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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Anderson
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ja nicht gerade alle Türen geöffnet.«
    »Das ist genau die Art von Bemerkungen, die mich von dieser Idee abschreckt«, sagte Simon kühl.
    »Bitte, denk darüber nach«, bettelte sie.
    Eine lange Pause trat ein. »Ich werde dir Bescheid geben«, willigte er schließlich ein. »Aber hier ist erst einmal die Liste der Mitglieder, die du nach Belieben kontaktieren kannst.«
    »Wozu?«
    »Streng deine Phantasie an. Die hat sich doch durch deine Aufenthalte hier sicher weiterentwickelt. Exteilnehmer laden einander zu Abendessen ein oder veranstalten an den Wochenenden Partys. Deine Freundin Jan Pearson hatte schon eine Menge Spaß, seit sie ein Wochenendseminar bei uns besucht hat. Von nun an kannst auch du an ihren Festen teilnehmen. Hat dich nicht das letztlich hierhergebracht, die Tatsache, dass sie dich aus ihrem Leben ausgeschlossen hat?«
    Natalie nickte. »Ja, das stimmt. Das hatte ich vergessen, weil es mir vorkommt, als sei das alles schon so lange her.«
    »Es ist tatsächlich lange her, und du warst damals noch ein anderer Mensch.«
    »Du hast mich verändert«, flüsterte Natalie. »Da kannst du mich jetzt doch nicht einfach so verlassen. Du hast mich gelehrt, dunklen Begierden nachzugeben und Dinge zu genießen, von deren Existenz ich nichts wusste. Ich kann gar nicht mehr zu meinen alten Gewohnheiten zurück. Was soll aus mir werden, wenn wir uns nicht mehr sehen?«
    »Wie ich dir bereits gesagt habe, dazu dient diese Liste. Sie ermöglicht es dir, deine neu entdeckte Sexualität mit Gleichgesinnten zu erkunden.«
    »Aber ich will nur dich.«
    »Es schmeichelt mir, das zu hören«, sagte Simon und wandte sich bereits zum Gehen.
    »Warte!«, rief Natalie. »Was ist mit dem Job?«
    »Ich habe dir schon gesagt, dass ich darüber nachdenken werde. Aber rechne eher nicht damit.« Mit diesen Worten ließ er sie stehen.
    Natalie stieg in ihr Auto. Eigentlich hätte sie sich gut fühlen sollen. Sie hatte ein wunderbares Wochenende hinter sich, unglaubliche Dinge getan und phantastische Vergnügungen genossen. Doch das wäre alles nichts wert, wenn sie Simon nie wieder sah.
    Hätte er seine Eifersucht nicht gestanden, wäre sie sich keinesfalls sicher gewesen, ob er sie so dringend brauchte wie sie ihn. Doch seit er das zugegeben hatte, wusste sie genau, dass sie wie füreinander geschaffen waren. Ironischerweise würde all das, was sie gerade gelernt hatte, kaum ins Gewicht fallen, denn im Job würde sie nach wie vor alles dominieren. Noch dazu schien sie den bisher einzigen Mann, der ihr seelenverwandt war, bereits wieder verloren zu haben. Den Mann, der ihren Körper zu beherrschen vermochte wie kein anderer, dem sie bislang begegnet war – und wahrscheinlich auch keiner, dem sie noch begegnen würde.
    »Was machen Sie am Wochenende, Natalie?«, fragte Grace, als Natalie sich zwei Wochen nach ihrem zweiten Besuch im Haven bereit machte, ihr Büro zu verlassen.
    »Ich verbringe es bei einer Freundin, Jan Pearson. Wahrscheinlich erinnern Sie sich noch an sie; sie ist selbstständige Casterin.«
    »Ach ja. Eine Zeit lang haben Sie sich doch oft mit ihr getroffen.«
    »Stimmt. Aber sie war für eine Weile sehr beschäftigt, jetzt ist sie wieder auf der Bildfläche erschienen.«
    »Na dann viel Spaß.«
    »Danke«, sagte Natalie, »den werde ich haben.«
    Sobald sie zu Hause war, warf sie ein paar Sachen in eine kleine Reisetasche und fuhr damit zu Jan. Sie freute sich sehr auf das Wochenende, weil es ihre erste Party für ehemalige Gäste des Haven sein würde, zu der sie eingeladen war. Allerdings gab es auch eine Enttäuschung. Simon würde nicht dabei sein.
    »Hi!«, begrüßte Jan sie begeistert, nachdem sie ihr die Tür aufgemacht hatte. »Lange nicht gesehen. Meine Güte, du siehst gut aus. Hattest du Spaß an deinem Wochenende im Haven?«, fügte sie mit einem verschlagenen Grinsen hinzu.
    »Ich habe zwei Wochenenden dort verbracht«, klärte Natalie sie auf. »Und sie waren phantastisch.«
    »Schön. Dann sollte dir dieses Wochenende auch gefallen. Vielleicht kennst du sogar jemand von den anderen Gästen.«
    »Wo soll ich schlafen?«, fragte Natalie.
    »Davon hast du nach dem Abendessen sicher eine bessere Vorstellung«, erwiderte Jan. »Jetzt komm erst mal rein. Wir wollten uns gerade zum Essen setzen.«
    Natalie kannte aus der Runde am Tisch niemanden, doch im Verlauf des Abends spürte sie eine gewisse Erregung in sich wachsen. Besonders angezogen fühlte sie sich von dem Mann zu ihrer Linken, der

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