Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Dämonen gesehen, aber sie hatte keine Ahnung, wie Eve das geschafft hatte; in Morganville war das verboten, ebenso wie alle anderen Filme oder Bücher, in denen Vampire vorkamen. Oder genauer gesagt das Töten von Vampiren. Downloads aus dem Internet wurden auch streng kontrolliert, obwohl es zweifellos einen heißen Schwarzmarkt für diese Dinge gab, zu dem sich Eve anscheinend Zugang verschafft hatte.
»So wie du?«, sagte Michael. Er hatte das Arsenal an Pfählen und Kreuzen nicht vergessen, das Eve in ihrem Zimmer versteckte. Früher schien das vernünftig, wenn man in Morganville lebte. Jetzt schien es wie das beste Rezept für häusliche Gewalt.
Eve sah niedergeschlagen aus. »Ich würde niemals...«
»Ich weiß.« Er nahm ihre Hand zärtlich in seine. »Ich weiß.«
Sie entspannte sich, aber dann schüttelte sie die Hand ab und blickte ihn wieder finster an. »Hör mal, das ist gefährlich . Sie wissen, dass du ein leichteres Ziel bist als diese anderen Typen, und sie werden dich noch mehr hassen, weil du, weil du einer von uns bist. In unserem Alter.«
»Vielleicht«, sagte Michael. »Eve, komm schon, setz dich. Setz dich mal hin.«
Sie setzte sich, aber es war eher eine Art Kollaps und sie hörte nicht auf, hektisch mit ihrer Ferse auf und ab zu wippen oder mit ihren schwarz lackierten Fingernägeln auf den Tisch zu trommeln. »Das ist schlimm«, sagte sie. »Das weißt du, oder? Neun Komma fünf Punkte auf einer Skala von eins bis zehn der Dinge, die mich am meisten zum Kotzen bringen.«
»Im Vergleich wozu?«, fragte Shane. »Wir leben bereits mit dem Feind. Wie viel zählt das? Ganz zu schweigen davon, dass du mit ihm poppst...«
Michael stand so schnell auf, dass sein Stuhl kippte und krachend auf dem Boden aufschlug. Shane richtete sich auf und ballte die Fäuste, bereit für Ärger.
»Halt die Klappe, Shane«, sagte Michael tödlich ruhig. »Das meine ich ernst.«
Shane starrte an ihm vorbei Eve an. »Er wird dich beißen. Er kann nichts dafür, und wenn er einmal damit anfängt, kann er nicht mehr aufhören; er wird dich umbringen. Aber das ist dir klar, oder? Was soll das sein – die freakige Goth-Vorstellung von romantischem Selbstmord? Wirst du jetzt zu einer Vamp-Braut?«
»Halt du dich da raus, Shane. Alles, was du über Goth-Kultur weißt, kennst du von The Munsters und deinem Gangster-Dad.« Na großartig, jetzt war Eve auch noch wütend. Somit war Claire die einzig Normale im Zimmer.
Michael machte einen Versuch zurückzurudern. »Komm schon, Shane. Lass sie in Ruhe. Du bist derjenige, der ihr wehtut, nicht ich.«
Shanes Blick zuckte zu Michael und wurde hart. »Ich tue keinen Mädchen weh. Das behauptest du! Und das musst du erst mal beweisen, du Arsch.«
Shane stieß sich von der Wand ab, weil Michael ein paar Schritte auf ihn zu machte. Claire schaute mit großen Augen und völlig erstarrt zu.
Eve stellte sich zwischen sie und streckte beide Hände aus, um sie zurückzuhalten. »Kommt schon, Jungs, das ist jetzt nicht euer Ernst.«
»Irgendwie schon«, sagte Shane kalt.
»Gut. Entweder ihr schlagt euch jetzt oder ihr sucht euch ein Zimmer, in dem ihr allein sein könnt«, fuhr sie sie an und trat zurück. »Aber tut nicht so, als würdet ihr das hilflose kleine Mädchen beschützen, darum geht es nämlich gar nicht. Es geht um euch beide. Also reißt euch zusammen oder haut ab; eins von beidem.«
Shane starrte sie einen Augenblick mit großen Augen an, er sah seltsam verletzt aus. Dann schaute er Claire an. Sie rührte sich nicht.
»Ich bin raus«, sagte er. Er wandte sich um, ging durch die Küchentür und ließ sie hinter sich zufallen.
Eve stieß ein leichtes Keuchen aus. »Ich hätte nicht gedacht, dass er gehen würde«, sagte sie so zittrig, dass Claire einen Augenblick lang dachte, sie würde gleich weinen. »So ein blöder Idiot.«
Claire fasste sie an der Hand. Eve drückte sie fest und ließ sich dann in Michaels Umarmung sinken. Vampir hin oder her: Die beiden schienen glücklich zu sein und außerdem war das Michael. Sie konnte Shanes Wut einfach nicht verstehen. Sie schien völlig grundlos aufzuflammen, wenn sie es am wenigsten erwartete.
»Ich werde besser mal...«, sagte sie vorsichtig. Michael nickte.
Claire rutschte von ihrem Stuhl und ging Shane suchen. Nicht dass das besonders schwierig gewesen wäre; er lümmelte auf dem Sofa herum, starrte auf den Bildschirm seiner Playstation und bearbeitete die Steuerung, um ein weiteres Zombievernichtendes
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