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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Anderson
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er.
    Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie das getan hatte, um zu vergessen, was im Erdgeschoss geschehen war. Irgendwie musste sie schließlich die Kontrolle über ihr Leben zurückerlangen, die Geschäftsfrau in sich wiederfinden, und – so lächerlich das wirken mochte – die Kleidung half ihr dabei. »Es ist zum Autofahren bequemer«, antwortete sie.
    Er versuchte ein Lächeln. »Natürlich. Dass ich da nicht selbst draufgekommen bin. Lass mich das tragen.«
    Schweigend verließen sie das Zimmer. Natalie schaute sich noch einmal um und sah sich für einen Augenblick selbst, wie sie sich über die Stange beugte und mit den Händen ihre Knöchel umfasste. Sofort wandte sie sich ab, in dem Bewusstsein, das jetzt alles hinter sich lassen zu müssen.
    Simon sagte erst wieder etwas, als sie schon den Parkplatz überquerten. »Dann wünsche ich eine gute Heimreise.«
    Natalie sah ihn erstaunt an. »Ist das alles, was du mir zu sagen hast?«
    »Ich denke schon.«
    »Du schaust so finster drein. Was ist los?«
    »Nichts.« Er musterte sie kurz, blickte aber gleich wieder weg, als könne er ihr nicht in die Augen sehen.
    »Dir hat nicht gefallen, was sie vorhin mit mir gemacht haben, oder?«, fragte Natalie.
    »Das hat mir nichts ausgemacht. Ich kenne das alles. Das gehört zum normalen Programm.«
    »Aber es hat dich geärgert, oder?«
    »Nein.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Es spielt keine Rolle, ob du mir glaubst oder nicht.«
    »Doch, tut es«, sagte Natalie und griff nach seinem Arm. »Es spielt für uns beide eine Rolle. Das weißt du so gut wie ich.«
    »Sei vorsichtig«, sagte Simon leise. »Möglicherweise werden wir auch hier noch gefilmt.«
    »Dann sag mir die Wahrheit. Hat es dir etwas ausgemacht, dabei zusehen zu müssen?«
    »Ja«, gestand er zögernd. »Es hat mir viel ausgemacht. Ich wollte in dir sein, wollte den Vibrator in deinen Po schieben und all die anderen Dinge tun, die dir Lust bereiten.«
    »Du warst also eifersüchtig?« Sie brachte es nicht fertig, sich die Freude nicht anhören zu lassen.
    »Das gefällt dir, was?«
    »Nur, weil mir etwas an dir liegt.«
    Er seufzte tief. »Es spielt keine Rolle, ob dir an mir liegt. Ich werde es nicht riskieren, diesen Job zu verlieren, und höchstwahrscheinlich sehen wir uns nie wieder.«
    »Aber das könnten wir doch arrangieren«, sagte sie aufgeregt.
    »Und wie?«
    »Du könntest künftig für mich arbeiten.«
    Simon sah sie ungläubig an und lachte dann. »Das soll ja wohl ein Scherz sein.«
    »Warum?«
    »Glaubst du wirklich, ich will bei allem, was ich für dich empfinde, bereitwillig den ganzen Tag über im Büro sitzen und deinen Anweisungen Folge leisten? Das würde unserem Liebesleben wohl nicht gerade gut bekommen.«
    »Warum denn nicht? Ich denke, es wäre aufregend. Wir wüssten doch beide, dass es eine Scharade ist, und sobald wir allein miteinander wären, würdest du wieder das Kommando übernehmen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du zu diesem Spiel in der Lage wärst«, erklärte Simon. »Ehrlich gesagt erleiden sehr viele unserer Kunden nach ihrem Aufenthalt wieder einen Rückschlag. Nach ein paar Monaten willst du wieder die Macht über alle Bereiche deines Lebens, das Schlafzimmer eingeschlossen.«
    »Ich sicher nicht!«
    »Es würde nicht funktionieren.«
    »Das werden wir nie erfahren, wenn wir es nicht ausprobieren. Schau mal, ich werde den Artikel, den du mir gegeben hast, sowieso bringen. Wenn dir mein Angebot zusagt, habe ich in vier Wochen eine entsprechende Stelle für dich. Das wäre am letzten Montag im Juni. Ich werde sie gar nicht offiziell ausschreiben, und du kannst dich ganz kurzfristig entscheiden.«
    Sie konnte ihm ansehen, wie groß die Versuchung für ihn war. Aber ihr war auch klar, wie schwer es ihm fallen würde, den ganzen Tag lang Anweisungen von ihr zu bekommen, egal, wie dominant er die Nacht über sein konnte. Ihr erschien die Aussicht ungemein erregend, für ihn war sie vermutlich demütigend.
    »Ich wäre ja nicht wirklich dein Boss«, beeilte sie sich hinzuzufügen. »Das Ganze wäre eher ein Spiel.«
    »Nein, das wäre es nicht. Es ist dein Magazin. Natürlich wärst du bei der Arbeit tonangebend.«
    »Aber es wäre eine Möglichkeit für uns, in Verbindung zu bleiben. Wenn es im Büro nicht funktioniert, könntest du dich woanders nach einem Job umsehen. Und nachdem du bei meinem Magazin warst, wären deine Chancen, etwas Gutes zu finden, sicher größer. Denn deine Tätigkeit als Freelancer hat dir

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