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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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einer ganzen Kette von Orgasmen.

Kapitel 14
    Tristan in Schwierigkeiten
    Ich frage mich, ob du dir wohl vorstellen kannst, wie ich die letzte Nacht verbracht habe, dachte Claudia und betrachtete ihr attraktives Gegenüber.
    Tristan Van Dissell war auf seine Weise genauso bezaubernd wie Paul. Aber sie zog nun mal Liebhaber mit dunklen Haaren denen mit blonden – wie es ihre eigenen waren – vor. Sie blickte auf Tristans exakt gestylte Locken, während er die Weinliste studierte, als ob sein Leben davon abhinge, welche Wahl er traf. Immer wieder sah sie Pauls wilde, lockige Mähne vor sich – schwarz vor Schweiß, als er sie zum x-ten Mal zum Höhepunkt brachte. Oder Melodys Haare – wiederentdeckt brünett und süß zerzaust -, wie die junge Frau zwischen ihren Schenkeln kniete und ihre Möse leckte.
    Oh, es war eine verrückte, verruchte Nacht gewesen, und Claudia spürte noch jetzt, wie sich alle Nerven in ihren Gliedern zusammenzogen, als sie an die Fesseln und die überwältigende Kraft der Lust dachte. Dass ihre beiden Gespielen, vor allem Melody, dazu fähig waren, auf so kunstvolle Weise verführerisch zu sein, das war ein Schock für sie gewesen. Doch während sie ans Bett gefesselt war, hatte sie begriffen, dass es dumm war, über irgendjemanden ein Urteil zu fällen, wenn es um erotische Exzesse ging. Allein der Gedanke, was sie alles mit ihr angestellt hatten, brachte sie beinahe noch einmal zum Kommen.
    »Gefällt es dir hier?«, fragte Tristan wohl gelaunt, nachdem er einen besonders raren Wein gewählt hatte, mit dem er sie
höchstwahrscheinlich beeindrucken wollte. »Ich wusste, dass du es hier mögen würdest. Es hat hier ein gewisses Je-ne-saisquoi , findest du nicht auch? Ich bin mir sicher, dass es unsere Holding bereichern würde.«
    » Unsere Holding?«, hakte Claudia nach. Sie warf ihm einen langen, kritischen Blick zu und dachte dabei, dass er wirklich Angst vor ihr zu haben schien. Er heckte ganz bestimmt nichts Gutes aus, auch wenn er nicht wusste, dass sie durch Melody schon informiert worden war. Seine Anspannung ließ ihn sinnlose Dinge plappern und ruinierte seine sonst so glatt wirkende Souveränität. Unter anderen Umständen wäre er in dieser Umgebung wahrscheinlich der Inbegriff kosmopolitischer Coolness gewesen – einer Umgebung, die er selbst vorgeschlagen hatte. Es handelte sich um ein Restaurant in einem großen Hotel, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet war und für das sich auch Gerald des Öfteren interessiert hatte.
    »Ja, du weißt schon, was ich meine«, sagte er, streckte den Arm aus und legte seine Hand auf die ihre. »Ich identifiziere mich einfach so sehr mit Geralds Geschäften und fühle mich dir wirklich verbunden, dass ich mich manchmal etwas besitzergreifend ausdrücken mag.«
    »Und fühlt sich Richard auch so besitzergreifend?«, entgegnete sie. Tristans Handfläche fühlte sich warm an, da er offensichtlich etwas schwitzte. Der arme Kerl war wirklich nicht in der besten Verfassung.
    »Äh … ja, ich glaube schon«, stammelte er und spielte nervös mit seinem Weinglas. »Aber nicht so, wie ich das tue.« Er hielt inne und schien tief Luft zu holen, um die Fassung wiederzugewinnen. Nun versuchte er es mit einem breiten, jugendlichen Lächeln. »Ich würde mein Interesse als etwas persönlicher betrachten.«
    »Und er ist natürlich auch verheiratet«, bemerkte Claudia, die ihr Gegenüber weiterhin aus schmalen Augen musterte.
Sie fragte sich, ob Tristan wohl etwas über Melodys Flucht aus dem ehelichen Haus der Truebridges sagen würde. Er muss davon wissen, dachte sie, da Richard und er die ganze Angelegenheit, was ihre Finanzen betraf, bestimmt im Detail zusammen geplant hatten.
    Diese Bemerkung schien Tristan wieder aus dem Konzept zu bringen. In der darauffolgenden Minute des Schweigens nahm Claudia einen Schluck Wein und dachte über die vergangenen vierundzwanzig Stunden nach.
    Nach den erotischen Extravaganzen der Nacht zuvor wusste sie nun, dass sie sowohl Paul als auch Melody vollkommen vertrauen konnte. Ihre Zweifel, was den Fremden in ihrem Haus betraf, waren zwar noch nicht völlig ausgeräumt, doch sie spürte bereits im tiefsten Inneren, dass man ihm vertrauen konnte. Selbst wenn er nicht derjenige war, der er zu sein vorgab und vielleicht sogar seine Identität verborgen hielt, wusste sie doch inzwischen, dass er nicht vorhatte, sie zu täuschen oder ein falsches Spiel mit ihr zu treiben. Sie war hundertprozentig überzeugt davon, dass

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