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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholson Baker
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wehtut.»
    «Aber ‹mein Schwanz› ist natürlich der Schwanz, den Sie von diesem australischen Fotografen haben.»
    «Ich betrachte ihn als meinen, aber stimmt, ich habe mit seinem Schwanz geedgt. Edgen Sie auch?»
    «Ganz ehrlich, das weiß ich nicht», sagte Chilli.
    «Edgen ist, wenn man es sich bis zum Rand des Orgasmus macht und dann aufhört. Man bleibt immer kurz vor dem Punkt, wo es kippt. Weiter, stopp, weiter, stopp. Machen Sie das?»
    Chilli überlegte. Dave hörte, wie sie im Dunkeln die Beine übereinanderschlug. «Wenn mein Mann weg ist», sagte sie, «lasse ich die Kinder bei meiner Mutter, dann gehe ich einkaufen, und wenn ich dann wieder zu Hause bin, ja, da gehen mir so viele verrückte Gedanken durch den Kopf, dass es manchmal eine Weile dauert, bis ich sie durchhabe.»
    «Hübsch, einen Samstagnachmittag mit Edgen zu verbringen», sagte Dave. «Nah dran, dann weg, nah, dann weg, bis es richtig brennt, und dann endlich wamm bing-bong ba-dumm! Dann blip. Schnorf.»
    «Hm, ich weiß nicht, wie ich Sie das fragen soll, aber –»
    «Ja?»
    «Meinen Sie, ich könnte Ihren ungewöhnlich großen Schwanz, den Sie sich da haben aufpfropfen lassen, mal anfassen? Nur ganz kurz. Ich will nichts damit machen, will ihn nur kurz berühren.»
    «Ja, klar», sagte Dave. «Aber er ist nicht aufgepfropft. Das möchte ich doch klären. Das ist ein interplasmischer dualer Genitaltransfer. Ein ganz anderer Prozess. Wenn Sie wollen, kann ich es Ihnen erklären.»
    «Nein, schon gut. Ich möchte nur ein bisschen näher an Sie heran. Huch, wo sind Sie denn?»
    «Ich bin hier. Ich habe jetzt die Hose runtergezogen.»
    «O Gott, Ihre Eier sind ja wie bei einem Schaf. Wow.» Sie atmete mit einem Schlürfgeräusch ein, während sie Daves Schwanz streichelte. Er reckte ein wenig die Hüften vor, sodass er an ihren lockeren Fingern aufragte und entlangpendelte. «Es ist ja so, so lange her», sagte sie.
    «Ihre Finger fühlen sich gut an. So lange seit was?»
    «Seit ich einen richtig schönen großen Schwanz in der Hand hatte. Am College ging ich ungefähr einen Monat lang mit einem Jungen. Der war groß. Aber nicht so groß. Uh. Er ist so schwer. Aber jetzt höre ich auf damit. Selbstbeherrschung. Ich habe was für Sie.»
    «Ihren Mund?»
    «Nein, hier.» Sie reichte Dave einen USB-Stick. «Das ist der Film, den ich gestern Abend von mir gemacht habe.»
    «Toll, wir gehen in den Pornodekaeder und sehen ihn uns an. Ich bin für einen Zeitblock eingetragen.» Dave zog sich wieder an, dann traten sie blinzelnd ins Sonnenlicht, beschirmten die Augen und lächelten einander an.
    «Ich bin ja so geil, ich kann kaum laufen», sagte Chilli kichernd. «Wo ist dieser schmutzige Wichskaeder?»
    «Hier lang», sagte Dave. Bei der Ladestation tippte er sein Passwort ein und lud Chillis Film auf seine Playlist. «Ich warne Sie aber, da geht’s ziemlich zur Sache. Es könnte zu viel für Sie sein. Auf dieser Playlist sind nur Frauen, die es sich selbst besorgen. Dazu noch ein paar bespritzte Tittis, um die Sache aufzupeppen. Ich finde die toll.»
    «Ist schon okay. Ich bin ja ein Teil davon. Ich will sehen, was Sie machen, wenn Sie mir zusehen.»
    Dave holte ihnen eine Packung Red-Vines-Lakritz und öffnete eine Tür, dann betraten sie den Eingangsraum und setzten sich auf einen Tandemsessel. Als Chilli sich angeschnallt hatte, wurden sie in die Mitte des Pornodekaeders gehoben. Dave drückte einen Knopf auf seiner Armlehne, dann guckten sie. Über ihnen, unter ihnen und an allen Seiten waren Filme, und alle Soundtracks flossen ineinander und vermischten sich und waren verwirrend präsent, obwohl manche Leute alle bis auf einen stumm geschaltet oder einen Musiktitel darübergelegt hatten. «Das ist es also?», sagte sie. «Anscheinend hat sie ihren Spaß dabei. Meine Güte, das ist aber viel Sperma. Finden Sie das nicht ein bisschen überwältigend?»
    «Mann, wahrscheinlich käme ich auch gut mit vierundzwanzig Schirmen zurecht», sagte Dave. Er biss sich beim Gucken auf die Lippen, und sein Blick pingpongte von Clip zu Clip. «Ich mag es, wie sie die Knie bewegt», sagte er.
    «Die Frau da finde ich jetzt aber sexy», sagte Chilli und zeigte nach links. «Huu, war das ihr Orgasmus? Die ist ja ganz schön heftig gekommen.»
    Dann entdeckte Dave Chillis Gesicht. Es war auf einem der Bildschirme gleich über seinem Kopf, ein wenig rechts. «Da sind Sie ja!», sagte er.
    «Wo? O-oh. Das ist aber furchtbar peinlich.»
    «Nein, überhaupt

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