹Okay›, und dann haben wir noch eine halbe Stunde zugesehen. Es hat uns beide richtig angetörnt. Ich sagte Sachen

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