Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok
vorüberging. »Nicht, Mann!«
»Was kann er schon groß machen? Mir Grimassen schneiden?“
»Wenn du erst einmal damit anfängst zu tun, was er sagt, dann fällt es schwer, damit aufzuhören. Tu's nicht.«
Michael dachte einen Augenblick nach, dann riss er sich los und ging zum Fenster.
Er starrte finster hinaus. Rote und blaue Lichter flackerten auf dem Glas und reflektierten auf seiner Haut.
»Was ist das?«, fragte Claire und stand auf.
»Hey! Im Ernst, Leute. Hört auf, ihr Spiel zu spielen!«
»Cops«, sagte Michael. Er klang ausdruckslos und schockiert. »Sie haben die ganze Straße abgeriegelt. Sie bringen die Leute von hier weg.«
»Welche Leute? Die Vampire?«, wollte Eve wissen. Sie drängte sich ebenfalls ans Fenster.
»Pfff«, sagte Shane mürrisch. »Na toll. Beachtet mich einfach nicht. Wenn euch ein Vampir befiehlt, von einer Klippe zu springen...«
»Sie evakuieren die Nachbarschaft«, sagte Michael. »Schaffen mögliche Zeugen aus dem Weg.“
»Oh, shit«, sagte Shane und sprang auf, um Claire über die Schulter zu schauen. »Wie sehr am Arsch sind wir jetzt?«
»Na ja, die Cops sind keine Vampire. Der Schutz wird sie nicht fernhalten.«
Claire sah, dass zu den sechs Polizeiautos, die alle ihre Lichter anhatten, die in blutroten und venenblauen Blitzen zuckten, zwei lange, skelettartige Feuerwehrfahrzeuge stießen. Eines an jedem Ende des Blocks.
Michael sagte nichts, aber seine Augen verengten sich.
»Oh, shit!«, flüsterte Shane. »Das würden sie nicht tun.“
»Doch«, sagte Michael. »Ich glaube schon. Wenn dieses Buch wirklich so wichtig ist, würden sie fast alles tun, um es zu bekommen.«
Urplötzlich tauchte Olivers Gesicht direkt vor ihnen am Fenster auf. Alle schrien auf - selbst Michael - und fuhren zurück. Shane versuchte, Claire hinter sich zu schieben. Sie schlug so lange nach ihm, bis er sie in Ruhe ließ.
Sie wollte hören, was Oliver zu sagen hatte.
»Es ist fast fünf Uhr«, sagte Oliver. Seine Stimme war durch das Fensterglas gedämpft. »Die Zeit geht uns aus, Michael. Entweder du lädst mich jetzt ein und händigst mir das Buch aus oder es wird sehr unangenehm für euch, fürchte ich.“
»Warte!« Claire ballte ihre Hände Zu Fäusten. »Ich will es eintauschen!«
Er musterte sie und wies sie dann ab. »Es tut mir furchtbar leid, meine Liebe, aber diese Gelegenheit hast du verstreichen lassen. Wir rudern inzwischen in raueren Gewässern. Entweder ihr gebt uns das Buch oder wir kommen und holen es uns. Ich sage dir, das ist der beste Deal, den ihr auf dieser Seite der Hölle noch kriegen könnt.«
Michael ließ den Rollladen herunterknallen. »Shane. Du, Eve und Claire geht in die Vorratskammer. Bewegt euch!“
»Keine Chance!«, erklärte Eve. »Ich lasse dich nicht allein!«
Er nahm ihre Hand und sie sahen sich tief in die Augen, auf eine Art, die Claires Knie weich werden ließ, obwohl sie einige Schritte von ihnen entfernt stand. »Sie können mir nichts anhaben, es sei denn, sie verletzen das Haus selbst. Sie können mich nicht töten, es sei denn, sie zerstören das Haus. Verstanden? Ihr seid die Verwundbaren unter uns. Und ich will, dass ihr in Sicherheit seid.«
Er küsste ihr die Hand, warf Claire und Shane einen verlegenen Blick zu und küsste Eve dann auch auf die Lippen.
»Huh«, sagte Shane. »Hab ich's mir doch gedacht.« Er nahm Claire an der Hand. »Michael hat recht. Wir bringen euch Mädels besser an einen sicheren Ort.«
»Du auch, Shane«, sagte Michael.
»Keine Chance!«
»Das ist jetzt nicht die Zeit, sich etwas zu beweisen, Alter. Pass einfach auf sie auf. Ich kann selbst auf mich aufpassen.«
Vielleicht, dachte Claire. Und vielleicht wollte er sie einfach nur aus dem Weg haben für den Fall, dass er es doch nicht konnte. Wie auch immer - sie hatte keine Möglichkeit zu protestieren.
Shane dirigierte sie und Eve in die Küche, belud sie mit Wasser und abgepacktem Essen wie Käseflips und Energieriegeln und half ihnen, die Sachen in dem dunklen, bedrückenden Versteck zu stapeln, in dem Eve sie an jenem ersten Morgen, den sie im Glass House verbracht hatte, versteckt hatte.
Sie wusste nicht, ob Shane Michaels Anordnung wirklich befolgt hätte - möglich wäre es gewesen, dachte sie -, aber gerade als sie den Rest ihrer Vorräte in die schmale kleine Tür schoben, war aus dem Wohnzimmer das laute Splittern von Glas zu hören.
»Was zum Teufel ist das?«, entführ es Shane und er duckte sich hinaus, um nachzuschauen, was
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