Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
schiefgeht, wird Ahnzhelyk zusammen mit all ihren Leuten – und glaubt mir, das sind deutlich mehr, als wir für möglich gehalten hatten – problemlos die Tempel-Lande verlassen haben und bald in Siddar-Stadt eintreffen. Ich weiß, wie sie von dort nach Tellesberg kommen wollen, und ich denke, auch das wird funktionieren. In mancherlei Hinsicht wird das zwar eine recht heikle Angelegenheit, aber Ahnzhelyk unterhält ausgezeichnete Beziehungen zum Haus Qwentyn. Sie hat bereits eine Überfahrt auf einem seiner so genannten siddarmarkanischen Schiffe gebucht – das sind die Schiffe mit charisianischer Besatzung, die das Haus Qwentyn anscheinend in Dienst gestellt hat.«
    Merlin lächelte breit. Seine Bewunderung für Ahnzhelyks Einfallsreichtum war ihm anzumerken. Dann wurde er wieder ernst.
    »Noch eine gute Nachricht: Sie hat etwas durchaus Bemerkenswertes geleistet. Sie hat die Familie von Samyl Wylsynn und die Familien von vier weiteren Vikaren bei sich, die Wylsynns ›Kreis‹ angehörten. Das ist an sich schon erstaunlich genug. Aber Ahnzhelyk hat es auch noch geschafft, die Familien von dreizehn anderen Vikaren aus allen Regionen der Tempel-Lande herauszuholen. Weiterhin hat sie Erzbischof Zhasyn aus Gletscherherz herausgeschafft und sechzehn weitere Bischöfe und Bischof-Vollstrecker aus dem ›Kreis‹ ... samt deren Familien .« Merlin schüttelte den Kopf. »Zusammen sind das mehr als zweihundert Männer, Frauen und Kinder, nach denen Clyntahn und die Inquisition überall Ausschau halten. Wenn sich herumspricht, dass sie derart umfangreich gescheitert sind, wird das Clyntahns Ruf der Allmacht nicht gerade zuträglich sein.«
    »Großer Gott!« Cayleb klang geradezu ehrfürchtig. »Wie im Namen von allem, was heilig ist, hat sie das denn bloß hinbekommen? «
    »Natürlich konnte ich Ahnzhelyk nicht nach den Details fragen. Ich muss gestehen, dass selbst ich den Umfang ihrer Pläne erst begriffen habe, als ich schon auf dem Rückweg hierher war. Wahrscheinlich kenne ich aber nur einen Bruchteil all dessen, was Ahnzhelyk auf die Beine gestellt hat, selbst jetzt noch. Ihr Helfernetzwerk kommt dabei mit deutlich weniger Leuten aus, als Clyntahn vermuten wird. Wahrscheinlich war sie tatsächlich die einzige Person außerhalb des ›Kreises‹, der Wylsynn die Namen jedes einzelnen Mitglieds seiner Gruppe anvertraut hat. Zudem ist sie in unglaublichem Maße vorausschauend – was sie zumindest von Clyntahns Warte aus enorm gefährlich macht.
    Ich hatte Cahnyr ebenfalls im Auge behalten. Deswegen weiß ich bei ihm ziemlich genau, wie Ahnzhelyk vorgegangen ist. Ich vermute, das Muster bei der Rettung aller anderen dürfte, den jeweils vorgefundenen Situationen angepasst, recht ähnlich gewesen sein: Sie hat die herausgesucht, die durch ihre Mitarbeit am ›Kreis‹ am gefährdetsten waren, und dann um sie herum ein Netzwerk aufgebaut, das es ihr ermöglicht hat, sie im Notfall rasch und unauffällig fortzuschaffen. Zumindest bei Cahnyr hat Ahnzhelyk das schon vor Jahren vorbereitet. Ihre Vorstellung davon, was ein sicherer und reibungsloser Einsatz ist, lässt die Vorgehensweise aller anderen – selbst die Eure, Euer Hoheit«, Merlin lächelte Nahrmahn an, »geradezu schlampig erscheinen. Ich garantiere Euch, dass nicht eine einzige der Personen, deren Rettung Ahnzhelyk vorbereitet hat, mehr über ihre Pläne wusste als beispielsweise Cahnyr – also praktisch nichts. Wäre jemand doch verhaftet worden, hätte er nichts über das Schleusernetzwerk zu verraten gewusst. Ich bin überzeugt davon, dass die Kontaktleute, die die eigentlichen Rettungsaktionen durchführen, nicht wissen, dass Ahnzhelyk hinter allem steckt. Sie hat ein auf Zellen basierendes System aufgebaut – auf Terra hat man so etwas seinerzeit als ›Schläfer-Zellen‹ bezeichnet. Dieses System war bereits vollständig aufgebaut und wartete nur auf seine Aktivierung, lange, bevor Clyntahn von der Existenz des ›Kreises‹ erfahren hat. Ahnzhelyk brauchte ihren ... Rettungstrupps nur noch die vorbereiteten Befehle zu erteilen.«
    »Klingt ganz so, als sollten wir sie unbedingt anheuern, damit sie für Euch arbeitet, Nahrmahn«, meinte Cayleb zu dem rundlichen Emeraldianer.
    »Für mich , Euer Durchlaucht, klingt das ganz so, als sollte man für sie eine gänzlich neue Dienststelle schaffen und ihr die Leitung über Geheimoperationen übertragen«, erwiderte Nahrmahn gänzlich ernsthaft. »Ich habe noch nie etwas in der Größenordnung versucht,

Weitere Kostenlose Bücher