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Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sie als Mörderin ihres Vaters hin... Sie hatte das Gefühl, sich in einem furchtbaren Netz verfangen zu haben, in das sie sich immer mehr verstrickte... Alles, was sie tat oder sagte oder nicht sagte schien es nur noch schlimmer zu machen...
     
    *
     
    Francine versuchte einzuschlafen, aber sie fand einfach nicht die nötige Ruhe. Sie war völlig überreizt und verspannt. Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. Harris, der Kriminalbeamte, hatte nicht so ausgesehen, als wollte er ihr um jeden Preis etwas am Zeug flicken. Ganz im Gegenteil. Er schien ihr sogar ein sehr sympathischer und attraktiver Mann zu sein. Aber die Umstände, unter denen sie sich kennengelernt hatten, waren denkbar ungünstig. Und wie die Dinge nun einmal lagen, musste Harris einfach zu der Überzeugung gelangen, dass sie, Francine Baily, die Mörderin ihres Vaters war. Sie hatte ein Motiv, sie hatte die Gelegenheit - was fehlte noch, um sie ins Gefängnis zu bringen? Nichts!, wurde es ihr klar. Sie selbst wusste, dass sie es nicht gewesen war und dass sie auch niemals zu einer solchen Tat fähig gewesen wäre. Aber dieses Wissen war in diesem Fall nichts wert, denn sie teilte es mit niemandem. Hier zählten nur Beweise und Indizien.
    "Warum bist du gekommen, Francine?"
    "Dad, du hast mich doch hier her gerufen!"
    "Was?"
    "Ja! Du hast mir geschrieben!"
    "Ich weiß nicht, was du meinst, Francine."
    Dieser Wortwechsel mit ihrem Vater klang in ihrem Inneren nach.
    Sie war ihm gegenübergetreten und er war überrascht gewesen... Ein schrecklicher Verdacht kam in ihr hoch.
    Dad hatte sie nicht gerufen! Und vielleicht war er auch nicht der Autor des Briefes, den sie erhalten hatte! "Ich weiß nicht, was du meinst Francine!" Sie fasste sich an den Kopf. Dad hatte das vielleicht nicht nur so dahingesagt. Er schien wirklich nichts gewusst zu haben.
    Als diese Worte über Dads Lippen gekommen waren, hatte sie gar nicht richtig hingehört. Und dann war die Versöhnung gekommen und alles andere schien unwichtig geworden zu sein all das, was sie sich zuvor gegenseitig an den Kopf geworfen hatten. Irgend jemand hatte sie mit dem Brief hier gelockt - und sie war prompt in die Falle gegangen. Und jetzt mussten alle den Eindruck haben, dass sie für den Tod ihres Vaters verantwortlich war.
    Der Brief!, dachte sie. Sie musste sichergehen!
    Der Brief war ein wichtiger Beweis! Und wenn sich ihr Verdacht bestätigte, dann erklärte das auch die Tatsache, dass dieser Brief nicht handschriftlich geschrieben worden war. Es war also durchaus möglich, dass man sie auf diese Weise getäuscht hatte. Aber wenn dieser Brief nicht von Dad geschrieben worden war, dann würde sich das vielleicht nachweisen lassen! Vielleicht ließ sich die Schreibmaschine herausfinden, auf der er getippt worden war! Der Brief musste noch immer in ihrer Manteltasche sein. Und der Mantel hing unten im Flur an der Garderobe. Sie hatte ihn während des Fluges von San Francisco nach New York mindestens ein Dutzendmal gelesen und sich dabei darüber gewundert, wie einfühlsam ihr Vater zu schreiben wusste... Der Brief war genau so geschrieben, dass er die richtige Seite in ihr zum Schwingen gebrachte hatte... Die Sache ließ Francine keine Ruhe mehr. Sie öffnete so leise wie möglich die knarrende Holztür ihres Zimmers und ging hinaus auf den dunklen Flur. Dann ging sie barfuß die Treppe hinunter und erreichte schließlich die Garderobe. Dort hing ihr Mantel neben einigen anderen Kleidungsstücken.
    Francine griff in die rechte Tasche, in der der Brief sein musste. Es war, als würde sich ihr eine kalte Hand auf die Schulter legen... Der Brief war nicht mehr da!
     
    *
     
    Fieberhaft durchwühlte Francine nun auch die anderen Taschen ihres Mantels, aber der Brief fand sich nicht mehr, obwohl sie sich absolut sicher war, dass er hier sein musste! Jemand ist schneller gewesen!, dachte sie wütend. Irgend jemand hier im Haus hatte ihre Sachen durchwühlt und den Brief wieder an sich genommen... Und wenn dann dieser Harris von der Kriminalpolizei wieder auftauchte und sie nach dem Grund für ihren Aufenthalt hier im Haus von Jeffrey J. Baily fragte - was sollte sie ihm da antworten? Dass sie auf Grund eines mysteriösen Briefes gekommen war, der mit einem Mal nicht mehr auffindbar war? Sie konnte sich das Stirnrunzeln in Harris'
    Gesicht schon jetzt lebhaft vorstellen. Es war, als hätte sich fast unmerklich eine Schlinge um ihren Hals gelegt, die sich nun unerbittlich zusammenzog. Dann zuckte

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