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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Mund, senkte den Kopf und ging schneller. Am Fuß der Treppe zum Naturwissenschaftsgebäude hielt Jerome an, sie sprang die Stufen hinauf und huschte unter das Betonvordach, wo sich die anderen Studenten bereits drängten, die Schutz vor dem Regen suchten. Sie blickte noch einmal nach unten. Jerome lächelte und winkte und ihr Blick fiel auf sein Armband aus Kupfer oder Bronze.
    Er stand unter Schutz. Vermutlich ein Einheimischer aus Morganville.
    »Ich bin nicht ihre Freundin. Ich kann nichts dafür«, jammerte sie, als sie sich gegen Eve verteidigte, die noch nicht mal anwesend war.
    Und dann nieste sie, schniefte und bewegte ihren nassen Hintern Richtung Klassenzimmer.
    ***
    Der Regen hielt den ganzen Tag und die ganze Nacht an, aber der nächste Tag begann hell und klar mit einer blassen silbrigen Sonne, die nicht so grell war, wie Claire erwartet hatte. Ganz schön eigentlich. Sie hatte bereits geduscht, als Eve ins Badezimmer gestolpert kam und mehr nach einer wandelnden Leiche aussah als die meisten Vampire. Eve murmelte etwas und ignorierte Claire, als sie die Dusche wieder anstellte. Claire machte sich am Waschbecken fertig und eilte nach unten. Sie traf Michael an, der kalten Kaffeesatz aus der Maschine kippte.
    Total komisch, dass er als Vampir viel eher ein Morgenmensch war als früher. Vielleicht genoss er es einfach, überhaupt wieder einen Morgen zu haben, anstatt in der Morgendämmerung zu einem flüchtigen Geist zu werden.
    »Eve ist schon auf. Du machst den Kaffee besser so stark, dass der Löffel darin stecken bleibt.«
    Michael warf ihr ein kleines Lächeln zu, das trotzdem fast tödlich genug war, das Herz eines Mädchens zum Stillstand zu bringen. Zum Glück wusste er, wie weit er es mit seinem Charme gerade noch treiben durfte.
    »So schlimm?«
    Sie dachte einen Augenblick darüber nach, als sie eine Schüssel und eine Packung Reis-Crispies holte und die Milch hinter den Bierflaschen – Schmuggelware von Shane – im Kühlschrank fand. »Hast du diesen Film gesehen, in dem Zombies die Gehirne von Menschen essen?«
    »Die Nacht der lebenden Toten?«
    »Die Zombies würden abhauen, wenn sie Eve sehen würden.«
    Michael schaufelte noch mehr Kaffee in den frischen Filter. Er hatte ein hübsches blaues T-Shirt an und nicht allzu verratzte Jeans, außerdem trug er Schuhe. Turnschuhe zwar, aber immerhin Schuhe. Claire starrte auf seine Füße. »Du gehst weg?«, fragte sie.
    »Ich habe einen Job«, sagte Michael. »Ich arbeite von zehn bis Ladenschluss bei JT’s Music auf der Third Street. Überwiegend werde ich wohl Gitarren vorführen und verkaufen, aber JT hat gesagt, dass er mich auch Privatstunden geben lässt, wenn ich will.«
    Das war so... normal. Echt normal. Und er klang richtig glücklich. Claire biss sich auf die Lippen und versuchte, die Explosion von Fragen in ihrem Kopf zu koordinieren. »Äh – und was ist mit der Sonne?«, fragte sie. Denn die schien dabei das erste Hindernis zu sein.
    »Sie stellen mir ein Auto zur Verfügung«, sagte Michael. »Es steht in der Garage. Totaler UV-Schutz. Außerdem gibt es eine Tiefgarage bei JT’s. Wie fast überall.«
    »Wer hat dir ein Auto zur Verfügung gestellt?« Er schenkte ihr einen Du-bist-gar-nicht-so-blöd- Blick. »Die Stadt? Amelie?«
    Er antwortete nicht direkt, als er den Filterbehälter zumachte und die Kaffeemaschine einschaltete. Sie begann zu zischen und in der Kanne tröpfelte es.
    »Sie haben gesagt, dass das Standard ist«, sagte er. »Für neue Vampire.«
    »Nicht dass es in den letzten fünfzig Jahren welche gegeben hätte, oder?«
    Er zuckte die Achseln. Es war offensichtlich, dass ihm ihre Fragen unangenehm waren, aber Claire konnte es sich nicht verkneifen. »Hast du je herausgefunden, warum es so lange keine gab?«
    »Ich glaube, es ist im Moment keine gute Idee, allzu neugierig zu sein.«
    Das verstand sie – und sie verstand ebenso, dass das auch für sie selbst galt –, aber sie konnte irgendwie nicht aufhören, Fragen zu stellen. »Michael – haben sie dir auch den Job verschafft?«
    »Nein. Ich kenne JT. Ich habe den Job ganz allein gefunden. Sie haben mir angeboten...« Er hielt inne, weil er offensichtlich fand, dass er schon genug gesagt hatte.
    Claire erriet den Rest des Satzes. »Sie haben dir einen Job in der Vampirgemeinde angeboten. Nicht wahr? Oder...«Oh, mein Gott. »Oder haben sie dir angeboten, ein Schutzherr zu werden?«
    »Nicht sofort«, sagte er und starrte noch immer die Kaffeemaschine an.

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