Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
der Eckzahn-Liga beigetreten.
Niemand weiß, wie oder wo das passiert ist, und ich bezweifle, dass Glass auspacken wird, aber es sollte allen Anlass zur Sorge geben. Bedeutet das, dass es bald mehr Vamps als Menschen geben wird? Immerhin ist er seit Generationen der erste frisch gebackene Untote.
Achtung, Jungs und Mädels: Glass sieht zwar wie ein Engel aus, aber in seinem Inneren schlummert jetzt ein Dämon. Prägt euch dieses Gesicht ein, Leute. Er ist das neueste Mitglied des Klubs »Schöner leben als Toter!«.
***
»Der Klub ›Schöner leben als Toter‹?«, wiederholte Claire laut und war entsetzt. »Das soll wohl ein Witz sein, oder?« Es gab ein Foto von Michael, wahrscheinlich direkt aus einem Jahrbuch der Highschool entnommen und mit einem Grafikprogramm auf einen Grabstein montiert.
Mit dick ins Bild geschmierten Vampirzähnen.
»Captain Durchblick würde nie so weit gehen, direkt dazu aufzurufen, jemanden zu töten«, sagte Michael. »Er formuliert die Dinge sehr vorsichtig.« Claire sah, dass ihr Freund verärgert war. Und dass er Angst hatte. »Er hat unsere Adresse aufgeführt. Und alle unsere Namen, aber wenigstens erwähnt er, dass ihr keine Vampire seid. Trotzdem. Das ist nicht gut.« Michael war noch damit beschäftigt, seinen Schock darüber zu überwinden, dass er in der Zeitung als Vampir geoutet worden war. Nun begann auch er, sich Sorgen zu machen. Was Claire schon lange tat.
»Aber... warum unternehmen die Vampire nichts gegen ihn? Warum schieben sie ihm keinen Riegel vor?«
»Das haben sie schon versucht. Sie haben in den letzten beiden Jahren drei Leute verhaftet, die behaupteten, Captain Durchblick zu sein. Es stellte sich aber heraus, dass sie keine Ahnung hatten. Der Captain könnte selbst der CIA noch Tipps geben, wie man eine geheime Operation durchführt.«
»Also hat er echt den Durchblick«, sagte Claire.
»Ja, hat er wohl.« Michael nahm einen großen Schluck Kaffee. »Claire, das gefällt mir nicht. Nicht, dass wir nicht schon genug Ärger hätten, auch ohne diesen...«
Eve riss die Küchentür auf und ließ sie mit einem lauten Knall gegen die Wand krachen, worüber sie beide erschraken. Sie stapfte durch die Küche und lehnte sich an den Frühstückstisch. Sie war heute nicht besonders gothic; ihr Haar war zwar noch immer pechschwarz, aber sie hatte es zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengefasst und auf dem schlichten Strick-Shirt und der schwarzen Hose war weit und breit kein Totenkopf zu sehen. Sie war auch nicht geschminkt. Sie sah fast schon... normal aus. Irgendetwas stimmte nicht.
»Na schön«, sagte sie und knallte eine zweite Ausgabe von Die Eckzahn-Rundschau vor Michael auf den Tisch. »Bitte sag mir jetzt, dass dir darauf eine schlagfertige Antwort einfällt.«
»Ich werde dafür sorgen, dass ihr drei in Sicherheit seid.«
»Oh, genau das wollte ich jetzt eigentlich nicht hören! Sieh mal, ich mache mir keine Sorgen um uns! Wir sind schließlich nicht diejenigen, die per Photoshop auf einen Grabstein montiert wurden!« Eve schaute sich das Bild noch einmal an. »Obwohl – lieber tot als so eine Frisur...oh Gott, war das dein Abschlussballfoto?«
Michael riss ihr die Zeitung aus der Hand und legte sie mit der Vorderseite nach unten auf den Tisch. »Eve, nichts wird passieren. Captain Durchblick ist einfach ein Freund von viel Gerede. Niemand wird hinter mir her sein.«
»Klar«, sagte eine neue Stimme. Es war Shane. Er war hinter Eve hereingekommen und wollte offensichtlich das Feuerwerk nicht verpassen. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Wand neben dem Herd. »Am besten, wir machen genauso weiter und verarschen uns selbst«, sagte er. »Das riecht nach Ärger, und das weißt du genau.« Claire wartete darauf, dass er zum Tisch herüberkam und sich zu ihnen setzte, so wie immer.
Aber das tat er nicht. Shane blieb nicht gern mit Michael im selben Zimmer, seit...der Veränderung. Und er schaute ihn auch nicht mehr direkt an, nur noch aus einem anderen Winkel oder von der Seite. Außerdem war er dazu übergegangen, eines von Eves Silberkreuzen zu tragen, auch wenn es im Moment unter dem Kragen des grauen T-Shirts, das er trug, versteckt war. Claire ertappte sich dabei, wie sie auf seine gerade noch sichtbaren Umrisse starrte.
Eve ignorierte Shane; ihre großen dunklen Augen waren starr auf Michael gerichtet. »Du weißt, dass sie jetzt alle Jagd auf dich machen werden, oder? All diese Möchtegern-Buffys?« Claire hatte Buffy - Im Bann der
Weitere Kostenlose Bücher