Haus der Löcher (German Edition)
manches schwieriger.»
«Was war? Ein Unfall?»
«Nein, das war Absicht. Ich wollte einen richtig großen Schwanz, und Lila sagte, ich hätte die Wahl. Ich konnte entweder zwanzig Prozent meiner Intelligenz verlieren oder den linken Arm. Und alles ist total umkehrbar. Ich wollte wirklich einen größeren Penis, einen Monsterschwanz, ich hatte es satt, meinen eigenen zu betrachten. Ich weiß nicht genau, warum, wahrscheinlich hat der ganze Internet-Spam schließlich doch seinen Tribut gefordert. Und da hab ich gesagt, was soll’s, Lila, nimm den linken Arm. Also bekam ich einen Genital-Transfer, wie das so heißt.»
«Mit wem?»
«Mit so einem Typen, einem australischen Wildnisfotografen. Der hat eine riesige 13×18-Holzkamera. Glenn heißt er. Er hat meinen Schwanz und meine Eier und ich seine. Derweil streift mein amputierter Arm irgendwo herum und erlebt seine eigenen Abenteuer.»
«Das ist doch bekloppt», sagte Chilli. «Wie findet denn der Fotograf den Tausch?»
«Glenn findet ihn überraschend gut. Also, mein Schwanz war schon ganz okay, er war ausreichend groß, nur eben nicht riesig. Lila hat ihm zwei Gratismonate im Hotel du Trou geschenkt, und er macht Boudoir-Bilder von Frauen und erfüllt sich jede Laune. Überhaupt ist er ein guter Naturfotograf und ein netter Typ. Sind Sie sicher, dass Sie nicht doch mal reinschauen wollen?»
Sie war kurz unentschlossen, dann aber nicht mehr. «Ich habe den Hund, und in einer Stunde muss ich sowieso die Kinder abholen. Trotzdem danke.»
«Und morgen?», sagte Dave. «Wir könnten uns hier treffen, vielleicht so um elf. Wir könnten was zu Mittag essen, und vielleicht könnte ich Ihnen dann den Pornodekaeder zeigen. Ich weiß, Sie sind verheiratet und so, Sie können Grenzen setzen. Wir könnten einfach nur herumlaufen. Da gibt’s viel zu sehen, glauben Sie mir. Außerdem machen Sie mich ganz verrückt.»
Sie sah zu den Wolken hinauf, die gerade etwas besonders Aufgeblähtes machten. «Das ist wirklich unrecht», sagte sie. «Aber gut, treffen wir uns morgen um elf.»
«Schön, und eines noch. Wenn Sie jetzt nach Hause gehen und geil auf sich selber werden –»
«Ja?»
«Bedenken Sie eines. Es könnte sein, dass Sie an einem bestimmten Punkt denken, wow, ich mache so tolle Gesichter, und ich mache so interessante Geräusche, und ich bewege mich auf so eine sexy Art, die sexyer ist, als ich es je war – und keiner sieht es. Keiner sieht, wie ich mit mir spiele. In so einem Fall stellen Sie einfach Ihre Webcam oder Videokamera auf oder was Sie gerade zur Hand haben, und filmen es für mich.»
Chilli wirkte keineswegs sicher. «Ich weiß nicht, ob ich das kann.»
«Sie wissen doch, dass Sie es wollen. Und ich würde so gern sehen, wie Ihre Augen ganz glasig werden, würde gern sehen, wie sich dieses farnige Zucken bis über Ihre Knie ausbreitet. Ich würde gern sehen, wie Ihr ganzes klaffendes Mösenloch von diesem Orgasmus schmatzt, einfach an diesem herrlich dicken Stück halb geschmolzenen Gefühls kaut, das in Ihnen steckt, bis es von seiner eigenen Auflösung verschlungen wird. Okay? Wenn Sie heute Abend mit sich spielen, nehmen Sie es für mich auf?»
«Ich muss jetzt meine Kinder abholen», sagte sie. Sie atmete schwer, aber sie rührte sich nicht.
«Ich weiß. Füllen Sie sich heute Nachmittag mit Sauerstoff, Stickstoff und Helium und all den anderen besonderen Komponenten der Luft, die es Ihnen gestatten, den besten Orgasmus abzuatmen, den Sie in Ihrem Schlafzimmer je hatten. Bis bald, tschüs.» Er drückte ihr den Arm und schlüpfte durch die Hecke.
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Dune besucht den Mittelweg
Shandee stand auf einem Balkon am Mittelweg und wiegte die Hüften. Sie trug weiße Stiefel, und vor ihrem Muschiloch hing wie eine Fahne ein kleines grünes Tuch von Ka-Chiang. Vorn rief Krock: «Vierzig für einen Klaps auf den hübschen Arsch, sechzig, um ihn zu prügeln. Vierzig für einen Klaps, sechzig fürs Prügeln.» Dune, der gerade vorbeischlenderte, sah Shandee und stellte sich sofort in die Schlange. Er zahlte und erhielt ein paar blaue wattierte Herdhandschuhe. «Gleich gebe ich dem glücklichen Arsch dieser Frau einen Klaps», verkündete der Mann vor ihm in der Schlange.
Er musste lange warten. Es ging durch eine rote Tür und um eine Reihe kleiner Biegungen, die durch ein Labyrinth aus schwarz gestrichenen Sperrholzwänden führten. Schließlich gelangte Dune in ein kleines Zimmer mit einem Samtvorhang darin. Da war Shandee –
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