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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Shayne
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vorbereitet und einen ausgeklügelten Plan zurechtgelegt, damit der Coup auch gelang. Und etwas so Banales wie eine Morddrohung, die jemand mit Blut auf ihren Badezimmerspiegel schrieb, während sie nur ein paar Meter entfernt mit nichts als einem Handtuch bekleidet irgendwo stand, würde sie nicht davon abhalten, die Sache durchzuziehen.

2. KAPITEL
    Wenn sie in der Nähe war, stellten sich ihm die Haare im Nacken auf wie bei einer Katze, die einem Kampfhund gegenübersteht. Er war sogar schon nervös,
bevor
sie auftauchte. Es war
kein
Fall von übersinnlicher Wahrnehmung – egal, was sein durchgeknallter Assistent glauben wollte. Eher ein Fall von instinktivem Selbsterhaltungstrieb.
    Gut, sie war also ganz in der Nähe. Man konnte nicht sagen, dass er sie wirklich
wittern
konnte, doch jetzt, da er alarmiert war, war er in der Lage, den schwachen Duft zu erkennen, der sie immer umgab. Es war kein intensiver Duft – kein Parfum oder so. Vielleicht war es die Seife, die sie benutzte. Oder etwas Ähnliches. Er wusste nur, dass dieser Duft, den er mit dieser Nervensäge in Verbindung brachte, einzigartig war. Der Duft sollte nicht erotisch auf ihn wirken. Doch das tat er.
    Jack hob den Kopf und schaute sich in dem dunklen Raum um, entdecken konnte er sie allerdings nicht. Auf den Regalen an der Wand flackerten Kerzen. Ihr tanzendes Licht brach sich in den Kristallquadern, die von der Decke hingen, und verwandelte sich in Regenbögen, die über die Wände und den Fußboden glitten. Der violette Vorhang, der den Raum vom restlichen Laden abtrennte, war zugezogen und verriet nicht, wer oder was dahinter war.
    Doch sie war da draußen. Daran bestand kein Zweifel. Die lästige, kleine Nervensäge.
    Jack konzentrierte sich wieder auf die nervöse Frau, die ihm gegenübersaß und an den Trägern ihrer Handtasche nestelte. Wow, die war wirklich aufgeregt. Aufgeregter als die meisten Leute beim ersten Mal. Wenigstens wusste er jetzt, warum; sie war lediglich eine weitere Waffe in Kiley Brighams Kreuzzug gegen Scharlatane wie ihn.
    Er konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht laut und ausgiebig zu fluchen – das wäre keine gute Eigenschaft für jemanden, der vorgab, in Kontakt mit der spirituellen Welt zu stehen –, und zwang sich, seine neue Kundin gelassen anzulächeln.
    “Tut mir leid, Martha, ich kann anscheinend keine Reaktion von Ihrem geliebten verstorbenen Gatten bekommen.”
    “Können Sie
nicht
?”
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. “Es ist merkwürdig. Scheint fast, als würde er …”, Jack sah sie eindringlich an, “… gar nicht existieren. Es ist, als hätten Sie ihn erfunden, nur, um – ich weiß nicht – mich auf die Probe zu stellen oder so.”
    Sie blinzelte zweimal und starrte ihn mit offenem Mund an. Jack erkannte in ihrem Blick gerade so viel Schuldbewusstsein, wie nötig war, um seinen Verdacht zu bestätigen.
    “Das ist natürlich nicht möglich”, fuhr er fort. “Sie würden so etwas doch nie mit mir machen, nicht wahr, Martha?”
    “Natürlich nicht!”
    “Vielleicht haben Sie bei einem anderen Medium ja mehr Glück. Ich kann Ihnen ein paar Namen geben.”
    “Nein, vielen Dank. Ich werde einfach …” Sie verstummte und erhob sich.
    Ihr kleiner Holzstuhl kratzte über die Marmorfliesen, und der schrille Misston zerstörte den Zauber der einlullenden New-Age-Musik, die in geheimnisvollem Gälisch von Feen, verwunschenen Bergschluchten und ähnlichem Unsinn flüsterte.
    “Nicht so hastig”, sagte Jack und stand ebenfalls auf. “Ich bestehe darauf, Ihnen Ihr Geld zurückzugeben. Ich bin kein Dieb, wissen Sie.”
    Martha trat einen Schritt zurück in Richtung Vorhang. Sie hatte es eindeutig eilig, hier rauszukommen, denn sie lehnte sich regelrecht nach hinten und tastete mit der Hand nach dem Vorhang, lange bevor sie nahe genug dran war, um ihn aufzuziehen. “Sie, äh, können es mir überweisen”, stammelte sie, während sie langsam, aber zielstrebig weiter ihren Rückzug antrat.
    “In Ordnung, das werde ich tun. Wollen Sie mir Ihre Bankdaten geben, Martha, oder sparen wir uns den Aufwand, und ich schicke das Geld gleich direkt an Kiley Brigham?”
    Der violette Vorhang wurde aufgerissen, während Martha immer noch vergeblich danach tastete. Es überraschte Jack nicht, Kiley höchstpersönlich auf der anderen Seite zu sehen. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war sie furchtbar wütend. “Zum Teufel mit Ihnen, McCain!” Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und

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